Heimkinder werden von betreuer beim duschen beobachtet(BITTE LESEN!)?
Es geht um ein Kinderheim.
Eineneu aufgestellte regel des Heims war es, die 4 jüngsten kindern (zwischen 8 & 14 jahren), bei jeder abendlichen dusche + zähne putzen ins Badezimmer zu begleiten. Die kinder mussten sich vor den betreuer (bei jungs) oder betreuerin (bei mädchen) komplett entkleiden und duschen gehen. Dabei durften die kinder den duschvorhang zu ziehen. Danach wurden sie beim zähneputzen kontrolliert und ein timer gestartet.
Die begründung für diese regel war das "die kleinen" mitbewohner das bad angeblich unsauber hinterlassen.
Die kinder wurden dazu gedrängt obwohl sie mehrfach sagten das sie dies nicht möchten. Jedes kind weinte währenddessen. Das 14 jährige Mädchen fing seit dem an sich gegen die regeln des Heims zu stellen bis diese von einem Betreuer Körperlich verletzt wurde (durch schläge und würgen am hals). (Es kam nie zu einer strafrechtlichen verfolgung).
Das war nur ein beispiel. Dieses heim hatte viele solcher maßnahmen, allerdings nur an die jüngsten Heimbewohner.
Ich habe meine eigene ganz klare meinung dazu aber wie ist eure ? Und stellt dies schon eine straftat da? (Nicht mehr gerichtlich relevant da es mehr als 10 jahre zurück liegt).
6 Antworten
Furchtbar, die armen Kinder, ich kann mir nicht vorstellen, dass das legal war.
Schlagen und würgen auch auf gar keinen Fall.
Leider war das damals noch legal. Es musste schon eine Menge passieren, damit überhaupt juristisch was untersucht wurde.
Es ist strafbar weil es auch so ist dass wenn sie sich vor den der Person ausziehen müssen und dann noch geschlagen werden stellt es schon irgendwie einen Missbrauch da oder nicht
Das ist einfach nur krank. Anders kann ich das nicht beschreiben. Ekelhaft.
Das sollte unbedingt an die Heimaufsicht herangetragen werden, dass diese Maßnahmen gegen diese absolut inadäquaten Erziehungsmethoden ergreifen können.
Erziehung mit Prügelstrafe ist noch gar nicht so lange verboten und viele halten sie nach wie vor für "das Beste, weil es mir ja auch nicht geschadet" hat. Wir haben in Sozialwissenschaften (Oberstufe, Ende der 90er) darüber noch diskutiert und der Lehrer gab zu bedenken, es sei für ihn ein befremdlicher Gedanke, dass Kinder ihre Eltern anzeigen. Da ich selbst auch deutlich über die Ohrfeige hinaus körperlich bestraft wurde, bot ich ihm eine Kostprobe an mit der Bitte um Beurteilung, ob ihm danach nach einer Anzeige wäre.
Wir konnten darüber gequält lachen, aber ich habe gemerkt, wie ihn das nachdenken ließ. Er kam einige Tage später in der Pause zu mir und wir haben fast 2 Stunden lang über solche Übergriffe gesprochen. Es war für ihn eine neue Perspektive, dass es eben Eltern gibt, die regelmäßig das Maß für solche "Strafen" verlieren - zumal es da ja gar kein objektives gibt!
Wenn ein Pubertierender aus Trotz oder Desinteresse oder warum auch immer durch nicht gemachte Hausaufgaben auffällt und die Lehrerin "meldet" das telefonisch, was bringt es dann, wenn der Vater mit einem Kleiderbügel legal zuschlagen darf, sodass er ein blaues Auge hat?
Es gibt wohl viele Gründe, wieso Eltern ihre Kinder prügeln. Hilflosigkeit, mangelnde Impulskontrolle und bei manchen auch eine Art von Machtgeilheit. Kinder sind Eltern (und in Heimen den Betreuern) noch ausgelieferter als Insassen ihren Gefängniswärtern. Sie haben auch keine politische Lobby in solchen Dingen. Eins der wenigen Dinge, für die sich die Grünen vernünftig und erfolgreich eingesetzt haben, war es, Kindern hier eine Möglichkeit zu geben, sich zu wehren.
Ich musste warten bis ich 17 war und der Erziehungsberechtigte mit einem Röntgenbild feststellen musste, dass die körperliche Überlegenheit sich durchaus von der juristischen unterscheiden kann. Und ich diese Demonstration auch weit über das Maß hinaus wiederholen würde, sollten meine Geschwister den Bedarf dafür auch nur andeuten.
Schon damals schwor ich mir: meine Kinder werde ich niemals schlagen. Auch nicht "nur ne Backpfeife"!