Haben die Kurden eurer meinung nach das Recht auf ein eigenes Land und sollten Sie einen Staat bekommen?

10 Antworten

Im Völkerrecht gibt es das sog. Selbstbestimmungsrecht der Völker, nach dem jedes Volk ein Recht auf Selbstbestimmung in politischen, ökonomischen o. ä. Fragen hat.

Dieses Selbstbestimmungsrecht ist allerdings umstritten, da grundlegende Fragen sehr verschieden beantwortet werden. Zunächst ist da die Frage nach der Definition von Volk.

Es gibt aus rechtlicher Sicht keine klare Definition, sodass es immer im politischen und historischen Kontext definiert wurde und wird.

Persönlich sehe ich dieses Selbstbestimmungsrecht auch sehr kritisch, da es schlichtweg unrealistisch ist, wenn man jedem Volk (wie auch immer es definiert wird) einen Staat zur Verfügung zu stellen versucht.

Aktuelle Konflikte (Kurden, Palästinenser, Kosovaren, Tschetschen etc.) zeigen, dass es keinen leichten Weg gibt um diese Probleme zu lösen.

Letztlich geht es doch darum, dass ein Volk in keiner Weise unterdrückt wird sondern frei leben kann.

Dazu zählt etwa, dass das Volk seine Sprache sprechen darf, seine Traditionen pflegen darf etc. Dazu braucht es nicht zwangsläufig einen eigenen Staat. Als Alternative käme eine Autonomie in Frage.

Kommen wir als nächstes zu unserer Meinung, nach der du fragst, hinsichtlich des kurdischen Volkes und der Gründung eines Staates.

Die Frage ist also, ob es einen Staat geben solle, der sich womöglich Kurdistan nennt und mehr oder weniger über das gleichnamige Gebiet erstreckt.

Davon wären die Türkei, Syrien, der Irak und Iran betroffen. Alle Länder sind gegen eine Sezession, wollen also nicht, dass sich Gebiete vom eigenen Staatsgebiet abspalten.

Bestrebungen der Kurden wurden in den Ländern in der Vergangenheit teils militärisch unterbunden. Die Länder werden auch in Zukunft alles tun, damit es nicht zu einer Sezession kommt.

Ein weiteres Problem sind die Ansprüche und Streitereien um bestimmte Gebiete.

Das Problem erlebten wir in der Vergangenheit bereits im Irak, in dem es eine Autonomiegebiet gibt. An der Stelle muss man sagen, dass manche Ansprüche der Kurden auch ein Stück zu weit gehen und im Irak teils in Gebiete reichen, in denen überhaupt nicht viele Kurden leben.

Das nächste Problem ist die Unstimmigkeit unter den Kurden selbst. Es gibt verschiedene politische Gruppierungen, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Es gibt also nicht einen Zusammenhalt und ein einziges Ziel, das das kurdische Volk anvisiert.

Ich halte einen kurdischen Staat demnach für schlichtweg unrealistisch. Es wäre aber gut, wenn man sich für die Rechte der Kurden einsetzt, sodass sie in den o. g. Ländern frei leben können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Derbesondere 
Beitragsersteller
 03.10.2019, 13:10

Ich rede nur von einem stück land nicht alle kurdische gebiete

Wenn man auch den Wunsch der Kurden auf ein eigenes Staatsgebiet anerkennt, muss man sofort die Frage stellen: Wie soll das erreicht werden? Es ist absolut wichtig, dass so ein Ziel mit friedlichen, politischen Mitteln angestrebt wird. Es darf keinen weiteren Krieg geben!

Es kann nur über die Erlangung weitreichender Autonomie in den von Kurden bewohnten Gebieten der Einzelstaaten gelingen. Als Minderheiten in dem jeweiligen Staat dürfte das sehr schwierig sein und bedarf möglicherweise internationaler Unterstützung und Einflussnahme.

Diese autonomen Regionen könnten dann regional enger zusammen arbeiten, Grenzübertritte, Handel, Anerkennung von Bildungsabschlüssen, ggf. gemeinsame kulturelle Einrichtungen und Ausschüsse bilden.

Ich glaube nicht, dass einer der betroffenen Staaten, Territorium für die Gründung eines Kurdenstaates abtreten würde. Dass die Weltgemeinschaft sich zu so einer Frage jemals einheitlich positioniert, ist nicht zu erwarten. Die jeweiligen Macht- und Einflusssphären der Regional- und Supermächte verlaufen direkt durch das Kurdengebiet und wahrscheinlich gibt keiner etwas ab. Wünschenswert wäre ein Modell ähnlich Österreich nach dem 2. WK: Hier wurde die Spaltung verhindert, indem Österreich zu einem neutralen Status verpflichtet wurde. Doch bei Kurdistan liegt der Fall deutlich komplizierter, insbesondere auch wegen der Rohstoff-/Erdölvorkommen in den Kurdengebieten!

Frieden ist viel wichtiger, als ein eigener Nationalstaat. Die gemeinsame Identität, Kultur und die regionale Zusammenarbeit zwischen den Kurden in den unterschiedlichen Staaten darf ihnen aber niemand verwehren.

Es gibt im Iran ein autonomes kurdisches Gebiet, aber ich glaube, dass du von einem eher größeren Stück Land ausgehst. Meiner Meinung nach hat jedes Volk ein Recht auf ein Land, aber da wäre ja wieder die Frage, wo bekommt man das her? Kein Land würde freiwillig ein Teil seines Landes aufgeben, verständlicherweise. Das ist schon ein sehr kompliziertes Thema, meiner Meinung nach. Ich würde ja sagen "ich hoffe mal nicht, dass das wie mit Palästina und Israel wird", aber das ist ja mehr oder weniger schon der Fall mit der international anerkannten Terrororganisation PKK und der Türkei, auch wenn es schon eine kurdische Partei in der Türkei namens HDP gibt, die im Parlament ist und für ein eigenes Land kämpft.

Was ist deine Meinung zu deiner Frage, würde mich mal interessieren.

Viele Grüße :)


Derbesondere 
Beitragsersteller
 30.11.2019, 09:37

Kurden sollten ein kleines Stück land kriegen Südsudan Israel und Kosovo gibt es ja auch. Kann mich noch 2012 erinnern als Südsudan entstanden ist oder 2008 Kosovo diese Länder gibt es nicht soooooo lange. Das zeigt das man im 21 Jahrhundert neue Staaten gründen kann. Die Kurden hatten für 11 monate ein eigenes Land gehabt die Republik Mahabad 1946 im Norden des Iran. Das war damals möglich gewesen weil die Sowjetunion. Die Schutzmacht dieser Republik war. Diese Republik wurde von der Sowjetunion anerkannt. Weil die Sowjets die kurden unterstützt hatten. Der Präsident der Republik Mahabad war Qazi Mohammed, nach dem die iranische Armee Dezember 1946, in Mahabad (Hauptstadt) einmarschierte wurde die Republik von den Persern zerschlagen. Qazi Mohammed wurde nach Teheran gefahren, und wegen Separatismus und Hochverrat zum Tode verurteilt vor Gericht. Er wurde in Mahabad erhängt, auf dem Platz wo er die Republik ausgerufen hatte. Nun zu deiner Frage die kurden brauchen eine Grossmacht wenn sie einen eigenen Staat wollen. Damals konnten die kurden einen eigenen staat gründen. Weil die Russen hinter ihnen standen.

Derbesondere 
Beitragsersteller
 30.11.2019, 09:41
@Derbesondere

Die Republik Mahabad wurde zerschlagen weil die Russen. Sie nicht mehr unterstützt haben.

Es gibt sowas nicht wie Recht auf eigenes Land und es gibt etliche andere Völker ohne. Und so Leid es den Kurden tut, deren Wunsch nach eigenem Land hängt ab vom politischen Willen Anderer.


Derbesondere 
Beitragsersteller
 03.10.2019, 11:54

USA

Andy1299  03.10.2019, 19:13
@Derbesondere

Kein Land der Welt und dazu gehört auch die USA, wird den Kurden einfach ein Land schenken. Sie setzen nur Flöhe in die Ohren von Menschen und lassen die Menschen untereinander kämpfen, bis Sie nicht mehr können und dann holen es für sich.

Warum sollen die Kurden kein Recht auf ein eigenes Land ud auf Selbstbestimmung haben?

Es ist an der Zeit dass ihre Untersrückung durch andere Volksgruppen aufhört.

Aber diese Denkweise ist zu logisch, zu sozial und zu demokratisch. Die Bosse der umliegenden Länder werden sich wahrscheinlich anders einigen und die Kurden weiter unterdrücken.

Woher ich das weiß:Hobby

Derbesondere 
Beitragsersteller
 03.10.2019, 20:07

Und das schlimme ist die kurden werden nicht als kurden angesehen die leute können das mit uns machen weil wir kein eigenes Land haben

BurkeUndCo  03.10.2019, 20:19
@Derbesondere

Volle Zustimmung.

Jeder Mensch sollte selbst bestimmen dürfen.

Und jede Volksgruppe sollte selbst bestimmen dürfen, ob sie in einem übergeordneten Staat bleibt oder nicht.