Hallo ich hätte eine Frage bezüglich der deutschen Grammatik?
Und das bisher noch nicht gelöste Rätsel sieht folgendermaßen aus:
Wenn wir sagen: etwas ist [X] wert.
Z.B:
======>
1) Das ist nicht der Rede wert
2) Berlin ist eine Reise wert
3) Das ist nicht der Mühe wert
=====> Ist X Nom Akk Dat oder Gen?
im ersten und dritten Satz kann X nur Dat oder Gen sein. Im zweiten Satz ist es auf einmal Nominativ!!!!
Hat jemand ne klare Erklärung dafür?
9 Antworten
Satz 1 und 3 verwenden feste Redewendungen, die noch aus einer Zeit stammen, in der man bei dieser Formulierung den Genitiv gebildet hat. Anderes Beispiel ist das Sprichwort "Eigener Herd ist Goldes wert".
Heute bevorzugt man in solchen Fällen den Akkusativ, man würde etwa sagen: "Diese Information ist Gold wert".
1 und 3 sind Genitiv. 2 ist Akkusativ, das wird noch deutlicher bei "Berlin ist noch nicht einmal einen Pfifferling wert" (also nicht: einem Pfifferling) oder "Berlin ist diese Reise wert" (und nicht: dieser Reise). Der Unterschied erklärt sich so: Bei 1 und 3 ist der gesamte Wert einer Sache gemeint, aber bei 2 nicht. Der Wert Berlins ist nicht nicht mit den Kosten einer Reise dahin gleichzusetzen, sondern gemeint ist eher, dass es sich loht, Berlin zu besuchen.
Das ist sehr schwierig. Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr glaube ich, es steckt wohl doch kein Schema dahinter, wie ich schrieb, sondern man nimmt wohl normalerweise den Akkusativ und nur in eingefrorenen Sonderfällen den Genitiv.
Weitere Beispiele mit Akkusativ:
"Das ist den Aufwand nicht wert "
"Das Smartphone ist das Geld nicht wert"
Weitere Beispiele mit Genitiv fallen mir nicht ein.
Ich versteh die Frage nicht! Es heisst ausserdem DIE Mühe. Und wie kommst du darauf, dass sich der Satzbau deiner Sätze voneinander unterscheidet?
🤦♂️
Klugscheißen dass Mühe einen anderen Artikel hat, während man die verschiedenen Kasi nicht unterscheiden kann, war keine schlaue Idee…
Der Genitiv von „die Mühe“ lautet „der Mühe“ - und grammatikalisch ist der Genitiv hier auch notwendig.
Zu den Unterschieden zwischen den Sätzen: Im 1. und 3. Satz steht das fett geschriebene Satzglied im Genitiv, um 2. Satz im Akkusativ. Die Frage ist, warum das so ist.
Wenn man keine Ahnung hat, sollte man nicht antworten.
Recht haste, weiss auch net warum ich tatsächlich mein Senf dazu gegeben hab. Aber beschwert dich doch nicht, es wertet doch eure kenntnisreichen Antworten bloss auf 😉 2 Tatsachen, warum ich hierzu lieber die Klappe halten sollt: ich bin Franke, wir nehmens net ganz so genau mit grammatik. Was wahrscheinlich 2. zu verschulden hat, hab mittlere reife Abschlussprüfung ne gute 5 geschrieben (vor 20jahren allerdings) 😂😂😂
Nein, es heißt besser „der Mühe.“ Die Mühe geht zwar auch, da wert aber nicht dekliniert ist, verlangt es normal den Genitiv.
Das Wort "wert" hat zwei sehr ähnliche, aber doch unterschiedliche Bedeutungen. Je nachdem, was gemeint ist, werden unterschiedliche Fälle benutzt.
Das ist eine Mark wert. Berlin ist eine Reise wert. Das ist einen Versuch wert.
-> Bedeutung: Diese Sache hat einen bestimmten Wert.
Das ist der Mühe wert. Das ist nicht der Rede wert.
-> Die Sache ist hat eine große Bedeutung, dass man dafür Zeit oder Mühe aufbringt.
Wie immer bei Sprache sind die Grenzen durchaus fließend.
- Nicht der Rede wert. (Genitiv)
- Nicht der Mühe wert. (Genitiv)
Das sind Redewendungen von anno Tobak, die noch mit dem Genitiv stehen. Das bleibt auch so!
etwas/nichts wert sein (Akkusativ)
- Die meisten Produkte aus der VR China sind Schrott. Sie sind keinen Euro wert.
- Ich sage dir, deine Freundin taugt nichts. Sie ist keinen Pfifferling wert.
- Dein neuer Freund ist nicht den Dreck unter dem Fingernagel wert.
- Dieses E-Bike ist sehr gepflegt. Es ist auch jetzt noch etwa einen Tausender wert.
- Dieses Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Vielen Dank für deine Erklärung. Darf ich dich bitten, noch 2 Beispiele diesbezüglich anzuführen?