Ich habe Probleme mit der, die, das?

11 Antworten

Was ist denn deine herkunftssprache? Kennt die denn auch drei Geschlechter? Oder nur zwei? Oder gar keine?

Es gibt ein paar eindeutige regeln, aber insgesamt kein absolut verlässliches System für die Geschlechtsbestimmung eines Nomens "an sich".

Endungen zeigen mitunter das Geschlecht an: -ion, heit, -keit, -ung produzieren fast immer einen femininen Status. Ein Endungs-o produziert zumeist ein Neutrum...usw.

Muttersprachler bekommen das halt von der Wiege an "eingetrichtert". Ausländer müssen sich das hart und langwierig und oftmals eben auch gegen die Geschlechtszuordnung ihrer Muttersprache langwierig erarbeiten.

Eine eindeutige Regel, woran man das erkennt und wie man sich das merken kann, gibt es da wohl nicht. Es könnte helfen, in Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten durchzuprobieren.  Irgendwie merkt man dann, welcher Artikel der richtige ist. Denn z.B. der Werkstatt oder die Handtuch hört sich ziemlich komisch an.

Moinsen!

Versuche mal die Wörter nach Endungen zu klassifizieren, z.B.:

Wörter auf -tion sind femininum, Artikel = die

Situation, Attraktion, Moderation, Sensation,....

Wörter auf - um (das sind überwiegend Entlehnungen aus dem Lateinischen) sind neutrum, der Artikel lautet das

Kompendium, Latinum u.a

Mach dir vielleicht Listen, worauf du die Wörter sammelst... Gibt im Deutschen nur verdammt viele Ausnahmen, was das Ganze schwierig macht...

Was auch gilt: Komposita haben das gleiche grammatikalische Geschlecht wie das einfache Wort, bsp: der Tisch ---> folglich auch  der Couchtisch, der Esstisch, der Gartentisch usw. oder das Tor ---> das Scheunentor u.a.

Hoffe, das bringt dir was...

mfg



Es gibt im deutschen keine eindeutige Regelung bezüglich "der,die,das". An deiner Stelle würde ich viel Lesen (Bücher,Zeitung,Artikel im Internet) ,dann verbessert sich das mit der Zeit :)

Viel GLück


Deponentiavogel  22.07.2016, 14:18

Nur weil du das System nicht erkennst, heißt das nicht, dass es nicht existiert.

Graecula  22.07.2016, 19:34
@Deponentiavogel

Es gibt kein System (wie z.B. im Lateinischen oder Griechischen). Nur vereinzelte Regeln (Wörter auf -chen, -ion, etc.), die nur wenig helfen. Mit der Endung kann man im Deutschen nicht arbeiten.

Man kann es nicht erkennen. Ob ein Wort maskulin, feminin oder neutrum ist ist total willkürlich. Deshalb ist deutsch für Ausländer auch so hart zu lernen. D.h. man muss sich den Artikel für jedes Wort einzeln merken.


Deponentiavogel  22.07.2016, 14:19

Aha, und jeder der 100 Millionen Deutschsprecher hat diese Willkür  auswendig gelernt.

Bitte such nach einer plausibleren Erklärung.

Goodquestion42  13.12.2016, 20:00
@Deponentiavogel

Auch Muttersprachler müssen das für jedes neue Wort lernen. Viele Muttersprachler haben zB Probleme mit dem richtigen Artikel bei den Worten "das Gegenüber", "die Klientel", "die Crux", "die Syntax", oder sie glauben, Antibiotika wäre ein Singular oder der Singular von Dioptrien hieße" ein Dioptrin". Stundenlang streiten kann man über Worte wie Gummi, Creme oder Ketchup. Das setzt sich fort bei Eigennamen wie Nutella (die oder das) oder Reichelt. (Der oder das). In Berlin sind Buslinien männlich  (der 184er), Bahnlinien weiblich (die U2, die S1), wo anders ist es anders. In Hessen sind zB die Busse weiblich.

Deponentiavogel  03.03.2017, 13:36
@Goodquestion42

Sie haben nicht Probleme mit dem sprachlich richtigen Artikel, sondern mit dem, was ein gewisses gelbes Wörterbuch als grammatikalisch einzig richtigen Artikel darstellt. 

Die Klientel ist absolut undeutsch und müsste richtig das Klientel heißen. Das ist der Artikel, zu dem die meisten Deutschsprecher kämen, würde ihnen nicht irgendein Pseudointellektueller im Ohr sitzen, der glaubt, das Deutsche müsste sich an die Genusregeln des Lateinischen halten (--› clientela). 

Man kann jedes Beispiel einzeln auseinanderpflücken, was mir aber zu mühsam für einen GF-Kommentar ist. Dass manche Wörter in verschiedenen Regionen ein anderes Genus haben, liegt daran, dass die Regeln oft mehrere Geschlechter als Ergebnis zulassen. Welches man benutzt, hängt dann nur mit Gewohnheit zusammen. 

Dass du meinst, Leute hätten Probleme mit dem richtigen Artikel, zeigt nur, dass du das verquere Bild von Sprache hast, das einem in der Schule eingetrichtert wird: Die Sprecher richten sich nach Wörterbüchern, nicht die Wörterbücher nach den Sprechern. Bevor jemand angefangen hat, Regeln in unsere Sprache zu bringen, hat nämlich jeder geredet, wie er wollte und keiner hat sich verstanden, so wie nach dem Turmbau zu Babel.