Gründe für Fahrerflucht?


02.07.2020, 13:27

Er kommt auch später nicht zurück bzw. stellt sich nicht der Polizei.

Es gibt keine Zeugen.

12 Antworten

Im besagten Augenblick ist es einfach eine Kurzschlusshandlung. In Stressituationen reagiert das menschliche Gehirn mit Automatismen. Später ist es der Wusch, Ärger zu vermeiden. Man geht den Weg des geringsten Widerstands und wenn es keine Zeugen gibt, ist man fein raus.

Mit Stress und "Vogel Strauß Taktik" wirst Du noch am glaubwürdigsten laufen.

Mir ist folgendes passiert:
Ich kam von einer Einsatzübung verschiedener HiOrgs und der FFW zurück. Vor mir geriet ein Wagen ins Schleudern und landete im Graben. Ich hielt an bin zu dem Auto und ab da hat die Routine übernommen. Ich hatte den ganzen Tag damit verbracht, mich um (falsche) Verletzte zu kümmern. Da waren echte Verletzte jetzt, kein Unterschied. Fun Fact: Ein großteil der Kollegen kam ebenfalls die Straße runter. Im Endeffekt war der Einsatzort mit Helfern überversorgt. (Es gab nur leicht Verletzte, zum Glück)

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Hatte mal eine 18 Jährige Fahranfängerin, die in meinen Holzzaun gefahren ist. Das habe ich zwar gehört, aber sie ist direkt weggefahren.

15 Minuten später steht sie weinend vor der Tür und hat den Vater dabei.

Der Vater hat dann den Zaun repariert und alles gut.

Sie hatte einfach Angst, wusste nicht was sie machen soll und ist weggefahren. Fluchtverhalten.

Bei deiner Geschichte könnte der Verursacher denken: Och, ich tue mal so als hätte ich das gar nicht gemerkt. Wird auch schwer ihm nachzuweisen, dass er etwas gemerkt hat. Einfach weil es so bequem ist.

Gruß

  • Der Andere ist jemand, ihn jahrelang gedemütigt hat, ihm seine Frau ausgespannt hat o.Ä.
  • Im anderen Auto ist sein Klon. Er wollte nie geklont werden, und ist froh, dass sich das Problem "von alleine erledigt".
  • Der Andere ist ein gesuchter Verbrecher, Terrorist, Kinderschänder o.Ä.
  • Er hat aus irgendeinem Grund Einblick in die Zukunft, und weiß, dass wenn er jetzt diesem Menschen hilft, etwas ganz schlimmes eintreten wird (Untergang der Menschheit?). Eine Sache, die nicht eintritt, wenn er dem Menschen nicht hilft.
  • Ähnlich wie der vorherige Punkt: Möglicherweise steckt er in einem ethischen Dilemma: Vielleicht fährt er gerade irgendwohin, um eine Person zu retten. Wenn er aber anhält, dann wird es vielleicht für die andere Person zu spät sein.
  • Er glaubt, er sei in einer Computersimulation (-> GTA oder so) oder in einem Traum
  1. Angst vor der Strafe. Er hätte blinken müssen!
  2. Zeit! Was, wenn er zur Arbeit musste und gerade niemand zugesehen hat? Wo kein Richter, da kein Kläger!
  3. Angst, erste Hilfe leisten zu müssen. Viele trauen sich so etwas gar nicht, oder haben seit ihrem letzten Erste-Hilfe-Kurs alles wieder vergessen.
Flausen  02.07.2020, 13:42

1: Strafe ist berechtigt

2: ... aber einen Geschädigten

3: sowas hat in einem Kraftfahrzeug nichts zu suchen.

1
MisterIXI  02.07.2020, 13:52
@Flausen

1: Absolut richtig. Aber in so einer Situation bekommen viele Panik.

2: Das interessiert heute leider immer weniger Menschen. Stichwort Gaffer. Erst gaffen, dann gar nicht erst helfen...

3: Ist aber leider viel zu oft der Fall. Ich beispielsweise bin im medizinischen Sektor tätig (kein Arzt) und wiederhole alleine schon deswegen regelmäßig die Erste-Hilfe-Maßnahmen. Andere machen das leider nie. Die haben teilweise schon Jahre oder gar Jahrzehte keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr besucht.

Außerdem fürchten sich viele davor, etwas falsch zu machen. Theorie und Praxis sind zweierlei. Und eine Übungspuppe ist kein Mensch! (oder im Zweifelsfall eine Frau, der man zwecks Reanimation den BH ausziehen soll. Oder eine fremde Person, welche man Mund zu Mund beatmen muss...).

0

Einen wirklichen Grund gibt es nicht. Aufregung/Fehlverhalten ist möglich. Entschuldbar ist es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ist einfach so