Ist die Ehe noch zeitgerecht?
Die Menschen leben immer länger und in meinem Bekanntenkreis wird entweder nur so zusammengelebt oder sie lassen sich scheiden, jedenfalls bei den Jüngeren.
Deshalb meine Frage, sollte die Ehe abgeschafft werden, was könnte man anstatt einer Ehe machen?
24 Stimmen
15 Antworten
Ich bin pro Ehe, was mich und meinen Mann betrifft.
Für uns ist das Zusammengehörigkeitsgefühl als Ehepaar auch nach aussen hin offiziell und uns gefällt es einen gemeinsamen Familiennamen zu tragen. Wir haben 8 Jahre zusammengelebt, bevor wir geheiratet haben.
Es hat im Krankheitsfall den Vorteil, dass der Ehepartner Auskunft bekommt, was als zusammenlebendes Paar nicht der Fall war.
Einen Nachteil kann ich nicht erkennen.
Wer nicht heiraten möchte, kann ja auch zusammen wohnen ohne Trauschein.
Jeder wird das passende Lebensmodell finden.
Längerfristige und verbindliche Liebesbeziehungen finde ich immer noch zeitgemäß und sinnvoll. Zumindest als ein Ideal ist das wohl schon erstrebenswert, etwa in Bezug auf gemeinsame Kinder und eine Familiengründung.
Das ist eben nur zunehmend weniger wirklich allein alles im Leben und schwieriger, mit den eigenen Ansprüchen und Anforderungen zu vereinbaren.
Von daher wird vielleicht später geheiratet und sich dann evtl. früher bzw. überhaupt wieder getrennt. Das ist aber heutzutage alles auch nicht mehr in dem Maße und um jeden Preis erforderlich. Trotzdem gibt es durchaus noch den Wunsch und Willen dazu.
Die Ehe war noch nie zeitgerecht, aber vor allem nicht menschengerecht.
Setzt man sie in Kontext mit monotheistischen Religionen und patriarchalen Gesellschaftsstrukturen, ist sie ein Machtinstrument der Regierenden um Menschen "zu produzieren" und dabei ziehen beide den Kürzeren.
Frau, degradiert zu einer Gebärmaschine (Verhütung gibts noch nicht so lange in dieser Form), Mann, degradiert zum Versorger.
Beides ist nicht naturgemäß, und somit auch (noch nie) nicht zeitgemäß.
Ursprünglich kümmerte sie "die Gruppe", unabhängig von Geschlecht und Alter, um den Nachwuchs. Und jedes Kind das die ersten Lebensjahre überlebte war ein Grund zu Freude. Und heute...?
Wir feiern demnächst unseren 30. Hochzeitstag. Das Eheversprechen in der Kirche vor der ganzen Familie und allen Freunden war nicht einfach nur dahingesagt. Das meinten wir durchaus ernst und wir fühlen uns daran gebunden. Natürlich gab es schlechte Zeiten. Aber mit diesem Versprechen im Hintergrund haben wir uns besondere Mühe gegeben auch die schlechten Tage gemeinsam zu meistern.
Man muss in der Diskussion zwischen religiöser und staatlicher Ehe / Heirat unterscheiden.
Die sollten generell in Lebenspartnerschaften und Familie umgeändert werden.
Ich unterscheide zwischen Familie und Lebenspartnerschaften.
Immer wenn ein Kind dazu gehört, wird ein besonderer Schutz, Zuwendung und Aufmerksamkeit erforderlich. Das gilt auch von Seiten des Staates.
Bzgl einer Partnerschaft benötigt es keine besondere staatliche Unterstützung. Lediglich Schutz, Zuwendung und Aufmerksamkeit sind bzgl. des Partners nötig.
kein Kind = eingetragene Partnerschaft
mit Kind = eingetragene Familie
Alle anderen Begriffe können weg.