Ist die moderne Arbeit unserer heutigen Zeit ein Deckmantel für stille Ausbeutung, besonders für Menschen in Armut?

3 Antworten

Dein Beispiel ist zu simplifiziert um für irgendwas, ausser sich zu beklagen, zu taugen. Dennoch, in Ermangelung eines besseren, nehmen wir das mal her.

Der Mann kann die Stühle in Eigenregie herstellen und selbst verkaufen. Wie? Er hat das notwendige Werkzeug nicht? Kein Material? Tja, und jetzt? Kann er für denjenigen Arbeiten, der Werkzeug und Material hat oder verhungern. Willkommen im Leben.


Honeybunny616 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 00:05

Aber wäre diese Aussage dann nicht auch zu simplifiziert für dich?

hört sich an, als wenn das in Indien oder Bangladesch wäre. Brot und Wasser gibt es hier genug.


Honeybunny616 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 00:10

Ist nur ein simplifiziertes fantasiebeispiel..

Diese Art von Beispiel ist ein Paradebeispiel für vereinfachtes, pseudokritisches Denken, das sich intellektuell tiefgründig gibt, aber in Wahrheit weder ökonomische Realität versteht noch echte Ausbeutung kennt.

Wer ernsthaft glaubt, ein Schreiner, der für seine Arbeit bezahlt wird, sei Opfer „stiller Ausbeutung“, weil er abends müde ist, hat offensichtlich noch nie Armut, Ausbeutung oder Zwangsarbeit erlebt. In deinem Beispiel wird einem Menschen ein Arbeitsplatz geboten, er erhält einen Lohn für eine Leistung, die er freiwillig erbringt, und mit diesem Lohn kann er sich seine Grundbedürfnisse erfüllen. Das ist kein Skandal, das ist die Grundlage funktionierender Gesellschaften.

Dass der Schreiner am Ende des Tages müde ist, ist kein Beweis für Unterdrückung, sondern schlicht eine Folge davon, dass Arbeit Energie kostet – was seit Beginn der Menschheit der Fall ist. Es ist absurd, daraus eine kapitalismuskritische Mär zu basteln, als hätte man eine ungerechte Weltordnung entlarvt.

Solche Narrative verkennen, was wahre Ausbeutung ist: fehlende Bezahlung, Kinderarbeit, Zwangsarbeit, menschenunwürdige Bedingungen ohne Wahlmöglichkeit. Der Mann in deinem Beispiel hat einen Job, bekommt Geld, kann einkaufen gehen und lebt in einer Struktur, die ihm grundsätzlich offensteht, vielleicht nicht perfekt, aber weit entfernt von Unterdrückung.

Wer dieses alltägliche Leben schon als „moderne Sklaverei“ bezeichnet, ist nicht revolutionär, sondern weltfremd und bequem. Wenn Arbeit grundsätzlich als Unrecht empfunden wird, nur weil sie Anstrengung kostet, ist das keine Kapitalismuskritik, sondern Zeichen einer Wohlstandsverwahrlosung.