Ich fühle mich nirgendwo und in Gesellschaft mit niemandem vollkommen wohl?
Es gibt keinen Menschen in meinem Leben, mit dem ich wirklich gerne und lange Zeit verbringen möchte, und das liegt nicht nur daran, dass ich eine überschaubare Anzahl an Freunden habe, sondern auch daran, dass jede Person, mit der ich in Berührung kam und komme, mindestens eine Eigenschaft aufweist, die sie in meinen Augen unattraktiv macht, und das meines Erachtens immer berechtigterweise. Ich komme schlecht mit Leuten zurecht, die wenig denken und viel für sie denken lassen, genauso wie ich nicht gut mit Menschen auskommen kann, die zwar eigenständig denken, aber in diesen Fällen besser andere für sie denken lassen sollten. Ich hasse Einfältigkeit, sie ist in meinen Augen pure Provokation. Und schon alleine aus diesen Gründen sind viele Menschen aus meiner Sicht unattraktiv und langfristig nicht ertragbar - oft auch kurzfristig nicht. Übrig bleiben Personen, die entweder intelligent, schlau, gewieft, raffiniert, gebildet sind oder all diese Eigenschaften kombiniert aufweisen und mir daher auch grundsätzlich gefallen würden, und dennoch tragen viele solcher Personen dann irgendeine ausschlaggebende Eigenschaft inne, die es mir schwer machen würde, über sie hinwegzusehen. Ich, aus meiner Sicht, reflektiert kommentierend, würde keineswegs meinen, dass ich wählerisch bin, sondern einfach Eigenschaften so erkenne, wie sie auch zu erkennen und wahrzunehmen sind. Ich sehe hier keine Überdramatisierung, sondern legitime Probleme. Grundsätzlich bin ich ein introvertierter Mensch, daher gerne allein und genieße die Zeiten, in denen ich Ruhe habe, doch irgendwo, in manchen Momenten schmerzt es mir doch, dass es niemanden gibt, mit dem ich gerne Zeit verbringen würde und bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er mich mit Äußerungen und Taten niemals anekeln oder reizen würde. Auch wenn ich weiß, dass es da draußen mit Sicherheit Gleichgesinnte gibt, fühle ich mich einsam, da ich den Eindruck habe, sie wären für mich unerreichbar.
4 Antworten
Hmmm, es klingt nach einem Problem unter dem du wirklich auch zu leiden scheinst irgendwie.
Ich denke, dass du sehr intensiv andere Personen analysierst und bewertest (bzw. deren Eigenschaften für dich bewertest), so klingt es. Da aber jeder Mensch individuell ist und jeder ganz eigene Verhaltensweisen aufweist, kann es durchaus sein, dass es dir mit dieser Herangehensweise schwerfallen wird andere Leute kennenzulernen.
Was empfindest du in den Situationen genau? Warum empfindest du das so? Was sind deine Assoziationen und tieferen Beweggründe, die dich so Empfinden lassen?
Beantworte das für dich selbst :)
Bist du bereit dir einen Weg zu planen, "toleranter" gegenüber der Eigenschaften anderer zu sein? Es gibt bestimmte Eigenschaften, da sind Menschen inkompatibel, das ist normal. Denkst du, dass du vielleicht einen objektiveren Blick bekommen kannst, der auch hinterfragt, was berechtigt ist und was du überprüfen kannst?
Das sind nur Denkanstöße :)
Sehr angenehm zu sehen, dass man mit dir sehr sachlich kommunizieren kann ;)
Nun, wenn du mit der Eigenschaft zufrieden bist und an dieser nichts ändern würdest (bzw. an der Art mit den Eigenheiten anderer umzugehen) ist ja erstmal alles gut und meine Frage mit den Beweggründen ist hinfällig.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir das unterbewusst Sorgen bereitet, dann solltest du versuchen das zu ergründen. Wenn du zu dem Schluss kommst, eigentlich ist das da auch kein Problem - Why worry? ;)
Stellst du fest, es ist ein Problem da (sonst hättest du hier nicht geschrieben?) dann solltest du überlegen ob du es lösen willst. Willst du es lösen musst du schauen was es braucht, damit Menschen länger in deinem Leben bleiben. Also...was es bei DIR braucht. Was muss passieren, dass du gern mit anderen Menschen lange Zeit verbringen möchtest?
Wenn du Herausfindest was du dafür an dir verändern müsstest vergleichst du das mit dem akutellen Zustand. Dann bewerte für dich was für dich der bessere Weg ist, alles lassen wie es ist oder was ändern ;)
Kenn ich gut. Ich les sowas oft (jedenfalls haben viele ähnliche Gefühle)
ich suche gleichgesinnte und frag dich deshalb jetzt ob wir über Insta schreiben wollen oder so.
Joa, Grüße ✌️
Noch nicht gemerkt? Wir sind alle psychisch krank, unsere gesamte westliche Welt kollabiert so langsam aber sicher.
Wir haben uns alle komplett austauschbar gemacht, Ratten im goldenen Käfig.
Das kommt bei mir spontan "anspruchsvoll" rüber, intelligent soll Dein Gegenüber sein, Dich aber nicht langweilen oder gar anekeln. Hm. Für mich ist das, was Du sagst, zwar nachvollziehbar, aber ohne Kompromisse wird es vermutlich nicht machbar sein, Deinen Wunsch zu realisieren, denn es wird - so denke ich - immer ein paar Ecken & Kanten geben, die im ersten Anlauf richtig schmerzen, wenn man dagegenläuft. Vielleicht helfen offene Worte, denn Dein Gegenüber wird ja ebenfalls an einer Langzeitverbindung mit Dir interessiert sein. Die Ecken & Kanten haben wir doch alle - mehr oder weniger, und man schleift sich ab, wenn man die Verbindung genießt und auf Dauer behalten möchte. Und bitte, was ist für Dich "da draußen", die "Gleichgesinnten", die für Dich unerreichbar zu sein scheinen? Ist das auf GF bezogen? Oder meinst Du das RL? Hier (bei GF) wirst Du garantiert auf Gleichgesinnte treffen, denn was hier an Intelligenz und erstklassigem Wissen geboten wird, das ist schlichtweg sensationell. Da gibt es für Dich bestimmt Möglichkeiten, die ausbaufähig sind. Viel Glück wünsche ich Dir! Toi-toi-toi!
Das kommt bei mir spontan "anspruchsvoll" rüber
Das mag für einen Außenstehenden so sein, aber für mich sind das Grundanforderungen, die erfüllt werden müssen, damit ich jemanden langfristig mögen kann.
Vielleicht helfen offene Worte,
Es handelt sich hierbei immer um Eigenschaften, die nur schwer bis gar nicht änderbar sind.
Oder meinst Du das RL?
Ich meine das „echte Leben“, ja.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, Ergosum, daran hapert es bei mir nicht. Aber - entschuldige bitte meine Offenheit - die "Luft wird dann doch dünn", denn im RL trifft man zwar auf Gleichgesinnte. Zweifelsfrei. Charaktereigenschaften lassen sich doch oft genug gar nicht auf Anhieb erkennen, ich bin ein Paradebeispiel dafür. Wromms! Ich rutschte blitzsauber auf meiner eigenen Seife aus, weil ich Charaktereigenschaften gar nicht wahrgenommen hatte. Tja. Ergosum, viel Nützliches kann ich Dir momentan dazu nicht bieten. Hast Du vielleicht Hobbys, die Dich in einen Kreis Gleichgesinnter integrieren könnten?
Ja, irgendwie halt. Ich denke, dass es mir auf der Ebene des Bewussten wenig Sorgen bereitet, aber dafür auf der Ebene des Unbewussten umso mehr.
Ja, und leider, beziehungsweise glücklicherweise - denn ich bin ja froh, über diese Eigenschaft zu verfügen - ist das nichts, was man abschalten kann.
Zunächst mal Ernüchterung, und dann Trübsal. Ich bin kein Sensibelchen und nehme mir diesen Umstand nicht wirklich zu Herzen und verdränge, aber es ist dennoch traurig, entmutigend und einfach deprimierend.
Welche Beweggründe meinst du?
Wie gesagt, das ist nichts, was man sich abgewöhnen kann, und selbst wenn es ginge, würde ich es nicht wollen.
Ich bin der Meinung, dass ich den längst erlangt habe. Ich bin generell ein sehr rational denkender Mensch.