Ist im Christentum die Trinität auch Monotheismus?

8 Antworten

Das Christentum ist diesbezüglich gespalten. Die Mehrheit glaubt an die Trinität, und eine Minderheit lehnt die Trinität ab.

Die Aufhänger der Trinitätslehre sind zwei kurze Sätze des NT. Einmal steht dort "ich und der Vater sind eins". Aus dem Kontext des NT ergibt sich jedoch, daß damit nur gemeint sein kann "einer Gesinnung = einer Meinung".

Der zweite Satz ist "tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes". Durch das gesamte NT zieht sich jedoch die Aussage, daß Jesus im Namen des Vaters kam und nicht in seinem eigenen Namen. Er warnte jedoch davor, daß da mal jemand in seinem eigenen Namen kommen wird.

Wenn Jesus aber im Namen des Vaters kam, dann ist davon auszugehen, daß er auch (wenn überhaupt) gefordert hat, die Taufe im Namen des Vaters (und vielleicht) im Namen der Wahrheit (Geist der Wahrheit = Heiliger Geist) zu taufen. Ansonsten macht aber auch die Aussage "Johannes taufte mit Wasser, ich aber taufe mit Feuer) keinen Sinn mehr, wenn er gleichzeitig fordert, das Bessere mit dem Schlechteren zu verwässern. Daraus erwächst der sehr starke Verdacht, daß die Aussage "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" eine spsätere willkürliche Einfügung ist, um die Trititätslehre zu begründen, die ihren Ursprung in anderen Religionen hat, insbesonder auch im damaligen römischen Götterkult.

In solchen Zusammenhängen betrachtet ist dann auch die Trinitätslehre Vielgötterei, was zusätzlich auch noch dadurch erhärtet wird, daß z. B. die Anbetung von Toten (sog. Heiligen) fester Bestandteil der kath. Kirche und weniger krass auch die Verehrung diverser "Heiligen" Bestandteil der ev. Kirche ist.

Doch von dem allen abgesehen ist das Christentum nicht das, wie die meisten Christen gerne gesehen werden möchten, sondern das, was tatsächlich in der Masse geschehen ist und geschieht. Auch gelegentliche Aushängeschilder können dies nicht ändern.

Wir kommen, was Aussagen über das Wesen Gottes betrifft, an unsere Grenzen. Man hat sich bei den Christen viel zu viel getritten über die Trinität in all den Jahrhunderten. Dieses "Drei in Eins" scheint ein Widerspruch in sich selbst zu sein. Es geht darum, dass Gott von sich sagt, vollkommene Liebe zu sein. Diese überfluss-mäßige Liebe scheint Gott in sich selbst zu praktizieren. "Das ist mein Sohn, ihn liebe ich", sagt Gott, als Jesus sich taufen lässt. Das ist schon einmalig.

stine2412  21.09.2020, 21:03

Genau, Gott IST Liebe. Aus dieser Liebe heraus hat er die Eigenschaften Gerechtigkeit, Weisheit, Barmherzigkeit.

0

Das Christentum ähnelt - mit seinen vielen Engeln und Heiligen - dem Polytheismus, ist aber keine polytheistische Religion, sondern ein eher undurchdachter oder inkonsequenter Monotheismus, dessen dominierendes Glaubensdogma nicht etwa von Priestern oder Theologen erfunden, sondern von spätantiken Kaisern durchgesetzt wurde, und zwar aus eher politischen Gründen.

Aber in allen großen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) lassen sich Spuren und Elemente polytheistischer Religionen ausfindig machen. Das ist nur natürlich, denn diese Religionen sind ja nicht im luftleeren Raum entstanden, sondern wurden von ihrer Umgebung, ihrem kulturellen Umfeld geprägt, selbst dann, wenn sie dieses ablehnten oder bekämpften.

Abgesehen davon gab es in den Anfängen des Christentums keine Kirche im heutigen Sinn, sondern verschiedene christliche Gemeinden und ebenso verschiedene und auch rivalisierende Meinungen über Yeshua und Yahwe, den die Christen zu einem dreifaltigen Gott ausgebaut haben, ein Konzept, das wir bereits aus den polytheistischen Religionen kennen.

Doch so inkonsequent das Christentum auch sein mag, ist es keine polytheistische Religion. Die polytheistischen Religionen sind kosmotheistisch, d.h. der Kosmos, nicht die Götter, spielt eine zentrale Rolle; dieser ist keine Schöpfung und bildet sogar der Urgrund der Götter. Die Entstehung oder Ausdehnung des Kosmos wird in den verschiedenen Mythen so dargestellt, dass der Kosmos aus einer Muschel, dem abgeschlagenen Glied einer Gottheit oder anderen Prozessen entspringt, die nicht außerhalb, sondern immer innerhalb des Universums stattfinden. Wir sprechen also von "esokosmischen" (innerkosmischen) Prozessen. In vielen griechischen Mythen entspringt die Erde beispielsweise dem Chaos (Leere, Durcheinander der Stoffe) oder geht aus der Vereinigung zweier Götter hervor. In anderen Mythen wird geschildert, wie die Götter zwar die Ordnung des Kosmos geschaffen haben, aber nicht das Universum selbst. Das lässt sich mit keinem christlichen Dogma vereinbaren; hier gilt Gott, der als Person gedacht wird, als Schöpfer des Universums, der nicht im Universum selbst sich befindet, sondern außerhalb davon. Die Beziehung zur Welt ist eine ganz andere, so auch die der Mächte zueinander.

Der Vorwurf, das Christentum sei eine polytheistische Religion, wird sehr oft in polemischer Absicht erhoben, heute besonders von islamischer Seite. Das heißt jedoch nicht, dass dieser Punkt der Trinität kein Thema im Christentum ist. Allerdings spielen diese Überlegungen für den "normalen" Christen keine Rolle; die Christen verstehen sich als Monotheisten und gehen von der Existenz eines einzigen Gottes aus. Sicherlich können die Quellen verschiedentlich ausgelegt werden, aber ob das für den Christen wirklich von Bedeutung ist, wage ich zu bezweifeln. Das ist eine Frage, mit der sich weniger die Gläubigen als die Wissenschaftler beschäftigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nimmst du noch die "Heiligen" dazu und die "Mutter Gottes" dann kannste es drehen und wenden wie du willst, Monotheismus ist das ganz sicher nicht.

Kommen noch Engel und Teufel ins Spiel sind wir ganz nahe am Geister und Götterglauben mit einem Obergott. So wie Zeus oder Odin.

Nur will es niemand wahrhaben.

Die Dreieinigkeit ist kein biblische Lehre !

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung