Frauen werden schwanger und versorgen kleine Kinder. Wenn sie halbwegs verantwortungsbewusst sind, nimmt das zusammen mehrere Jahre in Anspruch, in denen sie entweder gar nicht arbeiten, Teilzeit oder nur mit halber Kraft.
Wenn du eine sachliche Diskussion anstrebst, dann stürz dich am besten nicht sofort in Wertungen wie ›halbwegs verantwortungsbewusst‹. Tatsache ist jedenfalls, dass das Gros der Frauen die Kinderobsorge in den ersten Jahren im Gegensatz zur Fortsetzung der Erwerbsarbeit priorisiert. Da heute Frauen und Männer im Mittel gleich verdienen, bevor die Erwerbskurven nach der Geburt des ersten Kindes starke Unterschiede aufweisen, ist das offenbar in der Präferenz der Frauen für die Kinderobsorge begründet.
Frauen sind körperlich deutlich schwächer und weniger ausdauernd als Männer. Dies wirkt sich auch auf die geistige Leistungsfähigkeit spürbar aus, was vermutlich
ein Grund für die deutliche Unterlegenheit von Frauen z. B. im Schach ist.
Männer und Frauen sind gleich ausdauernd, körperlich wie auch geistig.
Es gibt eine Vielzahl frauenspezifischer gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die mit erheblichen Einbußen der Leistungsfähigkeit über zusammengerechnet längere Zeiträume verbunden sind, beispielsweise Menstruationsbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden und Endometriose. Frauen haben deshalb deutlich mehr Krankentage als Männer und können auch während der Arbeit oft weniger leisten.
Viele Frauen tragen hochhackige Schuhe, die nicht nur ihre Füße kaputt machen, sondern regelmäßig zu Rückenschmerzen führen. Das erhöht die Krankheitsanfälligkeit weiter und verringert die Fähigkeit, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Dass sich frauenspezifische gesundheitliche Beeinträchtigungen auf die Krankheitsdauer auswirken können, mag stimmen (und ist wohl auch abschließend quantifizierbar). Der Rest hört sich sehr spekulativ an.
Frauen haben eine deutlich geringere Bereitschaft, voll in ihrer Arbeit aufzugehen. Dass Frauen „mit ihrer Arbeit verheiratet sind“, hört man eher selten.
Frauen haben grundsätzlich auch dahingehend andere Präferenzen.
Deshalb meine Frage:
Können Frauen im Durchschnitt und über die gesamte Lebensarbeitszeit annähernd so viel leisten wie Männer?
Deine Frage ist schwachsinnig gestellt.
Können Frauen über die gesamte Lebensarbeitszeit annähernd so viel leisten wie Männer? Offensichtlich. Die Gegenmeinung könnte man mit einem einzigen Beispiel falsifizieren.
Leisten Frauen (d.h. im Durchschnitt) über die gesamte Lebensarbeitszeit annähernd so viel wie Männer? Sieht nicht so aus. Wie ist das auch möglich, wenn man alle Daten aus Schwangerschafts-, Obsorge- und Teilzeitphasen ins Mittel einbeziehen muss?
Aber können Frauen im Durchschnitt so viel leisten wie Männer?
Was ist das für eine Frage? Einzelne Frauen können das, also können sie es auch im Durchschnitt, wenn die Mehrheit der Frauen ähnliche Präferenzen aufweist wie diese Frauen, die dazu offensichtlich fähig sind.
Zum Schluss möchte ich noch auf dein Leistungskriterium eingehen. Im Bereich des unselbständigen Erwerbs ist es in den allermeisten Berufsfeldern nahezu unmöglich, die Leistung des einzelnen zu bestimmen (also seinen quantifizierten Anteil an der Produktivität und Wertschöpfung). Firmen sind keine Marktwirtschaften, in denen die Löhne aus der Bewertung des Marktes bestimmt werden, im Gegensatz sind Firmen Planwirtschaften, Löhne werden (wie Hayek das nennt) nicht nach Leistung, sondern nach Verdienst bezahlt. Schon aus diesem Grund ist der Wert deiner Fragestellung zweifelhaft.