Ist das Nichts, das vor dem Universum war Bewusstsein, dass sich nicht bewusst war?

es gibt schon hinweise, dass unsere wahrnehmung begrenzt ist. alle uns bekannte materie (und antimaterie) muss schon vor dem urknall existiert haben. womöglich gibt es mehrere universen, die wie seifenblasen in einem größeren ganzen vor sich hin blubbern, auf- und vergehen. und wenn die religionen nicht völlig daneben liegen, gibt es nichtmaterielle existenzen, denen bewusstsein eigen ist.

Wahrscheinlich nicht. Es scheint, dass unser Organismus von der komplexen Informationsverarbeitung profitiert und daher eine Reihe von Fettzellen zu biologischen Computern entwickelt hat: unserem Gehirn. Diese biologischen Computer zählen die Impulse sensorischer Neuronen auf äußerst raffinierte Weise, um zukünftige sensorische Eingaben im Hinblick auf die Bedürfnisse des Organismus vorherzusagen. Zu diesen ausgefallenen Methoden gehört die Generierung eines dynamischen Weltmodells, einschließlich eines Selbstmodells, und eines integrierten Protokolls der an diesem Weltmodell durchgeführten Operationen. Ich denke, es ist dieses integrierte Protokoll, das wir als unser Bewusstsein erleben.

Das Bewusstsein an sich ist neutral: Es will nichts und identifiziert sich mit nichts. Damit unsere Regulierungsprozesse irgendetwas wollen, korrumpiert der Organismus sie mit einem ausgeklügelten Motivationssystem, das Freude und Schmerz sowie verschiedene Impulse erzeugt, die auf zukünftige Freude und Schmerz ausgerichtet sind. Damit sich unsere Regulierungsprozesse mit irgendetwas identifizieren, korrumpiert der Organismus sie mit Erfahrungen von Perspektivität, Persönlichkeit, Handlungsfähigkeit, einem propriozeptiven Körperbild usw.

Durch Meditation können wir diese Bindungen abschalten oder modifizieren und infolgedessen außerkörperliche Erfahrungen, Depersonalisierung, Verlust der Entscheidungsfreiheit oder das Gefühl, dass wir alles auf der Welt verursachen, Verlust unserer körperlichen Empfindungen usw. erfahren. Der Eindruck, dass wir eins sind mit dem Universum, mit Gott, mit Zellen, mit Elementarteilchen, mit einer anderen Person, mit einer Pflanze oder mit einer anderen beliebigen Vorstellung. Das mag sich zunächst sehr überraschend und überwältigend anfühlen, aber das Wunder liegt nicht darin, dass du erleben kannst, nicht du selbst zu sein, sondern dass du normalerweise glaubst, du selbst zu sein!

Ich vermute, dass die Vorstellung, dass unser Bewusstsein eine „Verengung“ eines universellen Bewusstseins sei, oft das Ergebnis solcher Erfahrungen ist. Aber das Universum ist nichts, was wir jemals erleben können: Unser Gehirn hat keinen Zugang zur Welt „da draußen“, sondern nur zu ein paar elektrischen Impulsen, die über unsere sensorischen Neuronen eintreffen. Die Teilchen in den Sensoren dieser Neuronen berühren das Universum nicht, sondern sind lediglich mit Teilchen verschränkt, die sich in einer sehr kleinen Entfernung befinden. Aus den schwankenden Mustern dieser Verflechtungen konstruieren unsere biologischen Computer ein dynamisches Universum. Das Universum existiert im Inneren unseres Gehirns; draußen gibt es nur einen Mustergenerator mit einer unbekannten Struktur. Wenn wir erfahren, dass wir das Bewusstsein des Universums selbst sind, erleben wir unseren normalen Integrationsprozess, bei dem wir uns nicht richtig mit unserem persönlichen Selbstmodell identifizieren, sondern mit unserem gesamten Weltmodell. Wir erleben immer noch eine von unserem Gehirn geschaffene Darstellung.

Nur weil wir nichts sehen, nichts wahrnehmen, bedeutet das keineswegs dass da nichts ist. Man dachte auch mal das All wäre absolut leer — ist es aber nicht.

Man könnte also spekulieren, dass es das Nichts nicht gibt, sondern es nur bedeutet, dass unsere Sinne nicht ausreichen.

Somit stellt sich Deine Frage gar nicht. Und ein "vor dem Universum" mag sich auch nur für uns mangels Sinnesfähigkeiten als solches darstellen.

1. Es existiert kein Nichts, das ist ein menschliches Konstrukt.
2. Bewusstsein ist das Entwicklungsprodukt organischen Lebens.
3. Bewusstsein kann nicht für sich existieren.

Das kann man nicht beweisen. Also man kann weder beweisen, dass es so ist noch das Gegenteil.

Allerdings wäre es kein Nichts mehr (ich denke du stellst dir nichts als die Abwesenheit von etwas vor) wenn ein Bewusstsein existieren würde.