Ist das Christentum die Ursache bzw. die Quelle des westlichen Imperialismus und Kolonialismus?

10 Antworten

Nein:

Da überschätzt Du das Christentum: Die KIRCHE (seinerzeit gab es nur eine!) hatte seinerzeit das Christentum in Geiselhaft genommen

- und die Überlegenheit des "weißen Mannes" sich aus den samtbehandschuhten Fingern gezogen, weil es ihr selber nützte, die koloniale Ausbeutung christlich zu sanktionieren: Sie profitierte selber ganz enorm vom Ausrauben der "kolonisierten" Völker!

Im christlichen Glauben gibt es kein Streben nach weltlicher Macht.

Die Trennung staatlicher Institutionen und des persönlichen Glaubens hätte Jesus Christus, der Messias, nicht besser ausdrücken können, als durch folgende Worte:

"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und gebt Gott, was Gottes ist!"

So ist der Laizismus schon in der urchristlichen Lehre angelegt.

Über wie viele Generationen seit Jesus und seinen Jüngern wurden Menschen christlichen Glaubens durch Mächtige verfolgt? Ohne Gegenwehr duldeten es diese Gläubigen, eingesperrt, gefoltert, Tieren vorgeworfen oder getötet zu werden. Und dennoch oder gerade deshalb hat sich der Glauben an Jesus Christus immer weiter verbreitet.

Gott ist ein "Gott der Witwen und Waisen", der Entrechteten und Unterdrückten, vor dem jeder gleich ist - egal welcher Herkunft, welchen Geschlechts, welchen Standes!

Das Dilemma begann damit, dass Mächtige sich zum christlichen Glauben bekannten und ihn zur Staatsreligion erhoben. Plötzlich gab es mächtige weltliche Herrscher, die sich Christen nannten, aber weiter ihre weltliche Macht ausübten. Ob zum Guten oder Bösen - es wird heute dem Christentum angerechnet.

Imperialismus - nach dem hier explizit gefragt ist - ist überhaupt keine "christliche Erfindung". Die Antwort von Bodesurry nennt viele Beispiele für gewaltsame Imperien weltweit bis heute, die nicht einmal in den Verdacht geraten könnten, christlich zu sein bzw. gewesen zu sein.

Z.B. das Imperium der aggressiven Nordmänner, der Wikinger, die Nordeuropa, die britischen Inseln, die Normandie, Russland, bis weiter nach Kiew beherrschten, begann vor 1000 Jahren zu zerfallen, als sie - aus freiem Willen - Christen wurden. Noch heute sind die Länder des Nordens mit dem christlichen Kreuz in ihren Flaggen vorbildliche Staaten in vielerlei hinsicht - ohne jemals von "christlichen Heeren" erobert oder christianisiert worden zu sein.

Von Experte BillyShears bestätigt

Nein, damals war es ganz normal, dass man Schwächere unterworfen hatte.

Interrogantis 
Fragesteller
 17.03.2024, 21:11

Inwiefern beantwortet das meine Frage?

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JanDZimmermann  17.03.2024, 21:12
@Interrogantis

Es ist nicht die Ursache, sondern war damals eine völlig legitime Vorgehensweise beim Kontakt mit anderen Völkern.

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Interrogantis 
Fragesteller
 17.03.2024, 21:15
@JanDZimmermann

UND WOHER kommt die damalige normale Denkweise, dass man andere versklaven muss, weil man sich höherwertiger sieht?

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Interrogantis 
Fragesteller
 17.03.2024, 21:31
@JanDZimmermann
Weiß ich nicht, hat aber jede Macht gemacht.

Und daher die Frage, was ist die Ursache. Da das Christentum die damalige dominierende Weltanschauung war, könnte das die Quelle sein.

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Deckenstaendig  20.03.2024, 11:52
@JanDZimmermann

Weiß ich nicht, hat aber jede Macht gemacht.

Zb die Osmanen.

Was für ein Unsinn. Ja, die Osmanen haben viel erobert, aber niemals kolonialisiert und ausgebeutet wie die Christen. Im osmanischen Reich war es friedlich und gerecht. Christen und Juden sind sogar von Europa ins osmanische Reich geflüchtet, weil es dort ein besseres Leben gab.

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Die Muslime in Afrika haben Millionen von Europäer entführt und als Minderwertig angesehen. Lange waren Europa und die USA völlig unterlegen. Dann baute die USA erste Kanonenboote aus schwerbrennbaren Riesenbäumen. Nun drehte sich der Spieß.

Auch die Kreuzzüge verzögerten sich, weil die Fürsten mehr Angst vor ihren Nachbarn hatten als vor einem weit entfernten aggressiven Mehmed II.

Vor 600 Jahren unterwarf der Islam Teile Europas, das sich dann befreite und somit das Mittelalter abschloss.

JanDZimmermann  17.03.2024, 21:35

Das ist eh, worauf er hinaus will.

Islam>Christentum

Hatte ich mir sofort gedacht. Er versucht, zu missionieren.

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