Ist es schädlich ein Auto in den unteren Gängen schnell zu beschleunigen?
Mein Bekannter, der selbst einen GTI fährt und schon sehr sehr penibel auf sein Fahrzeug achtet, meinte zu mir, als ich mein Auto im ersten und zweiten Gang testweise mal hochbeschleunigt habe, dass man da sehr aufpassen müsste wegen Steuerkette und Kupplung…
Ich hab jetzt sicher nicht falsch gekuppelt und auch nicht zu hoch gedreht, sondern einfach mal testweise was der Drehzahlbereich eben hergibt ausgereizt. Bin eigentlich ein routinierter Autofahrer und finde es immer nervig wenn Leute ihre Ängste auf andere übertragen wollen, deswegen frage ich lieber nochmal hier, bevor sich das jetzt doch unterbewusst auf meine Fahrweise auswirkt ; ). Ist ein Opel Adam, Benziner. 1.4 Liter. 100Ps. Tut wahrscheinlich auch nichts zur Sache trotzdem sei es mal der Vollständigkeit halber erwähnt.
Bin gespannt!
4 Antworten
Ist es schädlich ein Auto in den unteren Gängen schnell zu beschleunigen?
Schädlich für Reifen, Spritverbrauch, Abgaswerte und die Zahnräder im Getriebe, ja. Der Kupplung ist es egal, die sitzt vor dem Getriebe, und ist üblicherweise auf das doppelte maximal mögliche Motordrehmoment ausgelegt. Die bereits zitierten Zahnräder im Getriebe haben üblicherweise unterschiedliche Auslegungen, würde man beispielsweise den Motor im 1. Gang im Bereich des maximalen Drehmoments laufenlassen, würde das Gangrad schneller verschleißen als etwa das für Gang 5. Der Steuerkette ist es höchstwahrscheinlich egal, denn die Nockenwelle dreht sich nicht schwerer, wenn man mehr Gas gibt, sie wird halt nur schneller hochgedreht. Viel wichtiger für schlechte Steuerketten, wie der Motor im Adam eine hat, ist aber ein gutes Öl und vor allem ein regelmäßiger Wechsel.
Der Verschleiß ist also größer, weil höhere Kräfte wirken.
So ist es. Je mehr Drehmoment der Motor liefern muss, desto höher ist sein Verschleiß.
Ein einmaliges Austesten wird aber sicher keinen Schaden verursachen oder?
Wäre es so, hat der Motor bereits zuvor einen Schaden gehabt. Die Motoren kleiner Motorroller mit 50 cm³ Hubraum (Leichtkrafträder, fahrbar mit dem Autoführerschein) operieren für gewöhnlich ausschließlich an ihrem Leistungsmaximum, weil halt kaum Leistung vorhanden ist. Bei etwa 50 bis 60 km/h drehen die mit maximaler Drehzahl und Motorlast, für die ist jede Stadtfahrt wie für einen Pkw eine Fahrt mit Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem halten sie - eigene Erfahrung - auch bis zu 60000 km, bis mal ein Motorschaden auftritt.
Mein Bruder hatte mal ein Opel Rekord Coupe 2,6 Liter 6 Zylinder. Da drehten im dritten Gang noch die Reifen durch. Folge davon, erhöhter Verschleiß der Kupplung und das Getriebe. Das Getriebe war vom 1,9 Liter. Da flogen die Zähne reihenweise.
Man hört aber doch, wenn man schalten sollte, weil das Motorgeräusch eben gequälter wirkt.
Durch die große Untersetzung im ersten und zweiten Gang, reißen die PS mächtig am Material von Kupplung und Getriebe.
Das würde alles gutgehen, wenn man am Berg beschleunigt, oder mit 4 Personen unterwegs ist.
Durch die große Untersetzung im ersten und zweiten Gang, reißen die PS mächtig am Material von Kupplung und Getriebe.
Sicher nicht, denn die Kupplung sitzt vor dem Getriebe, die "merkt" nicht mal, welcher Gang eingelegt ist.
Die Kupplung braucht das nicht zu wissen. Trotzdem kann die Scheibe anfangen zu rutschen und verhärtet dann!
Versuch mal im 4. Gang anzufahren. Das würgt den Motor ab! Warum? Weil bei der kleinen Untersetzung das Gewicht des Autos zu groß ist. Mit jedem kleineren Gang, wird das Auto für den Motor leichter. Deshalb soll man nicht im Leerlauf den Motor hochdrehen. Er hat quasi kein Gewicht zu bewegen!
Trotzdem kann die Scheibe anfangen zu rutschen und verhärtet dann!
Ja, kann sie. Aber sie wird das nicht früher tun, wenn man mal im 1. oder 2. Gang Vollgas gibt. Warum sollte sie?
Versuch mal im 4. Gang anzufahren. Das würgt den Motor ab! Warum?
Was tut diese korrekte Tatsache hier zum Thema?
Die Frage des Themas lautete, ob es schädlich ist, wenn man in Gang 1 und Gang 2 voll auf das Gas steigt. Nun kommst Du und schreibst etwas von der Schädlichkeit des Anfahrens im 4. Gang. Daher nochmals die Frage: Was tut das hier zur Sache?
Das erläutert den Zusammenhang zwischen Drehzahl und dem eingelegten Gang.
", wenn man in Gang 1 und Gang 2 voll auf das Gas steigt. " Das steigert den Verbrauch und Verschleiß und kann zum Defekt führen. Hat null Nutzen und ist nur dumm.
Das steigert den Verbrauch und Verschleiß und kann zum Defekt führen.
So ist es. Trotzdem passt das Beispiel mit dem Anfahren im (zu) großen Gang hier nicht, denn wer im kleinen Gang Vollgas gibt, belastet die Kupplung nicht stärker als im größeren Gang - ganz anders als bei jemandem, welcher im 4. Gang anfährt.
Das Beispiel vom 4. Gang ist das Gegenteil vom 1. Gang, mehr nicht. Der Motor braucht ein Gewicht, eine Last die bewegt werden soll zum Ausgleich. In der Elektronik heißt das Arbeitswiderstand.
Oder nimm einen Flaschenzug (Getriebe). Mit wenig Kraft bewegst Du große Gewichte.
Und noch als letztes. Auf der Autobahn Höchstgeschwindigkeit und Vollgas! Kommst Du nie in den roten Drehzahlbereich! Jetzt tritts Du die Kupplung durch, bei gleicher Gasstellung und der Drehzahlmesser klebt am rechts Anschlag. MOTOR KAPUTT ! Weil der Motor kein Gewicht mehr ziehen muss.
Im ersten Gang ist ja noch Gewicht zu ziehen, im Leerlauf gar nix.
Dazu noch die Leistungskurve eines Motors mit dem max. Drehmoment. Danach fällt die Kurve heftig ab!
Auf der Autobahn Höchstgeschwindigkeit und Vollgas! Kommst Du nie in den roten Drehzahlbereich! Jetzt tritts Du die Kupplung durch, bei gleicher Gasstellung und der Drehzahlmesser klebt am rechts Anschlag. MOTOR KAPUTT ! Weil der Motor kein Gewicht mehr ziehen muss.
Beides falsch. Weder stimmt die erste Behauptung (siehe BMW 320i E36, E46 oder 325i E36/E46 oder 520i E34/E39 oder 525i E34/E39, um nur mal einige zu zitieren), noch die zweite (also dass ein lastfrei im Drehzahlbegrenzer drehender Motor sofort kaputtgeht).
Ein "Minus", weil man Dinge behauptet, welche belegbar korrekt sind. Die Welt ist vollkommen fertig.
Wäre es schädlich, den Motor so hoch zu drehen, würde man es wohl kaum einfach so machen können, ohne dass zumindest der Bereich auf dem Drehzahlmesser rot markiert wäre.
Guck doch mal bei Reisegeschwindigkeit auf einer leeren Autobahn auf die Drehzahl. Die liegt da mit Sicherheit jenseits der 4000 Umdrehungen pro Minute. Und das dauerhaft. Da geht doch auch nichts kaputt.
Wer den Motor nicht ausnutzt, macht ihn sich auf Dauer kaputt.
Ich stimme ja zu: Er meinte halt explizit in den unteren Gängen…
Was soll das damit zu tun haben? Dem Motor ist das Jacke wie Hose, in welchem Gang du bist. Für den ändert sich da ja nichts. Und das Getriebe ist über alle Gänge hinweg ausreichend robust, um die Leistung des Motors übertragen zu können.
der Erste ist nur zum Anfahren gedacht. da solltest es nicht übertreiben. solange du nicht in den roten Bereich gehst, alles gut. wozu - bringt dir nix
meiner schaltet bei Kick-Down 2 Gänge runter. aber wozu höchstens beim Überholen
Ja war auch eher der zweite Gang den ich ausgereizt habe. Ganz normales zügiges Anfahren eben
Danke für die umfassende Erklärung - Der Verschleiß ist also größer, weil höhere Kräfte wirken. Ein einmaliges Austesten wird aber sicher keinen Schaden verursachen oder?