Ich = Empfinder oder Empfinden?
Ich stelle mir die Frage, ob ich empfindende Materie oder Empfinden an sich bin. Sind hierzu folgende Überlegungen korrekt?:
Ich bin dem Sinn der Sache nach singulär.
Materie ist nicht singulär, da ein Gehirn bspw. aus mehreren Nervenzellen besteht und diese wiederum aus mehreren Molekülen.
Es gibt somit keine adressierbare Einzelmaterie als etwaigen Empfinder.
Nach dem Ausschlussprinzip bin ich somit nicht empfindende Materie, sondern das Empfinden an sich.
3 Antworten
Kurz gesagt beides. Banales Beispiel dir fällt ein Hammer auf deinen Fuß. Der Fuß ist Teil deines Ichs, der Schmerz selbst ist Teil deines Ichs und die biochemischen Vorgänge in deinem Gehirn, die den Schmerz interpretieren sind Teil deines Ichs. Auf Bewusstseinsebene kann man keine distinktion definieren.
Natürlich ist der Fuß Teil deines Ichs. Sag mal einem Tänzer sein Körper wäre nicht Teil seiner selbst. Wie ich bereits gesagt habe es ist nicht voneinander trennbar. Du bist das wo der Schmerz entsteht, du bist der der den Schmerz erlebt und du bist der empfundene Schmerz selbst. Es gibt kein entweder oder. Es gibt nur alles oder nichts davon.
Du bist logischerweise der Empfindende und der Körper ist dein Werkzeug. Beides gehört zu dir aber kein normaler Mensch würde annehmen du bist das Werkzeug.
,,Empfinden" ist ein Vorgang; also ein Organismus kann kein ,,Empfinden" sein, sondern nur empfinden als Tätigkeit.
Der Fuß ist nicht Teil meines Ichs, die Nervenzellen in ihm senden einen Schmerzreiz. Und ich bin entweder derjenige, der diesen Schmerz erlebt, oder ich bin eine Art Erlebnisfilm, zu dem der Schmerzreiz gehört, selbst.