IQ Test machen oder unwichtig?

7 Antworten

Ich würde jedem, den es interessiert, empfehlen, einen IQ-Test zu machen, aber muss dazusagen, dass es relativ unwichtig ist. Also, um auf deine Frage zu antworten: Ja.

Mir persönlich hat's seinerzeit geholfen, einen Test, speziell den vergleichsweise günstigen von Mensa, gemacht zu haben. Hat zwar nicht mein gesamtes Leben verändert, aber wenigstens ein paar Punkte, bei denen ich mich realistischer einzuschätzen lernte. Es kommt also sehr darauf an, was man sich mit so einem Test für Fragen zu beantworten hofft. Ich persönlich stand nach der Rückkehr von einem längeren beruflichen Auslandsaufenthalt vor der Frage, was ich mit meiner Karriere anfangen will. Da ich in der Zeit auch länger schon über ein weiteres Studium nachgedacht hatte, gab mir das Wissen um meine hohe Begabung einen wichtigen Aufschwung, dieses Studium selbstbewusst anzupacken und durchzuziehen.

Noch was zu den Youtube-Reportagen. Da ich selbst bei Mensa bin, wo gelegentlich Anfragen für solche Reportagen eingehen, weiß ich, dass die Reporterinnen und Reporter sehr gerne nach ganz speziellen Biografien fragen, die auch unter den Mitgliedern von Mensa eher ungewöhnlich sind. Das klingt für mich oft bereits im Vorfeld geskriptet und dann wird eine Person gesucht, die in der Realität zufällig dem Skript entspricht.

Der eigentliche Sinn von Intelligenztests ist ja in erster Linie die Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit, etwa bei Fragen der schulisch-beruflichen Eignung oder in psycho-sozialen Krisen. Dann können IQ-Tests angeordnet werden und sind sie auch kostenlos.

Ansonsten sind Intelligenztests eigentlich nur im Bereich der Hochbegabung interessant bzw. einem allgemeinen Interesse an Logik und Intelligenz etc.

Für sich allein genommen bringt ein Intelligenztest und dessen Ergebnis in den meisten Fällen so gut wie nichts. Da sind Schulnoten, tatsächliche Qualifikationen, Kenntnisse und Abschlüsse wesentlich wichtiger und aussagekräftiger.

Etwas anderes wäre eben die Situation der Unterforderung in der Schule, Versagen dort und die Frage des Überspringens einer Klassenstufe. Dann kann letztlich auch der IQ eine Rolle spielen, insbesondere, wenn er hoch ist.

Wenn man für einen freiwilligen Test Geld bezahlt, wird man sich wohl darauf vorbereiten und entsprechend trainieren, insgesamt einiges an Zeit und Energie darauf verwenden wollen. Das ist legitim und hängt eben vom eigenen Interesse und Spleen ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kann man machen, aber einen wirklich genauen Wert bekommt man nicht. Das Ergebnis hängt stark von der Verfassung, in der man sich befindet. Vielleicht so ähnlich wie bei Leistungssportlern, die sind auch mal gut und mal weniger gut.
Ich habe mal 8 Tests aus einem Buch über Intelligenz gemacht und hatte eine Toleranz von rund 20 Punkten.

Ich las mal in einem Buch über einen amerikanischen Psychologen, dem erlaubt wurde, während der NS Kriegsverbrecherprozesse in Nürnberg die Angeklagten bis zum Urteil zu begleiten. Dieser machte auch IQ Tests mit Hermann Göring und den anderen. Alle stellten sich als hochbegabt heraus bzw. mit IQ >120, mit einer Ausnahme, dem Julius Streicher, Gauleiter von Franken, der das Hetzblatt „der Stürmer“ herausgab. Er war der einzige mit niedrigerem IQ.

Jakobus63  04.07.2023, 07:43

Man kann auch ohne IQ Test überleben. Trotzdem kann es sehr hilfreich sein, einen zu machen. Ein grundsätzliches Problem mit der Intelligenz ist es, dass solche Tests das hohe Ross zum wackeln bringen, auf dem viele Menschen sitzen. Viele Menschen haben ein überhöhtes Bild von sich selbst. Wenn dann ein nur durchschnittlicher IQ gemessen wird, dann zweifelt man entweder das Verfahren an oder man erfindet den EQ und behauptet, Hochbegabte seien unsozial. Für Menschen, die wissen, dass sie hochbegabt sind, erklären sich viele Probleme, die sie im real life haben.

Beispiel: Mir fiel vor etwa 10 Jahren ein Prozessmangel in der Arbeit auf, der nicht in meinem Arbeitsbereich war, sondern in einem, mit dem ich nichts zu tun hatte. Der Verantwortliche merkte das nicht. Ich bekam den Auftrag, das Problem zu beheben. Es stellte sich dabei heraus, dass der bestehende Mangel der Firma bisher einen jährlichen Verlust von 2 Millionen Euro eingebracht hatte und alle das übersehen hatten. Ich bekam eine hohe 5-stellige Prämie für meine Arbeit und die Idee, wie man das Problem lösen kann.

Anschließend wurde ich von den Kolleg/innen gemobbt, weil sie neidisch waren. Tatsächlich hätten das aber alle mobbenden Kolleg/innen auch sehen können. Ich habe einen sehr hohen IQ und mein Eindruck ist der, dass ich deshalb eher dazu neige, mich von der Verpackung nicht zu einem falschen Bild des Inhalts verleiten lasse. Der Durchschnittsintelligente behandelt jemanden, der gut angezogen ist, einen hohen gesellschaftlichen Status oder Beruf hat usw. anders als ich. Selbst die schöne Frau wird von mir im Alltag nicht besser behandelt als der alte, dicke Mann. 

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