Ich = Inhaber/Träger von Bewusstsein oder Bewusstsein selbst?
Wie Bewusstsein entsteht, ist noch ungeklärt. Vielleicht lässt sich aber klären, was ich bin. Ich stelle mir nämlich die Frage: Bin ich der Inhaber/Träger eines Bewusstseins, also bin ich Materie, die subjektiv Dinge empfindet? Oder bin ich das Bewusstsein, also die Empfindung, das Erlebnis, der Informationsfluss an sich?
Was die Möglichkeit angeht, dass ich subjektiv empfindende Materie bin, gibt es das Problem, das es diesbezüglich keine adressierbare Materie gibt. Denn das Gehirn gibt es nicht als das Gehirn, sondern unzählige Nervenzellen, die zusammen das Gehirn bilden. Und eine Nervenzelle besteht wiederum aus mehreren Molekülen etc. Wenn wir von einem Neuron oder dem Gehirn sprechen, meinen wir damit lediglich eine Struktur von Subteilchen. Und weil es sich immer um mehrere Teilchen handelt, kann es keinen Träger/Inhaber von Bewusstsein geben, da dieser dem Sinn der Sache nach ein singuläres Stück Materie sein müsste.
Gehe ich daher recht in der Annahme, das Bewusstsein an sich zu sein, das aus einem neuronalen Prozess bzw. Informationsaustausch/ -zusammentragung entsteht?
5 Antworten
Du bist natürlich das Bewusstsein. Deshalb heisst es ja auch so. Der Körper ist nur ein Werkzeug mit Bewegungs und Bindungsenergie für dein Bewusstsein. Du kämst ja auch nicht auf die Idee zu sagen ich bin die Festplatte aber nicht der Programmierer dahinter. Das ist doch eigentlich vollkommmen logisch und man muss es auch nicht so kompliziert machen.
Deine eigenwahrnehmung bzw selbstbewusstsein kommt von einem Bewusstsein das durch materie entstand :D
Würde sagen gibt auch Bewusstsein ohne selbstbewusstsein, aber der Mensch oder jedes faktisch denkende wesen kann selbstbewusst werden.
(Mit selbstbewusstsein ist nicht Selbstvertrauen gemeint)
Ich sehe das analog zu dem Vergleich eines Buches mit dessen gebundenen Seiten und dem Inhalt des Buches.
Du hast das Leib-Seele Problem wiederentdeckt. Darauf gibt es bis Dato keine Antwort.
Im Grunde kann man zwischen Körper und psyche keinen unterschied setzen, denn die Psyche also das Gehirn ist der Körper selbst. Du bist dein Bewusstsein.
Atome sind so "freiläufig" in ihrer Natur, dass du innerhalb deines Lebens Billionen Atome von anderen Menschen in dir hast und alle Atome immer wieder ausgetauscht werden. Du bist das konstrukt, das Genom, welches dich stetig regeneriert und bestimmt. Du bist die Erfahrungen, die du von Anbeginn deines Lebens gemacht hast und welche sich neuronal in dir eingeprägt haben und du bist, was du denkst.
Sehe ich zumindest als Atheist so
Um das vorweg klarzustellen: Ich bin auch Atheist und definitiv kein Vertreter des Panpsychismus oder so.
Aber dass ich der Körper selbst bin ist doch falsch, oder nicht?. Ich bin nicht u. a. mein Bein, sondern erhalte Reize von Nervenzellen eines Beins, das ich als mir zugehörig wahrnehme.