Ist eine Entmineralisierungseinheit für Heizungswasser notwendig?
Hallo zusammen,
die Lebensspanne unserer Heizung neigt sich nach über 20 Jahren ihren Ende zu. Wir bauen also eine neue ein. Im Angebot wird uns jetzt aber eine Heizungswasseraufbereitung nach VDI 2035 empfohlen. Diese ist mit fast 700€ doch sehr kostenintensiv.
Uns wurde gesagt, dass sich Heizungsfirmen, wie Bosch, in Garantiefällen einen Ersatz verweigern können, wenn eine solche Anlage fehlt. Ich nehme mal an mit einem Anwalt kommt man dagegen an, aber muss ja nicht sein.
Wir haben recht hartes Wasser aber unsere Heizung kam damit klar. Sollte man sowas unbedingt einbauen?
Vielen Dank!
Lg
4 Antworten
Hallo,
ich kann das inhaltlich voll bestätigen, was Euer Heizungsbauer Euch empfohlen hat.
Auch den Preis von ca. 700 € halte ich für seriös, obwohl ich Eure Anlagengröße nicht kenne.
Bei der Aufbereitung geht es um 3 Qualitätsaspekte des Heizungswassers:
- Härte
- pH-Wert
- elektrischer Leitfähigkeit
Du schreibst:
Wir haben recht hartes Wasser aber unsere Heizung kam damit klar.
Ältere Heizungsanlagen haben das besser verknusen können. Heute ist das sehr kritisch.
Wasser mit zu niedrigem pH-Wert kann Korrosion auslösen oder beschleunigen. Deshalb sollte der pH-Wert in einem Bereich zwischen 8,2 und 10,5 liegen.
Die elektrische Leitfähigkeit ist das Maß für den Salzgehalt im Wasser. Sie sollte so niedrig wie möglich sein, am besten unter 100 Mikrosiemens pro Zentimeter.
Uns wurde gesagt, dass sich Heizungsfirmen, wie Bosch, in Garantiefällen einen Ersatz verweigern können, wenn eine solche Anlage fehlt.
Da gehe ich von aus. Auch das sie damit Erfolg haben.
Die VDI 2035 ist der "allgemein anerkannte Stand der Regeln der Technik". Bauherren, die anders bauen wollen und dies ignorieren, sind im Streitfall 2. Sieger.
Sollte man sowas unbedingt einbauen?
Unbedingt - ja.
Beides. Wir wollen ein Kombi Gerät. Die Heizung soll sich automatisch befüllen.
Vielen Dank, für diese sehr ausführliche Antwort! Wir werden uns das also nochmal anschauen.
Hallo,
ja bei neuen heizungsanlagen ist das unbedingt erforderlich,
wenn es aber nur um das irgendwann einmal nachfüllen geht würde ich auch zu einer nachfüllpatrone raten, kostet weniger und wird einfach in den füllschlauch integriert, wenn sich die Farbe verändert hat ist sie aufgebraucht und muss ersetzt werden, das ist je nach Wasserqualität unterschiedlich.
gruss wolle
Wir haben so etwas. Mein Mann ist Heizungsbauer und im Zuge der Haus Sanierung haben wir auch so ein Gerät angeschafft. Bei uns wird das ganze Wasser im Haus enthärtet. Seit dem habe ich keine Kalk Flecken mehr in der Dusche und am Waschbecken. Auch im Wasserkocher ist nur noch wenig Kalk. Denke das es für Leitungen, Heizung, Armaturen, Wasch und Spülmaschine schon besser ist , zumindest was Kalkschäden betrifft - und auf jeden Fall ist man schneller fertig mit Bad putzen 😉
Ok, aber eine Anlage fürs das ganze Haus ist sicherlich nocheinmal eine Stufe Teurer. Ich denke wir bleiben erstmal bei einer für die Heizung :) Danke für die Antwort! :)
Du musst das nicht einbauen. Jedoch ist dein installateur verpflichtet mit Entmineralisiertem Wasser zu füllen. Dafür hat er eine mobile Anlage. Auch wenn du dich dafür entscheiden solltest das Teil zu nehmen, muss er mit seiner Anlage füllen oder dementsprechend deine wieder nachfüllen. Es gibt aber auch kostengünstige Modelle die du zum gelegentlichen nachfüllen kaufen kannst im internet zum beispiel so etwas in der art.
muss er mit seiner Anlage füllen oder dementsprechend deine wieder nachfüllen.
...."müssen" tut er gar nichts. Und das, was er tut, sollte beauftragt werden und ist dementsprechend kostenpflichtig.Denn auch der Installateur muss solch eine mobile Anlage anschaffen, warten und neu befüllen. Und hat entsprechenden Zeitaufwand, diese zum Füllen anzuschließen. Auch eine vorhandene wieder nachzufüllen (und die Qualität des Füllwassers zu kontrollieren) ist kein "Muss", sondern eine zu beauftragende Installateursleistung. Möglich, dass ich Dich hier etwas missverstanden habe....liegt daran dass ich zu oft auf Kunden treffe, die tatsächlich glauben, ein Wartungsvertrag für die Heizung wäre ein all-inclusive-Paket...Parkettböden bohnern und Wagenwäsche eingeschlossen.
Ich meine damit das er bei einer neuen Anlage die erstbefüllung machen muss (installateur) . Auch wegen der Gewährleistung und Garantie. Natürlich ist das von ihm mit ins Angebot zu rechnen. Mit nachfüllen meine ich das er falls der Kunde eine nachfüllstation bei ihm kauft und diese neu ist, dann soll diese bei Übergabe der Anlage auch vollständig gefüllt sein und nicht schon halb leer. Deshalb sollte er mit der eigenen Anlage füllen. Das mit der autowäsche und dem Boden wischen nehme ich gerne an🙃😂
...etwas späte Antwort auf Deinen Kommentar..sorry! Natürlich sollte die Erstbefüllung mit der Anlage des Installateurs durchgeführt werden, damit die installierte Patrone quasi "jungfräulich" startet. Mir ging es eher um eventuelle Nachfüllaktionen nach der Erstbefüllung. Gerade bei Mehrfamilienhäusern erleben wir es häufig, dass "Fremdfirmen" Stränge absperren, entleeren und einzelne Heizkörper erneuern und wir sollen anschließend nachfüllen (immerhin weit genug gedacht, um kein Leitungswasser einzufüllen und Schäden in Kauf zu nehmen)...natürlich im Rahmen des Wartungsvertrages und natürlich mit aufbereitetem Wasser. Was aber so nicht funktioniert. Bei fest installierter Aufbereitung gibt es zumindest darum keinen Streit
Hm, das Problem ist halt, das wir die Leitungen nicht erneuern und diese natürlich nach 20 Jahren viel Mineralien angesammelt haben. Ist das kein Problem?
Das kann ich nicht sagen. Kann dir nur sagen von einem Fall den ein bekannter von mir hatte. Bei ihm war eine uralte fußbodenheizung aber in Schwarzrohr gebogen verlegt. Dann neue Anlage und Befüllung. Nach einiger Zeit dann lochfraß. War aber bisher aber Einzelfall. Man kann aber ein trennsystem eventuell einbauen das nur die anlage gefüllt wird mit Entmineralisiertem
Meinst du das Warmwasser, oder das Wasser, was in den Heizkörpern ist?
Ich kann mir keinen Grund denken, warum im Heizungskreislauf kein kalkhaltiges Wasser sein soll.