Ist es Staatsstabilität, wenn die Beamtenrente von Steuergeldern finanziert wird?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Solange Beamte arbeiten, ist das Pensionssystem ein gewaltiger Nutzen für den Staat als Arbeitgeber, weil er nämlich keine Beiträge in die Rentenversicherung zahlen muß.

Erst wenn Beamte dann in den Ruhestand gehen, muß der Staat zwangsläufig zahlen. Als man sich dieses System ausgedacht hat, war die Zeitspanne zwischen Eintritt in Rente/Pension und Sterbefall sehr kurz, bei Männern oft nur 5 Jahre. Frauen lebten schon damals länger, hatten aber wegen vielen kaum bis gar nicht bezahlten oder angerechneten Ausfallzeiten (Kinder, Familie etc.) auch viel geringere Renten/Pensionsansprüche.

Daß die Leute mal 80 und älter werden, also zwischen Pensionseintritt (60 - 64 Jahre) bis Todesfall locker 20 Jahre an Renten/Pensionen bezahlt werden muß, hat sich damals, in den 50ern, noch keiner gedacht. Vielleicht hat man auch heimlich an einen neuen Krieg gedacht, der eh die ganze Gesellschaft wieder umwerfen würde so wie der 1. und 2. Weltkrieg samt Geldentwertung und Verlust vorheriger Ansprüche gegen den Staat.

Und deswegen haben sowohl die Rentenversicherung, als auch der Staat mit den Pensionsansprüchen, heute solche Probleme. Man kann halt auch von Beamten nicht erwarten, daß sie möglichst früh in die Grube hüpfen, damit sich der Staat die Kohle sparen kann. Und da in den 60er Jahren ziemlich viel verbeamtet wurde, als die Wirtschaft florierte und der Staat Angst hatte, er bekäme nicht genug Arbeitskräfte, laufen halt heute wo immer mehr Beamte alt sind und in Pension gehen, entsprechende Kosten auf. Dumm gelaufen.

Es gibt keine Beamtenrente. Beamte bekommen Pension. Und glaube mir, zur Zeit würde man sehr gerne als Beamter streiken.

Auch Beamte zahlen Lohnsteuer, nur eben keine Arbeitslosenversicherung zb. Außerdem zahlt jeder täglich Steuern zb. beim Tanken, beim Einkaufen und und und.

Also stell es bitte nicht so dar, als wenn Beamte komplett auf Kosten des Staates leben.

Kapitalkleber 
Fragesteller
 09.03.2023, 12:40

Ja Pension meinte ich. Mein Fehler. Danke 🙂

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Guardianangel1  09.03.2023, 12:42

Es geht um die Pension und um nichts anderes.

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w18j66909  09.03.2023, 12:52

Du hast wohl noch nicht mitbekommen, daß alle von den indirekten Steuern betroffen sind?

Das ist die weitere Ungerechtigkeit. Der Milliardär ißt auch nur ein Schnitzel (wenn auch etwas teurer eingekauft) um satt zu werden. Der Sozialhilfeempfänger auch.

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Das muss aufhören. Dieser Vorteil ist heute nicht mehr zu verantworten.

Eisenschlumpf  09.03.2023, 12:39

Welchen Vorteil meinst Du?

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Eisenschlumpf  09.03.2023, 12:54
@Guardianangel1

Ah, ich dachte, du meinst, dass die Staatsstabilität ein Vorteil wäre.

Aber was ist der Vorteil, wenn die Beamtenrente von Steuergeldern finanziert wird und gegenüber was?

Es ist eher der Nachteil der Nichtbeamten, dass Rentenwerte teilweise an der Börse gehandelt werden dürfen.

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Ja natürlich.

Durch die Staatseinnahmen bekommen die Beamten immer ihre Pension zuverlässig.

Im Gegensatz zu unseren Renten, die aktienfinanziert sind/sein werden.

Daoga  09.03.2023, 13:07

Wer schon in vergangenen Jahren sein Geld in Aktien gesteckt hat statt ins Sparschwein, ist zinsenmäßig ziemlich gut gelaufen. Leider gab es weder für die Renten noch für die Pensionen jemals Kapitalrückstellungen, alle Einzahlungen von Beitragszahlern sind sofort wieder rausgegangen an die Empfänger, von der Hand in den Mund. Und wenn es aufgrund Alterung der Bevölkerung immer mehr Empfänger gibt bei gleichzeitig sinkenden Einzahlungen, kann dieses System nicht ewig laufen. Denk an die berühmte Alterspyramide, die beim Thema Renten gern gezeigt wird, die sich inzwischen erst in einen Tannenbaum und dann in einen Pilz verwandelt hat. Was zeigt einem das Bild? Daß die Bevölkerung von vornherein vergackeiert wurde, denn es sollte Allgemeinwissen sein, daß Pyramidensysteme nie ewig funktionieren. Die wo oben sitzen in der Pyramide, profitieren, die letzten ganz unten beißen irgendwann die Hunde.

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w18j66909  09.03.2023, 14:33
@Daoga

Das kann nicht unwidersprochen bleiben. Von unseren Sozialpolitikern (mit Beamtenstatus) wird uns doch immer erzählt, daß es noch nie soviele sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse gab wie derzeit. Über die Höhe der Einzahlungen schweigen sie sich allerdings aus. Auch darüber, wohin die Zahlungen gehen. Wahrscheinlich verschwinden die genauso wie die Krankenkassenbeiträge.

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Dass Beamte direkt aus dem Staatshaushalt "alimentiert" werden, war bereits in der Feudalzeit so. Dafür hat der Beamte aber ebenso eine lebenslängliche "Treuepflicht" dem Staat gegenüber. (Daher kein Streikrecht für Beamte)