Ich habe keine Vatergefühle?
Ich habe keine Vatergefühle zu meinem Kind. Dieses Gefühl von dem man hört wenn man das Kind zum ersten mal auf den Arm hällt soll einen eine gigantische Liebe überwältigen. Bei mir war nichts zu spüren. Ich weiß nicht was ich tun kann, ich sehe meine Frau und sie liebt unser Kind über alles und bei mir ist einfach nichts. Ich kam mir als Vater nirgendswo gebraucht vor. Im Kreisaal hatte ich auch eher das Gefühl ich werde nur geduldet, den schwersten Job macht eigentlich sie, sie stillt, sie hat wehen, sie hat schmerzen. Ich bin nur Zuschauer. Sie bekommt gezeigt wie man wickelt, wie man sie hällt. Sie bekommt es an die Brust gelegt. Als unser Kind auf der Welt war habe ich es irgendwann mal kurz halten dürfen. Danach war der Kontakt weg und es war bei der Mama.
Es ist irgendwie so das ich keinerlei Emotionen zu unserem Kind aufbauen kann. Ich mag unseren Hund mehr als unser Kind. Mit unserem Hund kann ich mehr anfangen als mit unserem Kind und das tut mir weh das zu sagen weil ich weiß wie krank und verschoben sich das anhört!
Ich selbst bin ohne Vater aufgewachsen. Er verstarb als ich noch ein kleines Kind war.
Jetzt beginnt man sich fragen zu stellen. Stimmt was nicht mit mir? Wie wird das mit meiner Frau und mir weiter gehen? Ich liebe meine Frau aber ich kann mir keine zukunft vorstellen in der eine Ehe und eine Beziehung klappt in der ein Vater irgendwelche Emotionalen Bindungsstörungen zum gemeinsamen Kind hat.
Wo kann ich mich mit diesem Problem hinwenden? Mir scheint die Hebammen sind primär für Mütter da... wer ist eigentlich für Väter zuständig? Wo bekommen Väter wie ich hilfe?
15 Antworten
Also, jetzt mal ganz langsam!
Vatergefühle entwickelt man auch!
Es kann sein, dass deine Frau und die Ärzte etc. sich unabsichtlich so verhalten haben, dass du dich ausgeschlossen fühltest. Aber bedenke auch: Deine Frau "kennt" das Kind schon viel länger als du! Und man entwickelt Gefühle für andere.
Wenn du schon die Analogie bringst: Wie viel hast du am ersten Tag des Kennenlernens für deinen Hund empfunden?
Damit jetzt nichts schief geht, solltest du offen mit deiner Frau darüber reden, dass du auch eingebunden sein möchtest! Vielleicht kannst du eine bestimmte Aufgabe übernehmen oder eine bestimmte Zeit am Tag nur mit deinem Kind verbringen, "alleine", entweder mit Frau im Raum oder deine Frau kann sich in der Zeit mal ausruhen, ihren Interessen widmen etc.
Sicherlich ist sie im Kreißsaal die Hauptperson gewesen, aber du bist auch wichtig, auch für das Kind.
Ich würde mir etwas Zeit geben.
Wenn der Gefühlsmangel trotz Reden und veränderter Rituale/ Umgang mit dem Kind bestehen bleibt, kannst du darüber mal mit deinem Hausarzt reden.
Vater ist man nicht, Vater wird man! Das kann bei einigen etwas Zeit beanspruchen!
WOLLTEST du Vater werden?
Du hattest 9 Monate Zeit, dich auf deine Vaterrolle vorzubereiten. Und es ist mal so ziemlich egal, dass Frauen naturtechnisch für Schwangerschaft und Geburt zuständig sind. MÄNNER können auch 9 Monate lang "schwanger" sein. Aber auch nur dann, wenn sie WIRKLICH Vater werden wollen.
Das ist traurig. Ich weiß sehr gut, wie es ist, einen lieblosen Mann zum Vater der Kinder zu haben. Ehe Kinder das wirklich mitschneiden, sollte sich besser getrennt werden. Kinder brauchen keinen Automaten-Vater, sondern einen stolzen Vater, der seine Liebe auf alle erdenklichen Arten zeigt.
Wer Vater werden WILL, der denkt und fühlt nicht wie du. Der kann es kaum erwarten, "sein Werk" in den Händen zu halten.
Dass dir dein eigener Vater gefehlt hat, ist zwar sehr traurig. Aber eigentlich sollte dein eigenes Vater sein in dir all DAS wach-oder hervorrufen, was du dir von DEINEM Vater gewünscht hast/hättest.
Vielleicht redest du mal mit deinem Hausarzt.
Wie willst du denn Vatergefühle entwickeln, wenn du dich nicht mit dem Kind beschäftigst? Auch wenn nicht du das Baby im Bauch hattest und auf die Welt gebracht hast, auch wenn du als Papa nicht stillen kannst - was du kannst, ist mit deinem Baby mal kuscheln, Windel wechseln kannst du als Mann auch lernen, oder das Fläschchen geben, dein Kind in den Schlaf wiegen und singen, oder es herumtragen, bis es schläft. Ich kann mir vorstellen, dass so eine frische Mama oft ziemlich k.o ist, und sicher froh und dankbar ist, wenn du dich regelmässig um euer Kind kümmerst, damit sie sich auch mal erholen kann.
Das mache ich natürlich. Ich versuche so viel wie möglich da zu sein. Ich trage es durch die Gegend und rede irgendwelche sinnlosen Sachen mit ihm. Ich lasse es bäuerchen machen und wechsel auch die Windel. Ich hatte es auf der schulter zum bäuerchen machen und sein kopf war an meiner Wange/hals. Es war ein süßes Bild aber leider spürte ich keine tiefgreifende Liebe, kein gefühl von "mein fleisch und Blut". Ich fühlte mich eher schlecht, wie der schlechteste Mensch der Welt der bei so einer Situation einfach nicht in der Lage ist irgendwas anderes zu empfinden außer die Verpflichtung das zutun was ich eben hier tun "muss". Ich habe mich wie ein böser schlechter Mensch gefühlt.
Dich als bösen Menschen zu betiteln, finde ich dann doch ziemlich übertrieben.
Ist denn im Vorfeld, vor der Schwangerschaft oder vor der Geburt etwas vorgefallen, was das "Vaterglück" irgendwie trübt?
Wenn dein eigener Vater früh gestorben ist, kann das sicher auch einen Einfluss haben. Hattest du denn eine andere männliche positive Bezugsperson, die sich um dich gekümmert hat? Hast du vielleicht einen Bruder, Cousin, Kumpel, der bereits Kinder hat und eine positive Anregung für deine eigene Vaterrolle darstellen könnte?
Weiss deine Frau, wie es dir geht? Wie geht es dir Abseits deiner sich nicht einstellen wollenden Vatergefühle? Bist du allgemein etwas down, oder ist sonst alles normal?
Im Vorfeld ist nichts besonderes passiert. Es war relativ anstrengend aber noch nicht soweit dass ich sagen würde es wäre "belastend" gewesen. Wir haben ja damit gerechnet ein Kind zu bekommen von daher konnte ich mich einstellen, das Kinderzimmer gestalten und aufbauen usw.
In meiner Kindheit hatte ich keine andere Bezugsperson. Mein Vater war Montagearbeiter dh. zu lebszeiten habe ich ihn nur Sa und So gesehen. Unter der Woche habe ich ihn garnicht gesehen. Als ich in etwa 10 Jahre alt war ist er überraschend gestorben. Meine Mutter blieb alleine. Einzige Probleme die ich damit hatte, ich bin nicht gut mit anderen "Buben" klar gekommen. Allgemein komme ich mit Frauen besser zurecht.
Meine Frau weiß nicht wie es mir geht. Sie ist gerade in diesem Babyblues drin, liebt das Kind bereits jetzt und ich versuche eigentlich mehr oder weniger sie aufzufangen wenn sie traurig ist und den starken Fels in der Brandung zu spielen.
Ui, gerade der letzte Abschnitt macht mich nachdenklich. Also hat deine Frau eine postnatale Depression bekommen, oder was meinst du mit Babyblues? Das klingt nicht gut.
Seid ihr mal zu einer Beratungsstelle gegangen? Ich denke, ihr könnt wirklich etwas Hilfe brauchen, im Moment 🤔
Richtig, eine postnatale Depression. Ich habe das schon im Krankenhaus gemerkt und fragte die Ärztin ob das normal sei. Sie sagte dass es in der ersten Zeit völlig normal wäre. Welche Beratungsstellen gibt es denn?
Für Deutschland kann ich es dir nicht genau sagen, da ich in der Schweiz wohne.
Zur Not, fragt euren Hausarzt, oder den Gynäkologen oer die Hebamme , die deine Frau während Schwangerschaft und Geburt betreut hat, die können euch sicher die entsprechenden Adressen und Telefonnunnern in die Hand drücken.
Es ist wichtig, sich Hilfe zu holen, nachdem man gemerkt hat, dass etwas schief läuft. Es ist KEINE SCHANDE, diese Hilfe dann auch anzunehmen.
dukannst ebenflls mit der hebamme srechen ,wenndu es mitlerwiele schon getan hast oaky . man kennt dich ja las menschnicht . viel verhinderst du selber dieses gefühl nach dem motto , männer müssen sich zusmamnereissen müssen stark sein --andererseits aber auch ich darf nich tschwach sein möchte es aber soooo gerne.. ich bin fest davon überzeugt , dass da verhalten in deiner vergangenheit liegt .und dasknnast dumit hlfe eine therapeuten prima rasu bekmen udn DAS solltest du auch -- gib nicht auf der wurm braucht seien papa
Wo Du spezielle Hilfe bekommen kannst, kannst Du von Deinem Arzt erfahren.
Ich denke, Du brauchst keine spezielle Hilfe. Du musst nur lernen, eine Beziehung aufzubauen. Dein Baby wird Dich jetzt noch nicht anstrahlen und "Papi" rufen. Du wirst Dich also als erster bemühen. Auch Du kannst Dein Kind wickeln. Du kannst Dein Kind immer dann auf den Arm nehmen, wenn es wach ist oder weint. Auch Du kannst es beruhigen und es lieb haben - auch wenn die Verbindung von Deiner Seite noch nicht da ist. Sie kann wachsen! Sie sollte langsam wachsen. Gib Dir selbst Zeit! Erwarte nicht das Wunder, dass morgen alles anders ist. Dafür gibt es keinen Schalter. Aber mit der Zeit kannst auch Du Dein Kind lieben lernen. Und mit der Zeit wird es Dich auch anlächeln. Bau die Beziehung im Moment über die Instinkte Deines Babys auf: Sei Deinem Kind nah und lass es Dich riechen! Babys bauen eine Beziehung über den Körpergeruch auf. Sprich mit Deinem Kind - lass ihn Deine Stimme hören. Du musst keinen Roman erzählen! Ein paar Worte reichen schon. Wenn Du kannst, sing ein kleines Lied - nur für Dich und Dein Baby! Muss kein anderer sonst hören!
Danke! Ich habe Väter gesehen, die sich sehr mit ihren Kindern beschäftigt haben.
Ja, man liest sehr gut heraus, dass du aus persönlicher Erfahrung sprichst. Wirklich süß von dir, was du geschrieben hast 👍😍 der FS wird das (hoffentlich) selbst so noch erleben....
Ich wollte Vater werden. Wir haben 9 Monate daraufhin gearbeitet, alles getan aber jetzt wo das Kind da ist habe ich einfach keine wirklichen Gefühle dafür. Ich wickel es, ich tröste es, ich gehe mit ihm zum Arzt, ich mache eben alles was ein Vater fürs Kind tun sollte. Das einzige was mir Sorgen macht ist eben dass sich keine "Vatergefühle" einstellen. Es kommt mir eher wie ein "Pflichterfüllen" vor. Ich tue es nicht aus Liebe zum Kind sondern aus Verantwortungsbewusstsein. Ich finde das Kind süß, es ist hübsch, aber wie soll ich sagen? Liebe? Ich glaube nicht dass ich es liebe, dafür ist es einfach zuwenig Gefühl. Ich hatte erwartet wenn ich es in den Händen halte überschwemmt mich eine Flut aus Gefühlen. Ein Freund von mir, ich war bei der Geburt seiner Tochter dabei, er hat geweint als er sein Kind in armen hielt. Ich empfand nicht viel, es war alles "geplant". Ich wusste es kommt etwas, ich wusste was danach zutun war und was danach alles auf mich zukommt. Es gleicht alles eher einem Abhaken nach Liste. Einer To do liste. Die Liebe fehlt.