Gurtenzwang?
Meine RB hat leider wieder Gurtenzwang… Sie ist zwar meine RB aber sie wird immer moch im Schulbetrieb geritten. Vor etwa einem halben Jahr hatte sie Gurtenzwang, doch ich konnte ihr den zum Glück „abtrainieren“. Aber das hat jetzt wieder angefangen. Den Reitschülern wird immer gesagt, bzw gezeigt, sie sollen vorsichtig Gurten und immer Schritt für Schritt, nicht einfach gerade ins 5te Loch… Aber das wurde wahrscheinlich nicht eingehalten weil meine RB hat jz wieder Gurtenzwang.
Ich Sattle bzw Gurte sie immer so vorsichtig wie nur möglich und gurte sehr langsam. Ich habe auch schon sie geführt während dem gurten, andere Gurte ausprobiert… alles hilft nichts. Ich weiss auch nicht mehr wie ich es ihr damals abgewöhnen konnte (die „Symptome“ waren nicht so stark wie jetzt)
Die Besitzerin hat auch gesagt ob ich versuchen kann es ihr abzugewöhnen, dh ist alles geklärt wie „ist sache vom besitzer“.
8 Antworten
Wenn mehr als eine Person am Pferd rum arbeitet wird es immer schwierig. Meine Korrekturpferde arbeite ich grundsätzlich alleine und auch nur, wenn ich das Tier am Ende nur einer, max. 2 Personen übergebe, Schulpferde korrigiere ich nicht mehr.
Gerade beim Gurtzwang hast du einmal einen Schüler, der zu spät dran ist und den Gurt fest knallt und zack: Problem wieder da.
Meine Methode beim Gurtzwang ist Folgende:
Ich lasse das Pferd seine Meinung äußern, es hat jedes Recht, mir zu sagen, was es von der Situation hält. Dann weiß ich genau, ab wann, welcher Punkt, zu viel ist. Ich mache den Gurt wieder locker, bis das Pferd sich entspannt, die Position halten wir. Viel loben (ohne Leckereien!) und Pause sind die Belohnung, sowie ein lockerer Gurt. Dann nehme ich den Gurt wieder etwas mehr an und schau mir die Reaktion des Pferdes an. Angelegte Ohren ist noch okay, ich halte die Spannung, lobe wieder und löse den Gurt (ich habe den Gurt bei den meisten Pferden in der Hand, nicht in den Löchern der Gurtstrippen verschnallt).
Das Spielchen mache ich einige Male, dann gurte ich locker und wenn das Pferd nicht negativ reagiert, mache ich den Gurt minimal fest. Keine Reaktion? Den Gurt so lassen.
Feierabend!
Sattelzwang kriegt man nicht in einem Tag vom Pferd und einmal zu hektisch gesattelt und alles geht von vorne los.
Gurtzwang kommt nicht davon, dass zu viele Leute zu grob mit den Gurten umgehen.
Es kommt von unpassender Ausrüstung und bereits bestehenden, gesundheitlichen Problemen.
Daher kann man so was auch nicht wieder "abtrainieren".
Das einzige was du wohl vorübergehend konntest, ist das Pferd dazu zu bringen sein Unbehagen dir gegenüber runter zu schlucken.
Was jetzt wirklich zu tun wäre? Mit der Besitzerin zu sprechen damit die das Problem langfristig angeht und zwar mit diversen Terminen beim Sattler, Physiotherapeuten, Zahnarzt und Osteopaten.
„Das wurde wahrscheinlich nicht eingehalten“…. ist möglicherweise zu kurz gedacht. So einfach sollte man es sich nicht machen.
Von einer kaum mehr umkehrbaren Angewohnheit bis hin zu einem unpassenden Sattel bis hin zu körperlichen Problemen kann das Abwehrverhalten beim Gurten viele Ursachen haben.
Kleines Beispiel : ich ritt ein Pferd, das sich immer nach dem Besuch des Pferdephysiotherapeuten fur wenige Tage problemlos satteln ließ. Es hatte immer wieder Blockaden im Genick, deren Auswirkungen sich beim Satteln zeigten. Niemand hatte dieses Pferd je unsanft gegurtet.
Ich würde da tatsächlich auch einmal das Pferd was Magenproblem und Rückenschmerzen/alles Körperliche vor allem im Sattelbereich angeht, komplett auf den Kopf stellen. Kenne das Problem tatsächlich auch nur im Zusammenhang mit Gesundheitlichen Problemen vom Pferd aus oder unpassenden Sattel. Manchmal passt ein Sattel einfach plötzlich nicht mehr so top, das kann innerhalb nur weniger Tage passieren.
Mehr als da erstmal alles ausschließen wirst du nicht tun können. Denn dieses Problem tritt eigentlich nicht auf weil das Pferd spontan den Sattel, ganz grundlos, nicht mehr mag. Da gibt's immer einen Grund für - Schmerzen/Unwohlsein. Also herausfinden wo der "Schuh drückt". Alles andere ist dann halt langwieriges Training.
Nun, wenn ein Pferd da sensibel ist (und dazu muss es weder Krankheiten noch unpassendes Equipment haben!), und "Maurerfäuste" gehen ruppig mit ihm um, ist es doch klar, dass alles Erarbeitete wieder kaputt ist.
Und ... dieses Mal wird es noch länger dauern, bis das Pferd wieder Vertrauen gefaßt hat und sich auf das Gegurtetwerden einläßt.
Allerdings ... meist sitzt dieses Thema so tief, dass diese Pferde ein Leben lang "vorsichtig" gegurtet werden müssen (also Löchlein für Löchlein mit immer wieder Führen, bevor man aufsteigt).
Also, das "Abgewöhnen" werdet Ihr wohl vergessen können.