In welchem Beruf kann man viel rumsitzen und frei denken, muss wenig tun, bei maximal möglichem Gehalt?
In welchem Beruf kann man viel rumsitzen und frei denken, muss wenig tun?
8 Antworten
Datenbankadministrator.
Hier und da mal nen Meeting, checken dass die Datenbanken laufen, die Backups fehlerfrei gelaufen sind und keine Fehler in den Logdateien sichtbar sind.
Hier und da mal nen neuen Benutzer erstellen, was ne Sache von 5 Sekunden ist, selbe wenn mal nen Passwort vergessen wurde oder nen Account gelockt wurde usw.
Heißt natürlich, dass man halbwegs fit sein muss und das alles vernünftig konfiguriert sein muss aber wer im vorne weg gute Arbeit leistet, kann danach ne Faule Kugel schieben und ist quasi ein wesentlich besser bezahlter Parkhauswächter.
Das heißt natürlich nicht, dass es leicht ist und keine Qualifikationen erfordert, der Alltag ist aber ziemlich tiefen entspannt.
Vor einigen Jahren gab es in Frankreich eine soziologische Studie mit anonym Befragten, Angestellten von Großfirmen (über 500 Mitarbeiter in schon einem Verwaltungsgebäude), die ergab, dass tatsächlich in Großunternehmen ca. 15 % des Personals aus verschiedenen Ursachen (z. B. Auftragslage, Umstrukturierung, Umbauten) keine wirkungsvolle Arbeit zu verrichten haben. Das Moorhuhn schießen und Privatsurfen wurden als Abmahnungs- bzw. Kündigungsgründe in Arbeitsverträge aufgenommen. Die MitarbeiterInnen waren aber nicht glücklich darüber, sondern Symptome psychosomatischer Erkrankungen durch die Frustration der oft monatelangen Unterforderung waren erkennbar.
Allerdings benötigt man zu diesen Posten trotzdem eine intensive, höher bezahlte Ausbildung für Tätigkeiten, die für die Firma auch wichtig sind, solange sie nicht mittels Personal- und Materialreduzierung "auf ein Abstellgleis geschoben" werden und durch größere Maßnahmen der Rationalisierung abgeschafft werden.
Dass es solche "ungesunden Verstecke" in Deutschland auch gibt, ist anzunehmen.
"Frei denken" und "wenig tun" passt für mich nicht so gut zusammen,
da ich mir unter "frei denken" etwas Kreatives, Eigenverantwortliches vorstelle.
Da würden mir zum Beispiel Grafikdesigner, Journalist bei der Zeitung (obwohl man da seine Arbeit wahrscheinlich nicht auf reines Artikelschreiben und Internetrecherche begrenzen kann) oder eventuell etwas im Marketing, wieder jemand der die Werbungsanzeigen gestaltet oder so.
Vielleicht auch noch Softwareentwickler oder sonstige Berufe wo man hauptsächlich programmiert.
Aber ja bei allen diesen Berufen hast du sicher nicht unbedingt wenig zu tun.
Alle Vorurteile wurden schon bedient, wie ich gelesen habe.
Dein Ansatz entspringt eher einer nicht zuverwirklichenden Sozialromantik.
Außerdem wäre zu bedenken:
Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich
auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen.
(Henry Ford)
Wie wäre es mit Madogiwazoku?
(https://www.virgin.com/disruptors/future-work-karoshi-or-madogiwazoku)