Ich leide manchmal darunter, dass ich keine Geschwister habe?

5 Antworten

Kennst du den Spruch "Das Gras auf der anderen Seite ist grüner"?

Man hat immer mal wieder im Leben den Eindruck das jemand anderes etwas hat das schöner/ toller/ erfüllender/ neuer wirkt als das was man selbst hat. Egal ob Eigentum, Familiensituationen, schulisch oder beruflich, Fähigkeiten.

Zu Beginn einfach nur die einfache Wahrnehmung "es geht auch anders". Durch die Illusion "das was die andere Person hat ist besser als das was ich habe" sich langsam aufbauender Neid.

Vorab: Geschwister (egal ob gleich alt, jünger, älter) zu haben ist .... ereignisreich. Manche Kinder gehen dadurch regelrecht "unter". Weil die Eltern denken "ach, Kind 1 ist schon so groß und selbständig, da brauchts weniger Beachtung.... das läuft schon". Oder manche Eltern/ Verwandte neigen dazu ein Lieblingskind zu haben. Manche Eltern vergleichen hin und wieder auch mehr oder weniger bewusst ihre Kinder miteinander. Kind 1 ist ja so musikalisch, Kind 2 hat wunderbar das Abitur geschafft, Kind 3 ist das "Sorgenkind" das nicht an das herankommt was die anderen Geschister geschafft haben.

Besteht zwischen Geschwistern ein größerer Altersunterschied, kanns vorkommen das die älteren Geschwister in die Rolle des Betreuers/ Erziehers gedrängelt werden, so das deren eigene Kindheit/ Jugendzeit täglich auch das Managen der jüngeren Geschwister beinhaltet.

Im Idealfall ists aber "nur" der unterschiedliche aktuelle Stand der Interessen. Das jüngere Kind will alles wissen, will ständig dabei sein, will mit wenn das ältere Geschwister von seinen Freunden abgeholt wird, will viel spielen. Das ältere Geschwister will seine Ruhe haben, will nicht dauernd aufpassen das die Schulhefte nicht vollgemalt werden, will in Ruhe mit Kumpels abhängen ohne das das Kleine Geschwisterchen stört. Aber das ist recht normal. Man lernt eigene Grenzen kennen.

Im absoluten Idealfall verstehen sich die Geschwister, sind wunderbare Spielkameraden und Zuhörer bei Problemen, man steht für einander ein. Für den Rest des Lebens. Im ungünstigen Fall verliert man einander aber irgendwann aus den Augen. Und wenns ganz mies läuft (weil die Eltern/ Anverwandten bei der Erziehung Mist bauten) besteht zwischen ihnen Neid, Missgunst.

Wie auch immer:

An vorderster Front stehen aber die Eltern.

Warum haben sie ein Kind..... oder soundsoviele Kinder? Es war ihre Entscheidung, oder aber rein medizinisch bedingt. Ihnen daraus einen Vorwurf zu machen ist sinnfrei.

Beispiel: Wenn die erste Schwangerschaft oder Geburt mit viel Risiko verbunden war, oder vielleicht sogar traumatisch war.... dann kanns sein das die Eltern anschließend entscheiden "Nie wieder, wer weiß ob es beim Nächsten auch grade noch gut gehen würde".

Oder manchmal gibts Komplkationen unter der Geburt, da muss dann gehandelt werden um das Leben der Mutter zu retten.

Oder wenn man Krebs hat (Muttermund, Uterus, Eierstöcke.....) - da stehen die Heilungschancen der betroffenen Frau über dem (möglichen) Verlust weitere Kinder bekommen zu können.

Bei manchen Paaren ists auch eine rein ökonomische Entscheidung. Sie können sich in der aktuellen Phase des Lebens nicht mehr als ein Kind leisten.

Manche kommen selbst aus Großfamilien und möchten nicht das ihr Nachwuchs das gleiche Chaos erlebt. Manche kommen selbst aus einer Kleinfamilie und fanden es sehr angenehm, möchten sich ganz auf dieses eine Kind konzentrieren.

Du findest es schade das du Einzelkind bist. Okay, kann man nachvollziehen. Aber: Es hatte sicher auch Vorteile.

Man selbst kann sich ja vornehmen eine andere Familiengröße zu gründen später mal. Vielleicht ist es umsetzbar - oder man stößt an natürliche Grenzen (Reproduktionsfähigkeit, Finanzen, Risiken)

Von Experte DianaValesko bestätigt

Das was man nicht hat, stellt man sich meist schöner, verträumter vor. Man malt es sich ja auch in den schönsten Farben aus.

Trotzdem verstehe ich dich absolut. Denn auch wenn man teilen musste, weniger Aufmerksamkeit kriegte, so ist da halt eine für mich persönlich schon wichtige Verbundenheit da, die bis ins hohe Alter anhält.

Aber eben, keiner kann sich dies selbst aussuchen, ob er in eine kinderreiche Familie geboren wird oder ein Einzelkind ist.

Du kannst das nur bei einer allfälligen Familiengründung anders machen. Deinen Kindern Geschwister schenken und somit das auch für dich ein Stück weit zurück holen, was du vermisst hast.

Moin! Erst mal heißt es: ich leide darunter, daß ich keine Geschwister habe.

Du scheinst ein soziales Wesen zu sein. Andere Leute sind froh, Einzelkinder zu sein.

Ich habe 2 Schwestern, und mit der einen hatte ich mal über FB durch ihre Tochter Kontakt, aber das ist eingeschlafen, und mit der anderen Schwester besteht der Kontakt soweit, daß wir uns zum Geburtstag anrufen (neuerdings).

Ich habe auch einen Sohn, der ist inzwischen 34. Kontakt komplett abgebrochen.

Was ich Dir sagen wollte: ob Du noch Geschwister bekommst, oder nicht, entscheiden immer noch Deine Eltern. Und wenn Du als Einzelkind durchs Leben gehen mußt- es hätte immer schlimmer kommen können. Lieber Gruß

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dreamdrummer  04.03.2024, 09:22
Erst mal heißt es: ich leide darunter, daß ich keine Geschwister habe.

Was stört dich denn an dem Wort „manchmal" in der Frage? Und bei der Rechtschreibung hat wohl einer 20 Jahre lang gepennt, „dass" mit scharfem ß ist sowas von out ...

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Habe mir auch immer sehnlichst Geschwister gewünscht.

Hoffe, Du hast einen verlässlichen und aufrichtigen Freundeskreis, der zu Dir steht und mit dem Du auch viel Zeit verbringen kannst, das ist zwar kein "Ersatz", aber auch sehr wertvoll.

Warum das?

Du wurdest dadurch immerhin nie mit Geschwistern verglichen, musstest keine Kleidung auftragen, nie um die Aufmerksamkeit der Eltern kämpfen, es gab keine Schlacht ums Essen, keine Eifersuchts-Dramen, keine ständigen Geschwister-Streits und deine Eltern hatten mehr Geld, Zeit und Geduld für dich.

Viele Einzelkinder haben ein sehr romantisches Bild von Geschwistern, das jedoch äußerst selten der Realität entspricht.