Ist es normal heutzutage das man zwei Klassenlehrer in der Schule hat?
Meine Nichte, also die Tochter meiner Schwester, ist nun von der Grundschule auf das Gymnasium gewechselt. Sie hat mir erzählt, dass Sie zwei Klassenlehrer hat. Dort auf der Schule hätte wohl jede Klasse immer zwei Klassenlehrer. Also immer einen männlichen Lehrer und eine weibliche Lehrerin. Die würden auch manchmal zeitgleich unterrichten.
Sowas habe ich vorher noch nie gehört, bei uns damals gab es sowas gar nicht. Wir hatten immer einen Klassenlehrer.
Ist es normal das man heutzutage stets zwei Klassenlehrer hat und wieso? Seit wann ist das denn? Dann ist ja auch die Lehrerschaft doppelt so gross.
9 Antworten
Das ist von Schule zu Schule verschieden.
Lehrer am Gymnasium verdienen so gut, dass sie oft nur in Teilzeit arbeiten.
Außerdem wollen Lehrer nicht ständig Überstunden machen wollen! Lehrer am Gymnasium arbeiten meist von 8:00 - 16:00 Uhr. Zusätzlich müssen sie täglich noch 1-3 Stunden arbeiten, in dem sie z. B. Unterricht vorbereiten oder Klausuren auswerten. So ein Lehrer muss wohl dann an manchen Tagen bis zu 12 Stunden beschäftigt sein, und deshalb wird es oft so gehandhabt, dass mehrere Lehrer für eine Klasse zuständig sind.
Ein ehemaliger Lehrer von mir erzählte damals, dass er mal auf einem Gymnasium gearbeitet hat. Er war für eine Klasse an nur 2 Tagen pro Woche zuständig. Zusätzlich war er dafür zuständig, Klausuren vorzubereiten und auszuwerten, und den Unterricht vorzubereiten/zu gestalten. Er verdiente dabei ca. 2500 € Netto pro Monat.
Ich finde freizeit ist wichtiger als Geld, vor allem wenn man eh schon viel verdient. Da ist es praktisch, dass Lehrer an manchen Schulen nur in Teilzeit arbeiten.
Außerdem kann es auch vorkommen, dass man keinen Klassenlehrer hat.
Eine Bekannte ging damals auf die Realschule. In der 9. Klasse hatten sie mal 1 Jahr keinen festen Klassenlehrer. In jedem Schulfach wurde die Klasse von einem anderen Lehrer unterrichtet. Die Direktorin unterrichtete die Hauptfächer Deutsch, Mathe und Englisch.
Das gab es am Gymnasium meines jüngsten Sohnes (und der ist jetzt 20 geworden) auch schon - also schon vor 10 Jahren. Und ich kenne sehr viele weiterführenden Schulen, an denen das so ist.
Und um allen jüngeren Schülern den Wechsel in die weiterführende Schule zu erleichtern und Mädchen und Jungen jeweils einen passenden Lehrer als Ansprechpartner zur Seite zu stellen, ist das sogar eine hervorragende pädagogische Sache.
Zeitgleicher Unterricht fand allerdings nicht statt - das gibt das nordrhein-westfälische Bildungsgesetz auch nicht her. Aber beide Lehrkräfte unterrichteten jeweils Hauptfächer und waren entsprechend mit vielen Stunden in der Klasse.
Also ich kenne das nicht. Es gibt zwar manchmal einen stellvertretenden Klassenlehrer, aber der macht nur etwas wenn der echte Klassenlehrer nicht da ist.
Es ist für die meisten Schulen nicht "normal", dass es zwei Klassenleitungen gibt. In der Regel gibt es gar nicht die Kapazitäten, sodass es gar keine Möglichkeit sein kann.
Dennoch gibt es immer wieder Ausnahmen! An meiner Berufsschule hatten wir eine Klassenleitung aus 2 Personen, weiblich und männlich. Die gab es aber auch nur für die gymnasiale Oberstufe, die anderen hatten nur eine Klassenleitung.
An der Gesamtschule wo ich war, gab es Klassenleitungsteam für den 5 und 6 Jahrgang, danach gab es nur noch eine Klassenleitung. Gerade im 5 und 6 Schuljahr passiert noch sehr viel, da ist viel Entwicklung drinnen und daher war ein Doppelteam wirklich sehr gut.
Ich arbeite jetzt selbst an einer Schule, da würden wir uns das System auch für den 5 und 6 Jahrgang wünschen. Jedoch scheitert es an den Kapazitäten.
Sinn hinter der Doppelleitung ist u.a., dass so wenig Lehrerwechsel wie möglich in der Klasse sind (heißt, dass die beiden Lehrer viele Fächer abdecken) und die Leitung auf zwei Personen aufgeteilt ist, somit beide etwas entlastet sind. Die Schüler somit immer zwei Ansprechpersonen haben und die sich alles teilen.
Sicher ist das normal. Warum denn auch nicht. Bei meinen Kindern auf der Gesamtschule war es auch so mein ältester Sohn ist jetzt 30 Jahre, war also vor 20 Jahren da war es vor 10 Jahren.
Man macht dies in der 5. und ggf. 6 Klasse. Idealerweise ein Lehrer und eine Lehrerin. Man will den Kindern damit den Übergang erleichtern, so haben die Jungs jemanden ihres Geschlechts und die Mädchen ebenso. Kein Mädchen geht gerne zu einem Lehrer und erklärt dem, dass sie gerade ihre Tage bekommen hat und deswegen länger auf Toilette war und Jungs haben ebenso spezifische Probleme. Zudem hat nicht jeder gleich zu jedem Lehrer einen guten Draht und so hat man eben 2 Chancen bei 2 Klassenlehrern, sich mitzuteilen. Und es fällt ja auch immer mal einer aus,
Man hat ab der 5,, Klasse ja viele Lehrer, jedes Fach ein anderer Lehrer. Meist hat man am Anfang auch noch Klassenleiterstunden, da wird allgemeines besprochen und man lernt Dinge wie selbständiges Arbeiten und Dinge nachschlagen, das machen dann beide zusammen, so können sie intensiver arbeiten und jeden einzelnen mitnehmen. Da unterrichten dann beide zusammen die anderen Fächer natürlich nicht und später auch nicht mehr.. So braucht man bestimmt keine doppelte Lehrerschaft.