Ich bin ein Autist. Wie kann ich weniger wie ein Opfer wirken?
Also, ich sage es ungern, aber... ich habe autistische Züge. Verdacht auf Asperger. Das äußert sich bei mir leider dadurch, dass mich Mitschüler für entweder "komisch" (und deswegen: Neben dir will ich nicht sitzen) oder "ein leichtes Opfer" (und damit derjenige, an dem man sein Mütchen kühlen kann) halten.
Ich kann leider nicht gut mit Menschen sprechen, und wirke sozial ein wenig unbeholfen. Aber ich habe es satt, der Fußabtreter für alle zu sein. Das hat sich jetzt bis in die Kursstufe so durchgezogen, und sollte bitte nicht auch im Berufsleben so sein!
Was kann ich tun, um an meinem Auftreten zu arbeiten?
3 Antworten
Gute Umgangsformen antrainieren und deinen eigenen Stil entwickeln. Jedenfalls selbst darüber klarwerden, was du für wichtig hältst und wozu du auch stehen kannst und dann diesen Stil leben. Klingt mühsam, ist es auch, aber da geht es anderen Menschen nicht besser. Reines Mitläufertum macht sicher auch nicht glücklich.
Training besteht grundsätzlich darin, dass man es einfach immer wieder macht. Also sich klar werden, ob oder dass das ein guter Weg ist und den Weg dann konsequent beschreiten. Ich denke seine eigene Würde als Mensch und die Wertschätzung der Menschenwürde allgemein, kann man im Alltag durch gute Umgangsformen am Besten pflegen und damit bekommst du ja auch meist angenehmes Feedback.
In meinem Kinderzimmer hing ein Souvenirtaferl, das meine Eltern dort vermutlich ohne besondere Absicht aufgehängt haben und drauf stand "Und wenn dich auch das Schicksal auf allen Linien schlägt, bleibt immer noch die Haltung mit der man es erträgt", das hab ich mir gemerkt und finde es recht brauchbar.
Du bist kein Opfer. Das Verhalten der Klassenkameraden ist einfach respektlos.
Aber wenn du dich unwohl fühlst, kannst du immernoch Verhaltenstherapie machen. Habe ich auch gemacht, zwar wegen was anderem, aber es hilft ;)
Danke dir. Ja, zum Hausaufgaben abschreiben und ähnlichem bin ich gut genug, aber außerhalb werden selbst harmlose Dinge wie Frisur, Nicht-Besitzen von Statussymbolen usw. nachgeäfft, kommentiert oder belacht :-(
Kannst du mir sagen, wie so eine Verhaltenstherapie funktioniert?
Lächle und halte Blickkontakt (kurz, nicht ständig) – Das zeigt Offenheit und Selbstbewusstsein, ohne dass du viel sagen musst.
(Du bist kein Opfer jeder Mensch ist egal wie er ist ein fabelhafter Mensch und sind wunderbar)
Gute Umgangsformen wie Respekt und Höflichkeit sind mir tatsächlich wichtig. Und auch dieses Aufrechte.
Ein solides Auftreten würde mir noch fehlen. Was würdest du mir denn empfehlen, wie ich das antrainieren kann?