Hilfe ich bin abhängig von meinem mann?
Es wird etwas länger daher möchte ich mich schonmal entschuldigen. Ich bin 22 und seit 8 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben vor 2 Jahren geheiratet und haben mittlerweile ein Kind zusammen. Ich weiß, alles sehr früh. Heute hätte ich das nicht mehr so gemacht, auch wenn ich mein Kind über alles liebe. Damals als ich ihn kennen gelernt habe ging es mir sehr schlecht, er hat mir durch eine sehr schwere Lebensphase geholfen. Ich bin ihm auch sehr dankbar dafür, aber ich merke dass sich eine sehr große Abhängigkeit zu ihm entwickelt hat. Ich schäme mich das so hier zu schreiben aus Angst vor den Reaktionen. Ich zähle mal ein paar Punkte auf:
*ich habe mein Abitur gemacht mit einem guten Schnitt und wollte danach studieren. Er hat mir das immer wieder ausgeredet und meinte dass das keinen Sinn habe und ich dann eh keinen richtigen Beruf finde. Er sei derjenige der arbeitet.
*Wir leben auch zusammen und er lässt mich kein Auto fahren, weil ich es nicht so gut kann wie er. Er sagt es sei zu gefährlich. Ich kann also nirgendwo mit meinem Kind alleine hin
* Ich habe mein Kind und mich in eine krabbelgruppe angemeldet damit es mit anderen Kindern spielen kann und ich andere Mamis kennen lerne aber selbst das wollte er nicht.
*er hat mich alte Freunde nur selten und widerwillig treffen lassen
In der Beziehung war ich immer der liebende anhängliche Teil. Ich habe ihm oft Komplimente gemacht, persönliche Geschenke, süße Nachrichten, seine Näh? Gespräche, Sex gesucht usw. Ich habe von meiner Seite sehr viel getan um die Beziehung am Leben zu halten.
Damals sagte ich ihm mal dass es mich nervt dass ich so abhängig von ihm bin und er sagte ihm gefällt das. Er selbst zeigt seine Liebe zu mir gar nicht bis selten, ist eher kalt und wird generell schnell aggressiv und sucht meine nähe nicht. Außerdem hat einen sehr hohen Beschützer Instinkt was unser Kind angeht und zickt mich wegen ALLEM an von dem er denkt ich mache es falsch. Dabei hat er noch nicht einmal eine Windel gewechselt oder ihn angezogen, oder ihn schlafen gelegt oder sonst was. Ich kümmere mich zu 100% um unser Kind und ich tue das voller Liebe! Ich bemühe mich alles gut und richtig zu machen, lese viel und schaue Videos... Mit dem Wissen das niemand perfekt ist. Doch er gibt mir das Gefühl dass ich immer etwas falsch mache.
Ich möchte nicht so mein Leben lang weiter leben. Ich möchte studieren, einen eigenen Beruf haben, ein eigenes Leben haben und dabei natürlich dennoch 100% mama sein. Ich merke dass ich ihn eigentlich gar nicht liebe sondern es eher Abhängigkeit und Gewohnheit ist. Es macht mir angst an eine Scheidung zu denken, ich habe gar keine freunde mehr nur ihn und seine familie. Zu meiner familie habe ich auch kaum noch kontakt. Ich weiß nicht wie das alles passieren konnte. Ich war sehr naiv und alles was er mir damals sagte wurde zu einer universellen Wahrheit. Heute sehe ich das alles nicht mehr so und bereue es, komme aber auch irgendwie nicht aus dieser Lage. Ich habe Angst.
Hi, lebst du in Deutschland?
Ja
7 Antworten
Da bist du in der Tat in ein ziemlich gruseliges Abhängigkeitsverhältnis geraten!
Das systematische Isolieren ist für ihn natürlich wunderbar. So hat er dich unter Kontrolle und du wirst immer unselbstständiger. Aber das muss ja keineswegs so bleiben! Du hast Anspruch auf ein selbst bestimmtes Leben. Vor allem auch das Recht eine Meinung zu haben, Fehler zu machen ohne runtergeputzt zu werden, dich beruflich zu verwirklichen.
Du solltest nun aktiv werden und all deinen Mut zusammen nehmen und als erstes einen Anwalt für Familienrecht aufsuchen für ein Erstgespräch. Ebenso Kontakt zur Familie herstellen, zu ehemaligen Freunden. Dir eine Spielgruppe suchen für das Kind, Kontakte knüpfen...
Entweder er lässt dich gewähren, wenn er merkt, dass du dich nicht mehr beirren lässt oder er wird sich mit dem Gedanken anfreunden dürfen irgendwann geschieden zu werden.
Bücher wie "Worte, die wie Schläge sind" von Patricia Evans können dabei helfen den Weg der Selbstbestimmung zu gehen.
Und du musst dich von dem Gedanken lösen, dass er sich verändert! Falls du das noch denken solltest. Solche Menschen sind im höchsten Grade manipulativ, kontrollsüchtig, oft narzisstisch veranlagt. Man kommt sich irgendwann klein und unbedeutend vor und genau das bezwecken sie mit ihren Worten.
Hört sich einfach an, ist aber unglaublich schwer: mache dich gerade! Sage dir jeden Tag aufs Neue, dass du es nicht nötig hast dich von ihm nieder machen zu lassen. Er ist nicht dein Gebieter, sondern sollte dein gleichberechtigter Partner sein. Kann er das nicht, dann wird man sich trennen müssen um sich selbst zu schützen.
Wenn er wieder ankommt und dir irgendwas vorhält, dann sage im ruhigen und sachlichen Ton: wenn du meinst...
Lasse ihn auflaufen und gib ihm nicht mehr das Gefühl Macht über dich zu haben.
DU möchtest etwas ändern und nichts wird dich jetzt noch aufhalten können. Mit Kind kann man auch studieren. Mit Kind kann man auch arbeiten. Und darüber gibt es auch nichts (mehr) zu diskutieren. Ob es ihm nun passt oder nicht, du musst dich frei machen von seinen Zwängen.
Vor allem bekommt er doch tagsüber eh nicht mit was du machst und wen du triffst. Und deswegen solltest du nun deine Familie kontaktieren. Sage ihnen ehrlich was Sache ist, was du vorhast, dass es dir leid tut dich ausgeklingt zu haben.
Wer je in so einer Situation war, der wird es verstehen und deine Familie sollte es auch verstehen.
Es wäre ja nicht so, dass du ihn nun Knall auf Fall verlassen sollst. Er bekommt die Chance dir Freiräume zu geben. Will er dies aber nicht, dann läuft es darauf hinaus.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: du wirst dich eines Tages fragen, warum du das nicht schon viel früher gemacht hast und warum du dir das so lange Zeit hast bieten lassen.
Sage dir immer, dass du stark bist und das schaffst! So oder so. Mit ihm oder ohne ihn.
Und was das Fahren betrifft: jeden Tag eine kurze Strecke, damit du Übung bekommst. Fahren macht unglaublich Spaß! Nur er darf nicht daneben sitzen. Er würde dich verunsichern und dich behindern.
Also einfach und selbstverständlich das Auto nehmen und ihm nur kurz zurufen: bin gleich wieder da... Dann drei Runden um den Block, einparken üben, kurz eine Besorgung machen... Und jeden Tag das Ganze ausbauen.
Und eventuell noch mal ein oder zwei Fahrstunden nehmen! Vielleicht im eigenen Auto, sie darf ja allein fahren.
Es wäre ja nicht so, dass du ihn nun Knall auf Fall verlassen sollst. Er bekommt die Chance dir Freiräume zu geben. Will er dies aber nicht, dann läuft es darauf hinaus.
Warum nicht sehr schnell?
Damals sagte ich ihm mal dass es mich nervt dass ich so abhängig von ihm bin und er sagte ihm gefällt das. Er selbst zeigt seine Liebe zu mir gar nicht bis selten, ist eher kalt und wird generell schnell aggressiv und sucht meine nähe nicht. Außerdem hat einen sehr hohen Beschützer Instinkt was unser Kind angeht und zickt mich wegen ALLEM an von dem er denkt ich mache es falsch. Dabei hat er noch nicht einmal eine Windel gewechselt oder ihn angezogen, oder ihn schlafen gelegt oder sonst was. Ich kümmere mich zu 100% um unser Kind und ich tue das voller Liebe! Ich bemühe mich alles gut und richtig zu machen, lese viel und schaue Videos... Mit dem Wissen das niemand perfekt ist. Doch er gibt mir das Gefühl dass ich immer etwas falsch mache.
Wo ist das eine Basis? Die Vergangenheit scheint der Kit zu sein, ihre Abhängigkeit, mehr nicht.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: du wirst dich eines Tages fragen, warum du das nicht schon viel früher gemacht hast und warum du dir das so lange Zeit hast bieten lassen.
Eben, so schnell es geht.
Letzte Chance: Eheberatung, wenn überhaupt. Sonst hält er sie doch nur auf, macht sie nieder.
Man muss sich nicht zwangsläufig gleich trennen. Ihre neu gewonnene Selbstständigkeit wird für ihn ggf. Anlass sein umzudenken. Und falls nicht, dann kann man immer noch über eine Trennung nachdenken. Und da ja auch ein Kind im Spiel ist wird man eh immer miteinander zu tun haben.
Nein, nicht gleich ... Es sind ja nun etliche Jahre, die er sie so behandelt. Ohne therapeutsiche Begleitung wird das vermutlich sehr, sehr langwierig, Zeitverschwendung. Es ist ein Unterschied, ob man sich mal sieht wegen dem Kind oder zusammenlebt als Paar!
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: du wirst dich eines Tages fragen, warum du das nicht schon viel früher gemacht hast und warum du dir das so lange Zeit hast bieten lassen.
Ja, es zu versuchen macht Sinn, wenn BEIDE Veränderung wollen, er behindert sie ja bewußt.
Sie entscheidet und hat ja viele Meinungen hier.
Also in erster Hinsicht tut es mir sehr leid, dass du so leiden musst. Ich kann dich da voll verstehen, dass dich diese Sache, vor allem was dein Studium angeht belastet, wenn nicht sogar wenig.
Um ehrlich zu sein, finde ich sein Verhalten dir Gegenüber nicht in Ordnung, du bist nämlich kein Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau mit Kind - eine Mama.
Du hast das selbe Recht, wie er auch. Was Führerschein angeht: Übung macht den Meister.
Ich denke, er kommt unterbewusst mit deiner persönlichen Veränderung nicht zurecht, denn als ihr euch kennengelernt habt, warst du scheinbar 14 und er (?) wahrscheinlich älter als du. Damals hast du alles getan um ihm zufrieden zu stellen, um glücklich zu sein, zum Teil auch wegen der Dankbarkeit dich aus deiner Problemsituation da rauszuholen. Jetzt bist du erwachsen, siehst alles anders, willst selbständiger werden, willst Verantwortung für dein Kind und für dich übernehmen, willst unabhängig bleiben, Studium nachholen, Freunde treffen etc. Das sind alles Dinge, die ein Mensch braucht um glücklich zu sein.
Das er dich emotional bedrückt und meint, alles besser zu wissen, geht gar nicht. Dann soll er doch die Mutterschaft übernehmen und du gehst arbeiten. Die Kinder brauchen sowieso bestmöglich beide Elternteile, also teilt euch auf, um dem Kind ein glückliches Leben zu geben.
Wie dem auch sei denke ich, dass eine Aussprache mit ihm ganz sinnvoll wäre. Bedenke aber, wenn er im aller schlimmsten Fall die Scheidung will, wo du dann hingehen kannst. Aber eine Mutter und ein Kind rausschmeißen geht auch nicht so einfach.
Und wegen dein Studium mach das bitte auf jeden Fall (nebenbei, Abendschule, online)
Ich wünsche Dir alles Gute
Das was du am anfang beschrieben hast.. Ich habe Tränen in den Augen weil es so wahr ist! Genau das ist passiert. Ich habe mich weiter entwickelt. Ich war 14 und er 20. Damals hatte er eine große Vorbildfunktion für mich und jetzt werde ich selbst erwachsen, habe zum Teil auch andere Vorstellungen als er.
Tut mir echt leid, wollte nicht, dass du Tränen in den Augen bekommst. Aber genauso schaut es nämlich aus. Er kann seine Dominanz nicht mehr so ausleben.
Ganz klar du musst dich etwas von ihm lösen, du hast genauso das Recht einen Führerschein zu machen, Freude zu treffen uns auch dein Studium nachzuholen, genauso ist es seine Pflicht als Elternteil auf den/die kleine aufzupassen und sich um Erziehung zu kümmern. Das du deinem Studium, Freunde treffen oder Führerschein machen nachgehen kannst. Ich müsstest dies bezüglich dringend ein Gespräch führen. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen aber du bist noch jung und sollte es einmal mit deinem Mann auseinander gehen stehst du ohne nichts außer deinem Kind da. Daher nutze schnellst möglich die Zeit und mach die schnellst möglich selbstständig was deine Wünsche und so angeht. Und als dein Mann sollte er deine Wünsche und Träume genauso respektieren wie du ihn respektierst. Glaub mir irgendwann kommt ein Punkt wo du über dein Leben mit anderen Augen schaust und es garantiert bereust nichts gemacht zu haben oder gar dich sexuell ausgetobt zu haben.
P.S. drücke dir die Daumen das du den Mut dazu findest, solltest du mehr Ratschläge oder so haben melde dich einfach. Wir helfen wo wir können
Ah und ich habe meine Führerschein bereits aber er lässt mich nicht fahren. Langsam bekomme ich selbst Angst zu fahren weil ich es schon so lange nicht gemacht habe..
Dann wird es erst Recht Zeit das Lenkrad mal selbst in die Hand zu nehmen. Bevor die Angst dich kontrolliert
Danke das ist sehr süß. Ich bereue es jetzt schon weil ich mir die Schulzeit total versaut habe. Ich bin nichtmal zum Abiball oder zur Abschlussfahrt gegangen wegen ihm. Auch sonst hatte ich Probleme mit Lehrern weil ich manches nicht mitgemacht habe oder mich komisch verhalten habe. Ich habe zum Beispiel beim Schulsport nie am Schwimmen teilgenommen obwohl es nur Mädchen waren und obwohl ich es absolut liebe zu schwimmen.
Deswegen meine ich ja du musst so schnell es geht etwas ändern, Niemand sollte von anderen so dermaßen abhängig sein. Du schaffst das, glaub an dich selbst und an die Unterstützung deines Mannes
Als Außenstehender hört sich eure Beziehung schon sehr ungesund an - vor allem für dich! Selbständigkeit und auch eine gewisse Unabhängigkeit sind für dich wichtig und wertvoll!
Du solltest versuchen dir unbedingt Selbständigkeit und Unabhängigkeit aufzubauen - das ist für dich wichtig. Wenn er das nicht akzeptiert, sperrt er dich ein und verfolgt nicht dein Wohl! Wenn es nicht anders geht, solltest du ernsthaft darüber nachdenken, ob diese Beziehung für dich und dein Kind gesund ist. Reine Gewohnheit reicht nicht…
Emanzipieren kannst du dich nur selbst.
Ja, das ist nicht einfach.
Aber wenn du dich nicht lernst durchzusetzen wird sich nichts ändern.
Er will nicht, dass du zu einer Krabbelgruppe gehst? Pech für ihn. Du willst da hin und es gibt nichts was vernünftig dagegen sprechen würde.
Sobald das Kind in alt genug für Tagesbetreuung ist, suchst du dir einen Job um wenigstens finanziell ein wenig unabhängiger zu werden. Gefällt ihm auch nicht? Sorry, damit muss er leben.
Wow was für eine aufbauende Nachricht! Ich danke dir von ganzem Herzen.