Ist die SPD noch kommunistisch?
Wieso "noch"? War sie es denn je?
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8 Antworten
Bis Anfang des 20. Jahrunderts hatte die SPD viele kommunistisch gesinnte Mitglieder und Funktionäre. Marx und Engels betrachteten die SPD als "ihre" Partei. Das Geburtshaus von Karl Marx in Trier ist bis heute im Eigentum der SPD. Das Erfurter Programm der SPD von 1891 bezog sich ausdrücklich auf das "Kapital" von Karl Marx. Allerdings bezeichnete die SPD ihr eigenes Programm nicht als "kommunistisch", sondern als "sozialistisch". Der Unterschied ist allerdings gerade für die Frühphase der Arbeiterbewegung schwer auszumachen. Die Begriffe "kommunistisch" und "sozialistisch" gingen ineinander über und wurden auch von damaligen Politikern oft gleichberechtigt nebeneinander gebraucht.
1914 gründete sich eine innerparteliche Opposition, die so genannte Spartakusgruppe, die mit dem Kriegskurs der Partei nicht einverstanden war. Aus dieser Spartakusgruppe entwickelte sich dann 1918 die KPD. Viele frühere SPD-Mitglieder wie z.B. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht oder Franz Mehring gingen zur KPD. Spätestens ab dann war die SPD nicht mehr kommunistisch.
Die letzten marxistischen Inhalte wurden aber erst im Godesberger Programm von 1959 gestrichen. Die noch in der Partei verbliebenen letzten Marxisten wie Wolfgang Abendroth wurden bis Anfang der 1960er Jahre ausgeschlossen oder verließen freiwillig die SPD.
Marx und Engels waren Kommunisten, deswegen ist Dein Einwand recht albern.
Allerdings ist nicht jeder, der sich "marxistisch" nennt, auch wirklich "marxistisch".
Albern finde ich es, wenn ein Rechtsanwalt, für den das Auseinanderhalten zentraler Begriffe im Beruf unabdingbar ist, hier zentrale Begriffe auf diese Weise in einen Topf wirft.
Dass Marx Kommunist war, lässt sich sinnvollerweise nicht bestreiten. In allen seinen Schriften ging es um die Kritik am Kapitalismus mit dem Ziel, stattdessen eine kommunistische Gesellschaft zu erreichen. Jeder, der von sich selbst behauptet, "Marxist" zu sein, behauptet deshalb geichzeitig, "Kommunist" zu sein. Ob aber die Selbstbezeichnung "Marxist" im Einzelfall zutreffend ist oder nicht, ist eine ganz andere Frage. Auch ist nicht jeder, der sich "Kommunist" schimpft, ein solcher.
Wie schon an anderer Stelle gesagt: Es wird langweilig.
Da nutzen auch deine Wiederholungen nichts, mit denen du die frühe SPD mit aller Gewalt zu einer kommunistischen Partei machen möchtest.
Ich bin hier jetzt aber raus.
Tschüss.
Das war sie eigentlich nie, kommunistisch ausgerichtet wären am ehesten die Parteien DKP oder die MLPD in Deutschland - die es beide sogar noch gibt, wenngleich sie von der Öffentlichkeit gar nicht groß wahrgenommen werden. Erinnere mich aber daran, dass es in den 90ern noch in nennenswerter Anzahl DKP-Stadträte gab; es gab ca. 1993 einen Artikel im Spiegel dazu.
Aber es stimmt schon, dass linksgerichtete Politik kommunistische Züge in sich tragen kann und da findet man auch bei der SPD sicherlich hier und da Ansätze, die man objektiv durchaus in Richtung des Kommunismus / Sozialismus beziehen kann, wenn man will. Auch bei der Linkspartei wäre das sicherlich so, das ist ja die Nachfolgepartei der sozialistischen SED und der PDS, die ausgeschrieben "Partei des demokratischen Sozialismus" hieß -----> Sozialismus ist nur ein Synonym für Kommunismus.
In deinem ersten Satz kannst du das "eigentlich" streichen. Die Suggestivfrage war völlig neben der Spur...
So in etwa meinte ich das, danke für die Aufklärung.
Ich war zwar in meiner Zeit als Gemeinderat (CDU) mal als Gast auf einer Feier, mit welcher der SPD-Stadtverband meiner Heimat sein 100-jähriges Bestehen feierte (die Fraktionen bissen sich gegenseitig nicht, selbst der REP-Stadtrat saß da - mein ehemaliger Lehrer) und da gab es einen Abriss zur Geschichte der Sozialdemokraten, aber das ist zu lange her und ich wollte nichts schreiben, das ich nicht mit Sicherheit weiß.
Nein, und das war sie eigentlich auch nie.
Doch, im 19. Jahrhundert war dei SPD die Partei von Marx und Engels.
Zum Eisenacher Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei von 1869 prangte ein Bild von Marx auf dem offitziellen Parteiplakat.
Und? Die frühe SPD (und ihre Vorläufer) bezogen sich ausdrücklich auf Marx. Man kann nicht die Ansichten von Marx vertreten, ohne geichzeitig Kommunist zu sein, denn um den Kommunismus geht es ja in Marx' Schriften. Ob man sich zu Recht auf Marx beruft, ist freilich eine ganz andere Frage.
Aber sicher kann man das.
Es wird langweilig. Informiere dich bitte über die Frühgeschichte der altehrwürdigen SPD.
Sie war NICHT kommunistisch.
Ciao.
Nein sie ist sozialdemokratisch. Sie setzt sich für soziale Themen ein aber auf einem demokratischen Weg.
Setzt sich für soziale Themen ein? Welche denn? Waffenlieferungen in Kriegsgebiete, atomwaffenfähige Bomber! Schulen und Brücken verrotten, es gibt Altersarmut. Da könnte man gut mal 100 Milliarden einfach so gebrauchen.
Dank ihr gibt es den Mindestlohn der sogar auf 12€ raufgesetzt. Außerdem will sie den Bau von Sozialwohnungen fördern. Die Waffenlieferungen sind wichtig denn sonst hätten die Ukrainer noch kaum eine Chance gegen den Einmarsch der Russen.
Nö war sie auch nie, die Trennung vom Kommunismus bzw, Kommunisten wurde schon sehr früh vollzogen.
Du scheinst in der Tat "marxistisch" nicht von "kommunistisch" unterscheiden zu wollen...