Inwieweit darf ein Pädagoge seine eigene Meinung in den Unterricht einbringen?
Ich habe neulich meinen alten Biologielehrer getroffen und mal ein bisschen mit ihm gequatscht. Dieser Mann ist Doktor der Biologie, und ist bereits seit über 35 Jahren als Pädagoge tätig.
Ich habe ihn dann mal gefragt, was er von Gendern und der ganzen Geschlechterangelegenheit(Bitte vergebt meine Wortwahl, aber mir ist kein anderes Wort dafür eingefallen)hält. Darauf hat er mir geantwortet, dass er das vom biologischen Standpunkt aus gesehen sehr kritisch sieht. Aber er wird sich hüten, diese Meinung seinen Schülern gegenüber zu erwähnen.
Ich frage mich, dürfte er seine Meinung im Unterricht offen aussprechen, und seinen Standpunkt klar machen?
14 Antworten
mal abgesehen davon, dass die dritten geschlechter keine frage der biologie sind.
finde ich darf ein lehrer durchaus seine sicht der dinge darstellen, wenn er deutlich macht, dass es sich nicht um die lehrmeinung handelt sondern um seine persönliche sicht der dinge und natürlich sollte das immer eine fußnote sein, die wenig raum einnimmt und nicht unterrichtsschwerpunkt wird
Falls er zur Meinungsbildung der Schüler beiträgt,indem er seine biologische Perspektive vorträgt,wäre das erlaubt.
Hey,
es ist kompliziert. Er darf seine eigene Meinung, auch im Dienst, kundtun, allerdings darf er diese nicht zum Unterrichtsgeschehen machen.
Soll heißen, dass er die behandelten Themen neutral unterrichtet und seine eigene Meinung klar als eigene Meinung kennzeichnen muss. So kann er bspw auf Nachfrage darstellen, welche Partei er wählt, allerdings darf er, soweit ich weiß, keine Beweggründe angeben und natürlich niemanden aufgrund seiner Einstellung positiv oder negativ bewerten.
Allerdings wird das Gendersternchen wahrscheinlich nicht wirklich zum Unterrichtsgegenstand werden, da es nicht in der deutschen Rechtschreibung verankert ist. Soll heißen solange es nicht Gesetz ist, wird es nicht unterrichtet. Ähnlich verhält sich das mit dem „ß“, dessen Gebrauch man aktuell vermindert, es jedoch trotzdem zur Rechtschreibung gehört und somit nicht als Fehler verbucht werden kann.
Hoffe ich konnte dir weiterhelfen :)
Da dieses Thema sehr politisch ist, ist ein Lehrer dazu angehalten, bei Sachen die die Politik betreffen, neutral zu sein. Also ein Lehrer darf nicht sagen "AFD ist doof" oder "die Grünen sind die besten" (Ob sie sich daran halten ist eine andere Sache) Ebenso wenig darf er halt über dieses Thema seine politische Meinung äußern.
Von seinen Biologischen Standpunkt her, dürfte er es natürlich seinen Schülern vermitteln, aber du merkst der Grad auf dem er sich dann bewegen würde, wäre sehr schmal.
Also ein Lehrer darf eigentlich alles sagen was der Meinungsbildung dienlich ist, er darf nur keine Meinungsmache betreiben
Warum sollte es?
Würdest du eine demokratische Abstimmung machen, ob AfD Wähler Hunde und Ratten sind, würdest du höchstwahrscheinlich ein klares Ja bekommen.
Es ist ja sogar wissenschaftlich beweisbar, dass AfD Wähler dumm sind...
Klar, man muss auch die Dummen in der Gesellschaft akzeptieren, aber brauchen sie ein Wahlrecht? Kann man zumindest mal diskutieren
Warum sollte es?
Weil ein Wahlrecht jedem zusteht, selbst denen du es nicht zugestehen willst. So funktioniert Demokratie, eine Stimme für jeden.
Würdest du eine demokratische Abstimmung machen, ob AfD Wähler Hunde und Ratten sind, würdest du höchstwahrscheinlich ein klares Ja bekommen.
Einerseits glaube ich das nicht, andererseits fände ich es ziemlich gestört. Menschen als Ratten bezeichnen, das hatten wir hier schonmal. Ich finde es etwas befremdlich Menschen derart zu sehen, die inhaltliche Nähe die ich da asoziiere wird dir sicher nicht gefallen. Du bist das was du denen vorwirfst.
Es ist ja sogar wissenschaftlich beweisbar, dass AfD Wähler dumm sind...
Deine Behauptung scheint nicht zu stimmen, hast du da mehr Quellen zu?
Etwas ungeprüft rauszuposaunen, nur weil es die eigene menschenverachtende Ansicht stützt, sieht halt einfach nach starkem Bestätigungsfehler aus. Darauf reinzufallen wirkt auf mich dumm.
Klar, man muss auch die Dummen in der Gesellschaft akzeptieren, aber brauchen sie ein Wahlrecht? Kann man zumindest mal diskutieren
Könnte man, allerdings fände ich schwer da eine Grenze zu ziehen. Welcher IQ soll es denn sein? Hast du dir mal andere statistische IQ Verteilungen angesehen, also wirklich methodisch saubere? Was ich mir vorstellen könnte wäre ein Wahlrecht bei aktivem Beitrag zum Staat, also Wahlrecht nur bei Zahlung von Einkommenssteuer. Wer nur altes Vermögen aufbraucht oder nicht arbeitet hätte demzufolge kein Wahlrecht.
Doch, das darf er. Selbstverständlich darf er eine eigene Meinung kundtun und zum Beispiel sagen: "Ich finde, dass die AfD eine Gefahr für die Demokratie ist".
Zum Beispiel, wenn er nach der AfD und seiner Meinung gefragt wird. Aber er darf nicht im Unterricht politisch "missionieren".
Sollte er zumindestens darlegen dürfen. Wo sind wir denn, in einer Diktatur?
Es ist doch politisch neutral zu sagen, dass AfD Wähler behinderte Vollspasten sind, oder nicht?
Ich dachte, dass wäre gesellschaftlicher Konsens.