Ist die AfD wirklich die NSDAP 2.0?
Ich lese in letzter Zeit immer häufiger das Leute die AfD als NSDAP 2.0 bezeichnen. Findet ihr die AfD ist wirklich die NSDAP 2.0?
Ich bin zwar gegen die AfD aber sie mit der NSDAP zu vergleichen geht irgendwie zu weit. Wahrscheinlich wird die AfD nur mit der NSDAP verglichen, weil sie eine rechte Partei ist, und zusätzlich auch aus Deutschland. In Polen, Ungarn, Italien und Türkei sind ja auch aktuell rechte Parteien an der Regierung und die vergleicht ja niemand mit der NSDAP und die sind ja auch nicht so wie die NSDAP geworden.
Allerdings sehe ich die Gefahr, das wenn in Deutschland die AfD regieren wird, es zu einem leichten Demokratieabbau wie in der Türkei kommen könnte. In Polen, Ungarn, Italien und Türkei wurden zudem auch die Rechte von LGBTQ eingeschränkt.
Trotz das ich gegen die AfD bin fände ich sie derzeit zu verbieten wäre Antidemokratisch.
Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen
2 Antworten
Das Problem ist, dass die AfD aktuell noch nicht wie die NSDAP ist.
Aber wenn wir jetzt sagen „alles easy, keine Gefahr!“, dann stehen wir irgendwann tatsächlich vor der NSDAP 2.0 und das wäre äußerst unschön.
Die NSDAP ist nicht aus dem Nichts entstanden. Es war ein Prozess der stetigen Radikalisierung bis zur Machtübernahme. „Wehret den Anfängen!“ heißt es. Nicht handeln, wenn es zu spät ist. Sondern vorher schon. Wenn man besorgniserregende Kennzeichen bemerkt, muss man entsprechend handeln.
So ist es bei der AfD. Sie ist noch keine NSDAP. Aber sie ist auf dem besten Weg dorthin. Schau dir Höcke an, der Kerl ist der mächtigste Mann in der AfD. Schau dir die junge Alternative an. Schau dir einen Gauland an.
Die Kennzeichen sind da. Und man kann jetzt entweder die Hände in den Schoß legen und sagen „ach, noch ist ja nix! Alles easy!“ oder man erkennt die Gefahren.
Ein Verbot wäre aus meiner Sicht allerdings der falsche Weg. Es gilt, die AfD demokratisch zu bezwingen. Das ist natürlich wesentlich schwieriger als ein Verbot. Aber es ist der richtige Weg.
Bei einem Verbot löst man das Problem nicht. Man kehrt es nur unter den Teppich. Man muss die Probleme erkennen und lösen, die die AfD groß machen. Man muss den Leuten Antworten bieten. Man muss vertrauen aufbauen. Und so weiter.
Na klar ist das schwierig. Aber so sind die Regeln.
Wenn wir der AfD weiter beim Wachsen zuschauen, stehen wir irgendwann da und sagen „ach, hätten wir damals nur…“!
Sehe ich auch so. Allerdings ist in anderen Ländern mit Rechter Regierung wie Polen, Ungarn, Italien und Türkei auch nicht das selbe passiert wie damals bei uns mit der NSDAP.
Vom Verharmlosungs-Argument halte ich gar nichts. Aus meiner Sicht völlig inhaltsleer.
Wenn es Strukturen gibt, die daran erinnern, kann man das auch sagen. Nur weil es noch nicht so schlimm ist, heißt das nicht, dass es nicht so weit kommen kann.
Und die Systeme, die das verhindern, sind nichts wert, wenn es nur genügend Gegner gibt. In dem Moment wo genug Leute sagen „Grundgesetz kommt weg“ kommt das Grundgesetz auch weg.
MMn fällt hier ein Vergleich sehr schwer. Wenn die AfD 1:1 so sein könnte wie die NSDAP, wäre sie es das bereits, oder auch nicht
Die „Problematik“ besteht aber darin, dass die AfD mit einem entsprechenden Programm und Paramilitär bereits verboten wäre und das weiß sie.
Deshalb sollte man, wie du schon angedeutet hast, besonders die Führungspositionen im Auge behalten.
Nicht nur der „framende“ Verfassungsschutz bezeichnet Höcke und seine Leute als rechtsextrem, auch der Militärische Abschirmdienst sieht im JA-Vorsitz rechtsextreme Tendenzen. Und das sind nunmal die zwei einzigen Inlands-Nachrichtendienste die uns vor Extremismus schützen sollen.
Manche Leute wollen bei gewissen Themen andere Meinungen nicht tolerieren. Zum Teil haben sie dann aber keine echten Argumente, weswegen Andersdenkende dann schnell mal zu Nazis gemacht werden
Also werden der Militärische Abschirmdienst und - eigentlich alle - Verfassungsschutzbehörfen politisch gelenkt?
Ob man sie rechtsextrem oder (Neo)Nazis nennt macht praktisch keinen Unterschied. Ich würde weder mit dem einen noch mit anderen verhandeln.
Es gibt gewisse Systeme, die verhindern, dass sowas noch mal passiert. Panik daher nicht angebracht, ein Vergleich zur NSDAP zudem auch rechtsradikal, da man die NS Zeit verharmlost.