Ist dieses Gehalt für einen Softwareentwickler (DevOps Engineer) in Ordnung?
Hallo ihr Lieben,
mein Partner hat das Fachabitur, eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und ein Jahr Berufserfahrung. Er arbeitet 35 Stunden pro Woche und verdient 2200€ brutto, wovon 1500€ netto übrig bleiben. Seine Jobposition heißt "DevOps Engineer", was so auch in seinem Vertrag steht. Er findet, dass das sein Gehalt dem unteren Mittelfeld zuzuordnen ist. Ich bin der Meinung, dass es für Berliner Verhältnisse und bei 35 Stunden sehr gut ist. Trotzdem fehlen mir die Kenntnisse in der IT und ich würde aus Interesse gerne wissen, ob dieses Gehalt durchschnittlich oder eher unter- oder sogar überdurchschnittlich ist.
Wenn hier ein Softwareentwickler unter euch ist, wäre es auch interessant zu wissen wie viel ihr bei welcher Stundenzahl und Anzahl an Berufsjahren verdient.
Liebe Grüße, Lina :)
7 Antworten
Wenn ich mir auf Seite http://www.inztitut.de/blog/glossar/devops-engineer/ durchlese, welche Aufgaben ein typischer DevOps Engineer hat, dann sehe ich, dass er nicht wirklich das ist, was man als Software-Entwickler bezeichnet. Die verdienen mit Sicherheit mehr, können aber auch weit mehr.
Software-Entwickler sollten insbesondere auch fähig sein, an Entwurf und Spezifikation großer Anwendungssysteme mitzuarbeiten (was sehr viel mehr Abstraktionsvermögen erfordert, als nur hin und wieder kleine Hilfsprogramme oder gar nur Scripts zu schreiben).
Da dein Partner zudem nur 35 Std/Woche arbeitet, würde ich sagen: Ja, sein Gehalt entspricht dem, was man in solcher Position i.A. verdient.
Auch die meisten Fachinformatiker sind als Software-Entwickler nicht wirklich ernst zu nehmen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Wenn er sein erstes Projekt erfolgreich durchgezogen hat, lässt sich konkret abschätzen, welche finanziellen Möglichkeiten er hat. Als Anfänger muss man immer Zugeständnisse machen und erst einmal in Vorleistung gehen. Welche Ausbildung ein Anfänger mitbringt, sagt noch nicht viel darüber aus, wie er Aufgaben angeht und wie erfolgreich er diese zum Abschluss bringt. Wenn er kreativ ist und das Zeug für diese Aufgabe hat, ist auch sein Umfeld wichtig, wo er sich beweisen kann. Oft werden Strebsame auch klein gehalten und mit Routinearbeiten abgespeist, mit denen man nicht glänzen kann. Da hilft nur eines, sich was anderes suchen. In einem Laden, wo nicht einmal der Abteilungsleiter ausreichend bezahlt wird, sehen die Chancen für einen Anfänger auch nicht gut aus.
Da Softwareentwickler tatsächlich gesucht werden, finde ich das Gehalt auch nicht so doll... andererseits hat er noch nicht viel Erfahrung und "nur" eine Berufsausbildung.... Ich würde sagen die Chancen stehen gut, dass er zeitnah einen besser bezahlten Job finden wird.
Hauptschule oder Fachabi haben keinen Einfluß auf das Gehalt. Auch das Jahr Praxis ist eher nicht relevant. Ich weiß nicht, ob Fachinformatiker nur eine abgeschlossene, 3-jährige Ausbildung haben. Im öffentlichen Dienst würde man mit einer Lehre in Lohngruppe 5, Stufe 1 einsteigen, das sind knapp 2350,- €. Daran kann man sich vielleicht gut orientieren. Das heißt aber nicht, dass es auch jeder bekommen muss.
Ja, Fachinformatiker haben eine dreijährige duale Berufsausbildung gemacht. Mit einem Studium in Informatik steht man wahrscheinlich besser da.
Dann wäre es im öffentlichen Dienst rechtens, aber weil dort kein Chef, sondern die Kommune das Gehalt zahlt + man dort wohl weiß, dass das nicht viel Geld ist, versucht man schon, etwas besser einzugruppieren. Aber wenn alle Anderen von grottenschlechter Bezahlung sprechen: Es müssen ja schließlich besser bezahlte auch erst mal da sein! Leicht reden können hier alle gut.
Es müssen ja schließlich besser bezahlte auch erst mal da sein!
Die gibt es gerade in diesem Fachbereich zuhauf. Aber halt dann nicht mit toller Work-Life-Balance zu 35h/Wo, sondern eher mit 40h+/Wo, und nicht im Tal der Hoffnugslosen (aka Berlin). In HH zahlt man aktuell schon 40k+, selbst für Einsteiger.
Ich meinte damit vor der Haustür. Denn dann muss man natürlich auch bereit sein, umzuziehen, Freundin mitzunehmen, keine Wohnung in der Großstadt zu finden oder von den 1500,- netto 1200,- Miete zu zahlen. Natürlich weiß ich nicht, wo er wohnt + wie flexibel oder heimatverbunden er ist, aber es spielen eben viele Faktoren eine Rolle. Was netto übrig ist, zählt.
Ganz ehrlich? Für einen Fachinformatiker ist das grottenschlecht bezahlt. Die fangen - je nach Region - in der Regel mit einem Jahresgehalt von eher *über* 30k an, bis zu 35k sind keine Seltenheit. Immer vorausgesetzt, man kann auch was.
Oder anders ausgedrückt - um mit brutto € 2200.-- dazustehen, hätte es keinen Ausbildungsberuf dieser Art gebraucht. Das verdient eine tüchtige Putzfrau schon locker. Selbst bei Aldi an der Kasse bekommt man mehr (aktuell im Schnit € 2329.--, aber abhängig natürlich von der tatsächlichen Stundenzahl).
Auch mit der Ausbildung oder dem Studium?
Er hat die IHK-zertifizierte Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht, ist also kein Ungelernter und was du beschreibst, sind durchaus Inhalte seiner Ausbildung.