ist es schlimm introvertiert zu sein?
hi, also erst mal zu mir, ich bin sehr introvertierter weil ich mir immer sorgen mache etwas falsches zu sagen, jemanden zu verärgern oder das ich einen schlechten/falschen eindruck mache
und in letzter zeit höre ich immer öfter von freunden, bekannten, familienmitglieder und in der ausbildung das introvertierter zu sein etwas sehr schlechtes ist und ich mich doch endlich mal ändern soll und mein ausbilder hat mich sogar wortwörtlich gefragt ob ich eig möchte das es so "scheisse bleibt"...
deswegen jetzt meine frage, ist es echt etwas schlechtes/schlimmes introvertierter zu sein?
danke an alle die eine ernstgemeinte antwort schreiben ^^
5 Antworten
Es ist nicht schlimm, sondern sogar notwendig, dass es auch Intros gibt. Wenn jeder extrovertiert wäre, würde kaum mehr jemand den Anderen richtig zuhören. Es ist für einen Intro normal so zu sein, aber ich verstehe auch deine Mitmenschen. Die Gesellschaft hat es etwas leichter mit Extros, weil man sie leichter einschätzen kann, das macht den Extros weniger Angst. Ein ruhiger/schweigender/verschlossener Mensch ist eine potenzielle „Gefahr“ und was man nicht versteht, möchte man meiden oder umkehren/verstehen. Ein Extro wird in unserer Gesellschaft, meiner Meinung nach, viel weniger wegen seiner von Natur gegebenen Art „bloßgestellt“/aufgefordert anders zu sein. Fair ist das keinesfalls. Dazu gibt es auch hochsensible Menschen, die erst recht viel Zeit für sich brauchen, aber mindestens genauso wertvoll und nützlich für die Gesellschaft sind. Das Beste wäre natürlich mit der Zeit selbstbewusster bzw. etwas offener zu werden, mehr an sich zu glauben, nicht ständig jedem alles recht machen wollen, sondern seinen Bedürfnissen nachzukommen und eine Balance zu finden. Versuchen sich selbst nicht zu Sachen zu zwingen, die sich unnatürlich anfühlen, aber auch sich nicht zu sehr „abzukapseln“ und dadurch kaum noch zu kommunizieren. Es kann ein Kampf sein in einer Gesellschaft, die oft mehr die Quantität statt Qualität schätzt, sein Können als Intro/Hochsensibler unter Beweis zu stellen. Es gibt aber auch Berufe, die sich für Intros besonders gut eignen, mach dir also keine Sorgen. Durch Drängen/Druck/Angst wird man quasi zu seinem Besten „erpresst“ sich anzupassen, das kann nur eine gewisse Zeit gut gehen. Früher oder später kehrt man zu seinem Selbst zurück. In einer Ausbildung ist es für viele Intros nicht leicht, wie es auch schon früher in der Schule mit der Pflicht zum Aufzeigen war, wenn man die Antwort kannte. Extros werden nie ganz verstehen, wie sich ein Intro fühlt, aber deine Familie usw. meinen es nur gut, können es wohl nur nicht den perfekten Weg finden, um die Balance mit dir zu erreichen, die sie sich wünschen. Ich kann dir nur raten die Ausbildung möglichst gut zu beenden, danach öffnen sich oft neue Türen, wenn der Beruf nicht so passend ist. So hat man aber was in der Tasche und mit dieser Basis kann man etwas finden, dass deiner natürlichen Art mehr entspricht und dir viel mehr Spaß macht. Ich hatte auch viele deiner Sorgen/Probleme, habe aber was gefunden, was nach der kaufmännischen Ausbildung sehr gut zu mir passt. Du kannst mir gern privat schreiben.
ernst mal erhlich vielen vielen dank das du mir so ausführlich geantwortet hast und dir so viel mühe dabei gegeben hast ^^
und naja ich kann eig absolut alles nachvollziehen was du geschrieben hast aber ich persönlich möchte mich eig gar nicht groß ändern, zum teil weil ich mich eig so mag wie ich jetzt bin aber ich glaube ehrlich gesagt auch zum teil weil ich angst habe etwas neues auszuprobieren, in der 5. und 6. klasse wurde ich ausgegrenzt weil ich durch so ein verhalten einfach "anders" war was dafür gesorgt hat das ich sehr viel angst davor habe abgelehnt zu werden und "alleine" zu sein, deswegen möchte ich eig auch nix neues ausprobieren weil ich angst habe das es dann noch schlimmer wird :/
sorry ich weiss das ich schwierig bin trotzdem noch mal vielen dank ^^
Zur Mitarbeit in der Schule und zum Weiterkommen in deinem Berufsleben gehören Gespräche. Für soziale Kontakte sind ebenfalls Gespräche notwendig.
Du bist nicht sehr kommunikativ, das ist kein Verbrechen, aber du stehst dir dabei selbst im Weg. Du könntest alles viel einfacher haben, wenn du dich getrauen würdest zu fragen und zu antworten, wenn du dich aktiv an Gesprächen beteiligen würdest.
Es erwartet keiner von dir, dass du als besonders rhetorischer Redner vor die Bühne trittst, aber deine Meinung darfst du äußern, auch wenn du nicht gefragt bist, auch wenn sie falsch sein sollte.
Vor was hast du Angst? Keiner reißt dir den Kopf ab, wenn du eine falsche Antwort gibst. Warum solltest du auch eine falsche Antwort geben? Du hast dir längst deine Meinung gebildet und weißt Bescheid. Das darfst du äußern.
Es gibt so viele Leute, die in der Öffentlichkeit dumme Sachen daher sagen, wenn ich da nur an die Politiker und viele andere Leute denke. Da darf unserereins auch mal was Falsches rausrutschen. Man kann alles wieder richtigstellen oder zurücknehmen, wenn man es im Nachhinein bemerkt.
Traue dir mehr zu, springe über deinen Schatten, das kann man lernen und das wirst du lernen (müssen).
Ich rate dir, besuche einen Rhetorikkurs. Dort triffst du viele Menschen, die sehr viel wissen, aber Angst haben sich zu äußern. Dort lernst du einiges.
Du hast den falschen Eindruck von einem Rhetorikurs, glaube ich. Ich selbst habe noch nie einen belegt, kenne aber viele Leute, denen er sehr geholfen hat. Aber wenn es nicht deines ist, dann versuche auf andere Art und Weise, dich mehr an Gesprächen zu beteiligen.
wie dieser kurs an sich ist weiss ich ja gar nicht aber überhaupt daran teilzunehmen ist doch schon ein eingeständnis etwas falsch zu machen und so denke ich nicht über mich und möchte ich eig auch nicht :/
ja muss wohl meinen eigenen weg finden langsam mehr zu reden
Ich bin introvertiert und extrovertiert, aber ich würde sagen bei mir überwiegt deutlich die Introvertierheit.
Ich finds eigentlich toll. Ich leb mein eigenes Leben und hab halt mehr mit Dingen als mit Menschen zu tun. Ich seh keinen Nachteil :)
wie genau meinst du das das du gleichzeitig introvertiert und extrovertiert bist? meinst du damit das das bei dir bei verschiedenen menschen anders ist oder bist du beides auch bei der gleichen person?
Dafür gibts sogar nen eigenen Begriff: Ambivertiert.
Das ist dieser ständige Sprung zwischen extrovertiert und introvertiert. Bin ich mit meinen engsten Freunden zusammen, kann ich über die tiefsten Themen reden. Steh ich mit fremden Leuten in einem Raum, werd ich ganz nervös. Das ändert sich ständig haha
ah ok ist aber also personen abhängig, es ist nicht so das du bei deinen freunden mal introvertiert und mal extrovertiert bist oder?
Stimmt. Nicht jeder Freund muss eng sein. Aber in der Schule bin ich auch eher offen, außer es sind neue Leute.
ah ok verstehe ich und ist bei mir auch so, bei engen freunden die ich seit jahren kenne und den ich vertraue kann ich auch eher aus mir raus kommen und bin dann eig gar nicht mehr introvertiert
Na dann ;) kennst du jetzt den Begriff
Ich hoffe trotzdem ich konnte dir bei der ursprünglichen Frage helfen!
Hallo :)
Also ich bin selber sehr introvertiert. Von meinem Umfeld wird das aber aktzeptiert.
Ich würde dennoch gerne mehr aus mir raus kommen wollen :)
Aber Übung macht den Meister. :)
also würdest du mir auch raten daran zu arbeiten und mehr aus mir raus zu kommen?
Nein, lass Dich nicht ins Bockshorn jagen. Wenn alle Menschen extrovertiert wären, wären wir wohl bald alle taub. Es braucht introvertierte Menschen, damit die Welt Vernunft und Begabung behält.
danke das ist nett von dir aber warum scheint das dann so verbreitet zu sein das introvertierter sein etwas ist das man los werden muss? :/
ja das verstehe ich aber ich habe irgendwie das gefühl das sowas von mir gar nicht erwartet wird weil sie sich so an mich gewöhnt haben wie ich bin, wenn ein "normaler" azubi mal was falsches sagt wird darauf hingewiesen und danach ist alles wieder normal, bei mir habe ich aber das gefühl wenn ich was falsches sage wird mir das noch wochen später vorgeworfen weil ich eben so ein mensch bin der nur was sagt wenn er viel drüber nachgedacht hat und sich sicher ist was er sagt, von mir wird also quasi verlangt das ich mir viel mehr mühe geben muss als alle anderen immer recht haben muss und das alles nur um als "normal" angesehen zu werden :/
so nehme ich es zumindest selber war
und das mit dem rhetorikkurs kann ich mir leider nur schwer vorstellen weil das für mich quasi ein offenes geständnis wäre "ich mache etwas falsch" oder "ich bin kein guter mensch" und so sehe ich das eig nicht, ich sehe mich selber als netten menschen der halt niemanden verärgern möchte und ich bin erhlich gesagt auch dazu bereit mich selbst weiter zu benachteiligen wenn es dadurch anderen besser geht aber einsehen das ich schlecht bin möchte ich nicht :/
naja ich fände einen guten mittelweg am besten aber weiss nicht ob das möglich ist, naja so oder so erhlich vielen dank das du dir so viel mühe gibst um einem "fremden" zu helfen das ist sehr lieb von dir ^^