Hört sich das für euch wie Arabisch, Persisch oder Türkisch an?
Also, das ist ein Gedicht von einem Osmanischen Sultan an seine Frau. Das Gedicht ist auf Osmanisches Türkisch (die Sprache die hauptsächlich von Eliten und gebildeten verwendet wurde, modernes Türkisch basiert nicht darauf). Das Gedicht hat zum Großteil Persische und Arabische Wörter, mit paar Türkischen Wörtern dazwischen, und Türkischer Aussprache/Grammatik. Also, welcher Sprache hört es sich am ähnlichsten an?
10 Antworten
Der Text und eine neutürkische Übersetzung ist hier zu finden: https://www.kerimusta.com/kanuni-sultan-suleymanin-hurreme-yazdigi-siir/
oder mehr transkriptorisch genauer:
https://tr.m.wikisource.org/wiki/Celis-i_halvetim,_varım,_habibim_mah-ı_tabanım
Es ist Türkisch, d.h. Osmanisch-Türkisch. Persische und arabische Wörter sind vorhanden, aber sowohl Aussprache als auch grammatischer Aufbau bzw. Struktur ist hauptsächlich türkisch und im Falle der Izafet-Konstruktion mit der gesprochenen aber nicht buchstäblich geschriebenen Genitiv-Konstruktion mit "...-i" auch hin und wieder persisch.
Ich spreche türkisch und persisch. Das ist EINDEUTIG mehr türkisch. Man hört es aus der Aussprache der wörter aus.
Wer sagt es ist eher persisch hat noch nie jemanden persisch reden hören. Im persischen redet man etwas kälter und auch mehr "ch" laute. Im türkischen ist es alles wärmer und in einem Fluss zu sehen.
Ich spreche kein Persisch, aber höre oft auch "Ä" Laute raus, hier ist das aber nicht der Fall
Das ist ganz eindeutig Osmanisch-Türkisch, allerdings mit mehr persischen Worten als heute üblich, Arabisch habe ich nicht gehört. - Wie kommst Du übrigens darauf, daß das heutige Türkisch nicht darauf basiere? Im Zuge der Sprachreform (dil devrimi) wurde zwar ein erheblicher Teil der persischen und arabischen Worte durch 'rein türkische' (öz Türkce) ersetzt, aber nicht alle. Das Türkisch, das mein Vater in den 1930er-Jahren erlernte, enthält noch etliche heute nicht mehr gebräuchliche Worte.
Zudem war das Osmanisch des 16. Jahrhunderts, wie es in diesem Gedicht benutzt wurdenoch sehr, noch sehr viel stärker Türkisch geprägt, als etwa die Hochsprache der Divan-Literatur ca. 150-200 Jahre später.
Das moderne Türkisch basiert auf "Kaba Türkçe", was von ethnischen Türken in Anatolien gesprochen wurde, welches viel weniger Einfluss von anderen Sprachen hatte. Es wurden "nur" paar hunderte Wörter "entfernt", welches die Sprache nicht wirklich verändert. Sehr viele dieser Wörter werden heute noch genutzt, also wirklich viel hat es nicht gebracht.
Hier ist eine Liste, von den Wörtern, die entfernt wurden, aber wie du sehen kannst, werden viele von denen heute noch benutzt: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Replacement_of_loanwords_in_Turkish
Ich spreche keine dieser Sprachen, kenne aber ein paar türkische Wörter.
Für mich hört sich das absolut persisch an, auch von der Satzmelodie her. Dazu kommen die vielen Wörter, die auf -im, -am o.ä. enden.
Arabisch klingt da für mich gar nichts. Irgendwann meine ich mal "sharab" und "benim" gehört zu haben. benim = für mich/von mir/mein o.ä., sharab = Wein (auf Türkisch)
Hört sich für mich aber überhaupt nicht wie Türkisch an. Und das war ja die Frage des FS.
Das mag ja alles sein. 3 Sprachen standen zur Auswahl, und für mich hörte es sich weder Türkisch noch Arabisch an. Persisch kam dem, was ich hörte, am nächsten, und das ändert sich auch nicht, wenn jemand sagt, dass es sich gar nicht persisch anhört. Ich höre es nun mal so!
Es hörst sich eindeutig türkisch an mit persischen und arabischen Lehnwörtern !
Für dich, aber nicht für mich. Du kannst mir doch nicht vorschreiben, wie ich etwas höre. Will das nicht in deinen Schädel?
In dem Gedicht gibt es ganz viele arabische und persische Begriffe, aber die Sätze sind überwiegend auf türkisch zu verstehen.
Danke, aber das kenn ich bereits, und beantwortet eigentlich auch nicht meine Frage :)