Heizkörper Geräusch normal?
Hallo, sind diese Fließgeräusche im Heizkörper normal? Es handelt sich um eine Gasheizung in einer Mietwohnung, die zwar warm wird, aber nicht so heiß, wie ich es eigentlich gewohnt bin. Meistens kenne ich das so, dass man die Heizkörper teilweise kaum anfassen kann, wenn sie richtig heiß sind. Bisher habe ich auch noch nie Heizkörper gesehen, die überhaupt Geräusche machen, außer Gluckern, wenn sie nicht richtig entlüftet sind.
6 Antworten
Nein, Heizkörper sollten nicht so heiß werden, das man sie kaum noch anfassen kann. Heizungen werden normalerweise über einen Außenfühler geregelt. Wenn es draußen nicht so kalt ist, ist auch die Wassertemperatur nicht so hoch. Das spart Energie. Bei 0 Grad Außentemperatur sind sie wärmer. Erst bei minus 10 Grad richtig heiß.
Zu hohe Pumpenleistung oder Pumpe auf Konstantdruck.
Was passiert? Wenn viele Heizkörper geschlossen sind, erhöht sich der Durchfluss in deinem Heizkörper und du hast tenmporär hohe Fließgeräusche.
Abhilfe: An der Pumpe den Konstantdruck absenken oder (wenn möglich) auf automatische Druckregelung gehen.
2te Möglichkeit des Geräusches: Hydraulischer Abgleich nicht durchgeführt. Heizkörper wird überversorgt.
Beides Angelegenheiten für Heizungsbetrieb bzw. Vermieter.
Also Luft ist das nicht, das sind Strömungsgeräusche des Heizwassers.
In geringem Umfang kann das, je nach Aufbau und Betriebszustand der Heizung, normal sein.
Wenn es laut ist und nervt, müßte mal ein Fachmann nachsehen, ob man das ändern kann. Solche Geräusche entstehen durch Verwirbelungen bei schneller Strömungsgeschwindigkeit des Wassers an Stellen, an denen sich der Rohrquerschnitt ändert, an Abzweigen, und hohen Druckdifferenzen im Leitungsystem durch eine auf hohen Touren laufende Umwälzpumpe, manchmal auch, wenn das Rohrsytem oder -Übergänge ungünstig ausgelegt sind. Die Geräusche übertragen sich dann ggf. auch über die Rohre/das Wasser über weite Strecken.
Evtl. kann man hier durch Optimierung der Heizungseinstellung Besserung erreichen.
Die Geräusche könnten auch vom Heizkörperventil stammen, wenn es einen (für den sog. "hydraulischen Abgleich") verstellbaren Durchlassquerschnitt hat, das für den aktuellen Betriebszustand in einer ungünstigen Position steht. (Hier ein Beispiel: Die 6 auf der weißen Skala bedeutet: Ganz auf (siehe rechteckige Öffnung am Umfang), weiter Verdrehen Richtung 1 schließt den Durchlass immer mehr.
Selbständig sollte man das aber nur verändern, wenn man weiß, was man da tut, denn Änderungen an einzelnen Heizkörpern haben Auswirkungen auf die Strömungsverhältnisse des gesamten Heizukreises. Und nicht zwingend positive...
Möglicherweise hängt auch das Zulaufventil und macht nur ein kleines Stückchen auf, was die Geräusche und nicht richtig Warmwerden des (einen, einzelnen) Heizkörpers verursachen könnte.
PS: Wenn das Heizwasser bereits in der Übergangszeit bzw. noch moderaten Temperaturen so stark aufgeheitzt wird, daß man "die Heizkörper kaum anfassen kann", hat man riesige Wärmeverluste beim Aufheizen, und insb. über den Pufferspeicher und über das Rohrsystem.
Wenn das bei Dir jetzt nicht (bei allen Heizkörpern) der Fall ist, deutet das drauf hin, daß die Heizung über einen Außentemperaturfühler die "Vorlauftemperatur" regelt, was energiesparender ist.
Die Vorlauftemperatur sollte immer nur so hoch sein, daß bei der aktuellen Außentemperatur die Heizleistung gerade noch ausreicht. Wenn es bei Dir nicht reicht, kann man das ggf. nachstellen ("Heizkurve" der Heizung anpassen).
Danke dir für die ausführliche Antwort! Aktuell reicht das so noch aus, ich habe mich nur gefragt, ob die Heizung möglicherweise ineffizient heizt, weil bspw. Luft im System ist. Wenn das aber teilweise normal sein kann, dass man diese Strömungsgeräusche hört und nichts mit Luft im System zu tun hat, wäre mir das relativ egal.
...nachdem ich jetzt Deinen Text, einige der Antworten + Deine Kommentare darauf gelesen habe, komme ich zu dem Schluss, dass zwei Dinge nicht stimmen:
- Zu viele "Sparfüchse" im Haus, die ihre Heizkörper nicht in Betrieb haben.
- Eine Heizungsumwälzpumpe, die zu hoch eingestellt ist und zudem auf "Konstantdruck" läuft.
An Ersterem wird man nicht viel ändern können. Die "Geiz ist geil"- Mentalität bekommst Du aus den Köpfen nicht heraus...selbst wenn die Einsparung minimal, der Komfort-Verlust riesig und der Schimmel in den Buden unerträglich ist....Das zweite ließe sich durch ein paar Einstellungsarbeiten seitens der Servicefirma, die die Heizung betreut, relativ schnell entschärfen. Dazu bitte an den Hausmeister oder die Hausverwaltung wenden und das Problem schildern.
Konstantdruck bedeutet, dass die Pumpe durchgängig einen gleichbleibenden Druck erzeugt, egal ob Heizkörperventile offen oder geschlossen sind. Eine andere Variante wäre der Proportionaldruck, bei dem ein Sensor erfasst, gegen welche Widerstände aktuell angepumpt wird und die Pumpe entsprechend steuert, d.h. den Druck reduziert, wenn nur wenige Heizkörper "offen" sind...und somit Geräusche minimiert. Deiner letzten Antwort nach könnte aber auch "Dynamic Adapt" (andere Hersteller verwenden auch andere Begriffe dafür) eingestellt sein. Die Pumpe versucht dann regelmäßig eigenständig den optimalen Druck "zu ermitteln"...wozu sie dann auch immer wieder mal "hochfährt" und meist auch über das Ziel hinausschießt. Wird leider oft und gerne standardmäßig eingestellt, weil man glaubt, es gäbe eine Art "Selbstlerneffekt". Macht aber eben häufig Geräuschprobleme.
Hat die Einstellung denn einen Nachteil neben den Geräuschen, die einen nerven könnten? Beispielsweise ineffizienteres heizen? Und letztendlich höhere Heizkosten, als sie bei richtiger bzw. anderer Einstellung sein könnten?
...hauptsächlich schadet es auf Dauer der Pumpe und erhöht, wenn auch nicht allzu wesentlich deren Stromverbrauch. Ineffizienteres Heizen...hmmm, natürlich könnte es dazu kommen, dass die "Verweildauer" des Heizmediums im Heizkörper dadurch verkürzt wird, es mit zu hoher Rücklauftemperatur zum Kessel zurück kommt und dadurch den Wirkungsgrad der Verbrennung negativ Beeinflusst (#Brennwert). Hauptsächlich geht es aber meist um den Lärm. Wenn eine Pumpe Druck für die Versorgung von 15 Heizkörpern erzeugt, aber nur 2 geöffnet sind, wird der Druck über diese zwei Heizkörper abgebaut. Die in einem hydraulisch abgeglichenem System eh schon reduzierten Ventildurchlässe quittieren die daraus resultierende höhere Fließgeschwindigkeit natürlich mit entsprechender Geräuschbildung. Da ich hier in einem Kommentar von Dir gelesen habe, dass die gesamte Anlage inkl. Heizkörper gerade mal zwei Jahre alt ist, gehe ich sowohl mindestens von Brennwerttechnik, einer regelbaren Pumpe und einem durchgeführtem hydraulischem Abgleich aus.
Wasser auffüllen und entlüften!
Das ist dann aber eine Aufgabe des Vermieters, oder? Muss dann vermutlich einheitlich in allen Wohnungen geschehen, oder?
Eigene Therme in der Wohnung oder Gemeinschaft meistens im Keller?
Gemeinschaft im Keller. Auch erst vor 2 Jahren komplette Therme inkl. Allen Heizkörpern erneuert worden.
Vermieter/Eigentümer, deine Heizkörper kannst du allerdings schon mal selbst entlüften !
Das habe ich schon gemacht, kommt leider gar keine Luft raus.
Was genau hat es mit dem „Konstantdruck“ auf sich? Also das Geräusch ist immer einige Zeit vorhanden, dann hört man gar nichts mehr, als würde die umwälzpumpe nicht arbeiten und nach einigen Minuten geht’s dann weiter. Ich vermute aber, dass mit „Konstantdruck“ etwas andere gemeint ist, oder?