Ich verstehe eine Bibelstelle nicht! Was sagt die Bibel über Erziehung?
Ich beschäftige mich in letzter Zeit öfter mit der Bibel. Letztens las ich einen Satz, der mir nicht aus dem Sinn kommt.
Sprüche 13, 24: Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.
Wie soll ich das verstehen? Kann man das Wort "Rute" anders interpretieren? Vielleicht ist damit Ermahnung gemeint?
Das ist eine ernstgemeinte Frage.
36 Antworten
Das kannst du ruhig wörtlich nehmen. So, wie das da steht, ist es auch gemeint.
Das Schlagen der Kinder war bis vor wenigen Jahren anerkanntes Erziehungsmittel und wurde gerade auch in kirchlichen Erziehungseinrichtungen mit Inbrunst betrieben und als gottgefälliges Werk angesehen.
Erst im Zuge der Durchsetzung moderner Pädagogik und der gesellschaftlichen Ächtung körperlicher Züchtigung von Kindern, wobei die Kirchen keine führende Rolle inne hatten, dreht und windet man sich und findet plötzlich neue Übersetzungen und Interpretationen diesbezüglicher Bibelstellen.
Die historische Sachlage der Tatsachen. Ich will dabei nicht mal die Praxis ansprechen, die nach Zeitungsinformationen in einigen kirchlichen Erziehungsheimen geherrscht hat, sondern die eigene Erfahrung und die von befreundeten Mitschülern und Bekannten.
Und, na klar sind bei der neueren Pädagogik auch christliche Menschen dabei gewesen, vielleicht sogar treibende Kräfte gewesen. Aber das ändert nichts an der Bibelstelle und auch nichts an dem, was bei uns gesellschaftlich üblich war.
Beantwortet meine sachlichen Fragen in keiner Weise, es werden lediglich weitere Behauptungen aufgestellt...
gemeint sind letztlich die Abschaffung des Züchtigungsrechts von Züchtigungen durch Lehrer und Erzieher, und der Übertragbarkeit des Züchtigungsrechts auf Dritte seit der 70er Jahre.
Hi, so ist es. Be der Todeswürdigkeit (ist dem Herrn ein Greuel) wirds auf einmal auch uminterpretiert. Der Herr hat Sodom und Gomorrha vertilgt ob ihrer sodomitischen Neigungen (Homosex). Deshalb lese ich die Bibel bevorzugt nur, wenn vor 1970 gedruckt. Heutzutage gibts homosexuelle Pfarrerehepaare. In Gottes Namen. lgO http://www.bibelzitate.de/gbz.html Zitat: Todesstrafe für Homosexuelle! "Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; ..."
(3.Mose 20,13)
och, sind wirklich ALLE Übersetzungen nach 1970 so wischiwaschi? Klar, die 1912er Luther und besonders die 1905er Elbi sind wirklich besonders brauchbar, aber die unrev. Elbi 2003, Schlachter 2000 oder die NeueLuther 2009 sind auch nicht ohne.
LG
Hi, die sind nicht wischi waschi, aber irgendwie pc. Insb. wurden und werden nach 1970 "antifeministische", homophobe, antijudaistische Textstellen behutsam "neuinterpretiert" und somit ihres eigentlichen Sinninhaltes beraubt. Dies gilt besonders für die BIGS, aber auch gemäßigter für Luther 1984. Das wird auch ganz offen zugegeben. Siehe Link. Mein persönl. Kriterium u. a. : 2. Samuel 12, 31. lgO http://www.imdialog.org/md2007/02/03.html Zitat: Ein anderes Anliegen fällt zwar bei flüchtiger Einsicht nicht ins Auge, ist aber nicht weniger wichtig, nämlich das Bemühen, der jüdischen Umwelt sowie Jesu eigener jüdischer Herkunft Profil zu geben und die zahlreichen Antijudaismen, die die Evangelien enthalten, zu entschärfen.
Mein persönl. Kriterium
Das ist ein Fall, wo der Text falsch übersetzt wurde. Leichte Lücken bei den Hebräischkenntnis von Melanchthon und Co. (Luther konnte weniger Hebräisch als der). Die in dem Vers benutzte Präposition zeigt nun mal an, dass die Leute an die aufgezählten Geräte gestellt wurden, um mit ihnen zu arbeiten, und nicht die passiven Objelkte dieser Geräte waren.
Aber es macht sich immer gut, Änderungen, die sachlich begründet sind, auf andere Motive zurückzuführen. Hab mal ja jemand im Netz getroffen, der meinte, die Stelle wäre als Reaktion auf den Holocaust geändert worden - dabei gabs schon vor dem Krieg Bibelausgaben, die das anders schrieben (z.B. die Bibel vom Gymnasialprofessor Menge).
Die BIGS ist ne andere Sache, die kritisiere ich auch.
und die zahlreichen Antijudaismen, die die Evangelien enthalten, zu entschärfen
Weil die nicht als Antijudaismen gemeint sind. Innerjüdische Kritik war schon immer rau im Ton, heute wird wohl in keiner Gesellschaft die Nazikeule so schnell hervorgeholt wie in Israel.
aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. (1. Mose 2,17)
Wie wir alle wissen aßen beide Paradies-Bwewohner - namentlich Adam & Eva - von dem Baum und starben nicht...
Genauso halten sich heutige Christen nicht mehr an die mosaischen Regeln oder das AT en Detail, sondern man hält sich an das, was einem als Christ sowohl vorgelebt als auch theologisch vermittelt wird.
Aber nehmen wir doch dann auch ruhig die beim Wort, die sich hier so von oben herab äußern. Einer ist ein bekennender Linker, müssen wir nun annehmen, er würde sich potentiell dazu eignen, dem gehobenen Mittelstand die Autos an zu stecken oder generell den Umsturz der Bundesrepublik zu einer Räterepublik betreiben? Müssen wir annehmen, dass ein Arzt sich auf die Euthanasie der 30er beruft oder ein Deutscher generell als Rassist oder Antisemit verdächtig ist?
Wie sieht denn die Realität aus? Tatsächlich werden Kinder in diesem Land in sozialen Brennpunkten und von Alkoholikern verdroschen, in beiden Risikogruppen wird man unterdurchschnittlich wenige Christen finden...
Bereits in den 80ern gab es bei den Katholiken die Jungscharaktion "Du sagst, du magst mich. Warum schlägst du mich dann?", zu dieser Zeit wurde sowohl in Österreich wie auch in Deutschland noch in mehr als 70% aller Haushalte regelmäßig 'gezüchtigt', ähnliche Initiativen gab es bei den Protestanten bereits in den 70ern, die auch als erste Notrufnummern und Anlaufstellen einrichteten...
Aber bereits im 19. Jh. begründete der evangelische Pädagoge Hebel die Prämisse, auf die körperliche Züchtigung gänzlich zu verzichten, in wieweit kann man also diese Behauptung aufrecht halten???
Tatsache ist, dass Kinder in intakten Familien überhaupt nicht geschlagen werden, dass Christen zu mehr als 90% diese Praxis ablehnen, das Thema also den Christen unter zu schieben, ist Unsinn...
Tatsache ist, dass Kinder in intakten Familien überhaupt nicht geschlagen werden, dass Christen zu mehr als 90% diese Praxis ablehnen
Ist dem Zeitalter der Aufklärung zu verdanken, wo die Religion hinter andere Konzepte zurücktreten musste. Deshalb wird die Bedeutung der Bibel heute relativiert. Das Christentum ist heute deshalb nicht mehr so fundamentalistisch. Das ist richtig! Auch liegen sich heute Kirche und Staat nicht mehr so sehr in der Wolle!
Aber es gibt immer noch Christen, die fundamental zu Schlägen stehen, lies einfach einmal hier durch. Auch wenn es nicht mehr so viele sind, es sind immer noch zu viele! Jedr Einzelne der schlägt ist zuviel!
Vielleicht ist es Deinem Tunnelblick entgangen, dass die Aufklärung keineswegs die Prügelstrafe abschaffte und die Praxis des Prügelns aus dem römischen Kulturkreis stammt.
Die Protestanten hatten übrigens bereits Anfang des 19. Jh. die Prügelstrafe in Ihren Schulen im heutigen Baden-Württemberg abgeschafft.
Es gibt auch Atheisten die 'fundamental zu Schlägen stehen', dazu muss man kein Christ sein, der Zusammenhang zur Bibel erschließt sich mir nicht, zudem die Christen ja auch mehrheitlich nicht zu 100% die Bibel befolgen, sondern sich nach der aktuellen, theologischen Auslegung richten.
Hier ist ja - wie zu erwarten war - mal wieder der Bär los. Ich will mit einem Link beitragen. Bei den Zeltmacher Nachrichten wurde das Thema nämlich unter Christen durchdiskutiert, gerade weil jüngst Strafanzeige gegen einen Prediger gestellt wurde.
Meine Meinung: Wer seinem Kind alles durchgehen lässt darf sich doch nicht wundern, wenn später die Staatsgewalt die Erziehung übernimmt. Und wer bei Rebellion seines Kindes eine bessere und effektivere Strafe als die Rute für ihn findet, der soll dann eben die nehmen. Und zwar aus Liebe, so will und meint es auch die Bibel!
Auch eine Frage des Menschenbilds: http://zeltmacher-nachrichten.eu/content/thema-wer-seinen-sohn-liebt mit weiteren Links...
Dieser Vers wird heutzutage von aufgeklärten Anhängern der Bibel - also Christen - keinesfalls wörtlich genommen.
Man muss den Vers unter Berücksichtigung der Zeit in welcher er entstanden ist - also in vorchristlicher Zeit - betrachten. Damals war körperliche Strafe nicht nur im jüdischen Lebensraum, sondern weltweit ein probates Mittel der Erziehung, wenngleich ich ziemlich sicher bin, dass liebende Eltern auch schon vor Jahrtausenden versucht haben ihre Kinder mit klügeren Mitteln zu erziehen und eine "Prügelstrafe" nur als letzten Ausweg, oft auch als Folge ihrer Ohnmacht angewandt haben.
In christlichen Kreisen und unter dem Geboten Jesu Christi ist es sicherlich verpönt, die "Rute" als Erziehungsmittel einzusetzen, denn wer seine Kinder liebt wird vorher alle anderen "Künste" aufwenden, ihnen die lebensnotwendigen Regeln und Verhaltensweisen beizubringen. - Körperliche Züchtigung kann deshalb nur als allerletztes Mittel und bei bestimmten Charakteren von Kindern ein Ausnahmemittel sein.
Doch auch Christen sind nur Menschen. - Welcher Vater, welche Mutter würde behaupten, dass ihm bzw. ihr unter nervlicher Anspannung nicht schon mal "die Hand ausgerutscht" wäre. Darin ist dann allerdings eigenes Versagen zu sehen und keine "Prügelstrafe".
Wer behauptet, körperliche Züchtigung mit der Rute wäre im Christentum auch heute ein probates Erziehungsmittel, stellt bewußt eine falsche Behauptung auf und will ganz einfach aus persönlichen Gründen der Bibel, als auch dem Ruf der Christenheit schaden. - Daß es immer wieder bedauerliche menschliche Entgleisungen gibt, die gerne hervorgeholt werden, rechtfertigen jedoch nicht die Darstellung als Regel.
Jesus Christus ist das Wort! (Joh 1,1)
Ist es wirklich nicht zeitgemäß, in gewissen Fällen das Kind auch körperlich zu züchtigen?
Somit ist es, wie ich den meisten freien Christengemeinden, üblich, für Frauen wärend des Gebets, keine Kopfbedeckung zu tragen... ist die Bibel zu altmodisch, dass bibeltreue Christen in diesem Punkt oft Ausnahmen machen?
Dann könnte es ja auch unzeitgemäß sein, seinen Nächsten zu lieben.
Bemerke, es ist zwar aus dem AT und Jesus ist die Erfüllung des Gesetzes, jedoch sind die Sprüche eher Empfehlungen, als Gebote... meistens.
(Lukas 16,10): Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. --- was ist das Große? Den Nächsten zu lieben! Was ist das Geringste? Kopftuch tragen wärend des Gebetes für die Frau. Oder ist das diskriminierend?
(Offenbarung 22,18-19): 18) Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; 19) und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen.
Weil es aber, wie ich ja schrieb, nur eine Empfehlung zu sein scheint, ist es jedem frei gestellt, wie er es benutzt. Nur es als unzeitgemäß hinzustellen ist direkt falsch. Verpönt ja, verpönt in der westlichen Welt. Aber wir sind doch nicht vondieser Welt!
Ich glaube du hast meine Antwort gründlich missverstanden, denn ich bin wie du der Meinung, dass die Bibel und darin besonders das NT "zeitlos modern" ist und keine Nachbesserung braucht. Betrachtet man jedoch manche Aussagen im AT, wie Sprüche 13,24, so muss man doch den Hintergrund für gewisse Aussagen zeitbezogen und geographisch kulturell mit berücksichtigen. - Nicht mehr und nicht weniger wollte ich klarmachen.
Dass im Einzelfall auch einmal "die Rute" das Mittel der Wahl sein kann, oder sogar muss, habe ich nicht ausgeschlossen. Jedoch sollte es immer das letzte Mittel sein und vor allem keiner Prügelstrafe (wörtlich genommen), wie manche "Antichristen" es gerne darzustellen versuchen, Vorschub leisten.
Liebe Pasmalle :-)
tut mir leid, ich hab es wohl wirklich gründlich missverstanden.
"Prügelstrafe", so nennt es ja auch der NDR, wenn er Wilfried Plock rufmordet.
Gegen eine "Prügel-"Strafe bin ich ja auch, ein Klaps auf den Po, wenns wirklich nötig ist, das sollte ok sein.
Jesus Christus ist das Wort! (Joh 1,1)
Wenn ich mir anschaue, was danach folgt, dann liest sich das so, als ob Jesus Christus die Züchtigung von Kindern empfohlen hat. Kannst du bitte die entsprechende Bibelstelle nennen?
Somit ist es, wie ich den meisten freien Christengemeinden, üblich, für Frauen wärend des Gebets, keine Kopfbedeckung zu tragen
Warum sollte sie, ihr ist doch das Haar schon als Schleier gegeben (1.Kor 11,15)?
jedoch sind die Sprüche eher Empfehlungen, als Gebote, als Gebote
Und auch von den Gebote im AT sind wir frei, die wir keine "Judenchristen" sind In der Liste der Ausnahmen (Apg 15,28-29) finde ich nichts über den Umgang mit Kindern.
Dies bedeutet, falls du deinen Sohn züchtigst, und dir dabei die Rute abbricht, hol dir eine Neue... in Gottes Sinne scheint es in Ordnung zu sein, dass du deines Leibesfrucht eher erschlägst, als das diese zu einer eigenen Erkenntnis kommt... Ganz ehrlich; Ich als Teil des "Großen Ganzen" kann dies nicht befürworten... Ich verstehe mich hier als Stimme, die diesen Irrtum der Menschheit aufklärt: die Rute trägt das Korn, das Korn nährt, die Nahrung ist Wissen... niemand sollte sich weigern, dazuzulernen... Wenn die Rute bricht, suche nach dem alternativen Weg, der in Einigung mit Gott - dem GROSSEN GANZEN - am Zielführendsten (oder anders gesagt: am Nobelsten für alle Mitmenschen) ist... Alles Liebe JoPhi
Das begründet sich aus welcher historischen Sachlage?
Die moderne Pädagogik wurde nochmal von welchen nicht-konfessionellen Pädagogen begründet???