Das Bewusstsein - Ein biochemischer Prozess
Wenn das Bewusstsein des Menschen vollständig im Gehirn als Folge verschiedenster biochemischer Reaktionen entsteht - Wie entsteht dabei ein Mechanismus, der sich selbst als Zusammenspiel eben solcher biochemischer Prozesse erkennen kann?
Bewusstlose Materie kommt zusammen und erzeugt ein Bewusstsein, welches erkennen kann, dass es aus bewusstloser Materie zusammengesetzt ist?
Gibt es eine Erklärung des Bewusstseins aus neurophysiologischer Sicht? Oder ist dies nicht möglich, da wir (und auch die Experten der Neurophysiologie) nunmal nicht aus unserem Gehirn hinaus können und das Bewusstsein als Phänomen nicht von außen beobachten können, da wir daran gebunden sind?
(Ich möchte hier keine Seelen-Diskussion lostreten. Auch wenn ich es nicht verstehe, gehe ich davon aus, dass das Bewusstsein im Gehirn entsteht. Ich bin auf der Suche nach Erklärungen oder Überlegungen, von Laien oder von Experten, auf gf.net ode sonstwo)
8 Antworten
Biochemische Prozesse sind daran beteiligt. Entscheidend ist aber die Verknüpfung elektrisch aktiver Zellen (Neuronen, Nervenzellen), die über Leitungen, verschiedene Kontakte und die Fähigkeit verfügen, ihre Verbindungen ständig neu zu orientieren. Das gesamte Gehirn ist an der Bewusstseinsbildung beteiligt. Über zahlreiche Sensoren (mehr als die bekannten fünf Sinne) informiert es sich dabei über Zustände des Körpers und der Aussenwelt. Die Nervenzellen selber sind im Prinzip gleich gebaut. Ihre Rolle im Gesamtprozess Bewusstsein wird mehr von ihrer Lage (Einbindung) bestimmt. Das Bewusstsein ist eine zwar wichtige, aber bei weitem nicht die einzige Leistung des Gehirns. Die allermeisten Tiere kommen völlig ohne ein Bewusstsein aus. Vermutlich ist es fast nur Säugetieren vorbehalten.
"Die allermeisten Tiere kommen völlig ohne ein Bewusstsein aus. Vermutlich ist es fast nur Säugetieren vorbehalten."
Heißt das jetzt das die allermeisten Tiere bewusstlose und leblose Zombies sind, so eine Art Roboter nur eben als Organismus? :I oh je, das will sich mir ehrlich gesagt nicht so richtig glauben, weil wenn ich bedenke, wie einige Tiere handeln ... ich denke selbst das kleinste Tier hat dann wahrscheinlich auch ein sehr kleines Bewusstseins-System ...
The central error of materialism is to subordinate a higher level of creative activity to a lower one
Auf Deutsch: Der größte Irrtum der Materialisten ist es, eine höhere, kreative Ordnung einer niedrigeren zu unterordnen.
Nobelpreisträger wie John Eccles haben sich gegen die materialistische Vorstellung gewehrt, dass das Bewusstsein ein Epiphänomen der chemischen Aktivität im Gehirn wäre. Man kann sogar durch einfache Rechnungen beweisen, dass das Gehirn nie in der Lage wäre die riesigen Datenmengen zu speichern, schon allein aus dem Grund das die Energie dafür nicht ausreichen würde.
Das Gehirn ist nicht der Sitz des Bewusstseins. Genauso wenig stammt die Musik die in einem Radio erklingt aus dem Radio selbst. Oder das Internet, wo befindet sich dieses? Doch nicht etwa im Computer oder im WLAN-USB Stick?
Das Bewusstsein ist das wohl komplexeste was überhaupt existiert. Nobelpreisträger Max Planck sagte einmal bei einem naturwissenschaftlichem Kongress, dass es nichts höheres gebe als das Bewusstsein, da das Bewusstsein alles wahrnehmen würde. Man nimmt Materie und Energie wahr, aber ohne Bewusstsein würde all die Materie und Energie im Universum keinen Sinn machen. Das ist übrigens auch die Idee des Biozentrismus (Robert Lanza).
Es geht hier um immer wieder nur um die Grundsatzfrage: Materialismus (Determinismus) oder Idealismus (Freier Wille).
Für deine sehr gute Frage bekommst du einen Punkt! ;)
Weiterführender Link: http://www.hydrogen2oxygen.net/the-materialist-superstition/
Würde der freie Wille aus dem (Unterbewusstsein ) entstehen , hättest du recht und es gäbe ihn nicht . Aber es gibt ihn , wenn er aus dem Bewusstsein hervortritt und bewusst als ein Wissen in dem Moment auftaucht, wenn wir gerade nichts Denken und der Verstand dieses Wissen immer noch überprüfen will ;)
Nennen wir es also mal so, das es das Folgen einer Intuition, Inspiration oder Eingebung bzw. Erleuchtung ist , was den Willen bewusst beeinflusst und als Eigener Wille verstanden und entschieden wird...
Alles erscheint im Bewusstsein und nicht umgekehrt. Die gesammte wahrgenommene Welt erscheint innerhalb des Bewusstseins, welches raum- zeitlos und immer gegenwärtig ist. Und wie Melanie schon sagte, das Bewusstsein ist das höchste was es gibt, du bist es, es ist absolut.
wenn man von der Kehrseite der Medaille ausgeht , die es ja immer gibt , bleibt die gleiche Frage nach dem Unbewusstsein. In diesem zustand steht man gewöhnlich vor einer schwarzen Wand. Genausowenig kann man dann wohl von der anderen seite der Münze verstehen.....
gute Frage, mit einer endlosen Antwort. Woher weißt du das du bist? und nicht nur alles Illusion? Eine Figur im Traum eines anderen. Aber gehen wir mal davon aus das du bist. Ist sich die Materie ihrer da seins bewusst? Aber das Thema ist zu umfangreich, google mal: Phänomenologie
Sehenswert dazu (muss man aber bis zum Ende gucken 2min 30): http://www.youtube.com/watch?v=DjVcS5Sz4lw&feature=related
Genau so sehe ich das auch. Spitzen Antwort!
Aber ist das "Bewußtsein" wirklich komplex, oder in Wahrheit das Einzig Einfache ?
- Wo Du gerade den "freien Willen" erwähnst- es scheint, daß sehr viele Menschen unbewußt einen großen gedanklichen Bogen um Theorien machen, die vielleicht ihren geschätzten freien Willen in Frage stellen KÖNNTEN.
Dabei ist der "freie Wille" meiner Meinung nach nichts weiter als ein Paradox.