Große Angst nach Tod eines Elternteils?

5 Antworten

Mein herzliches Beileid zum Verlust deines Vaters! Mein Vater ist gestorben, als ich 16 war. Ich hab somit eine recht gute Vorstellung davon, was gerade alles in dir vorgeht...

Deine Reaktion, deine Ängste, deine Trauer, wie du sie hier beschreibst, würde ich als völlig normale und natürliche Reaktion auf diesen Schicksalsschlag einstufen. Ja, du verhältst dich da "wie ein Kind" - weil es nun mal auch das Kind in dir ist, was gerade erst (zwei Monate sind doch nichts in einem Trauerprozess in so einem Fall...) diese ganz wichtige Bindungs- und Bezugsperson, ein Elternteil, verloren hat. Natürlich macht dieser Verlust da auch ganz viel Angst und Sorge. Und natürlich entsteht daraus auch die Angst davor, auch noch die andere Person dieser Art zu verlieren. Völlig normal, völlig natürlich, absolut nachvollziehbar - und definitiv nichts, wofür du dich irgendwie schämen oder schlecht fühlen musst.

Sehr hilfreich und heilsam in diesem Trauerprozess kann es aber dennoch sein, wenn du dich einer Selbsthilfegruppe anschließt, wo andere Menschen ähnliches wie du erlebt haben. Es gibt durchaus solche Gruppen auch speziell für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die ein Elternteil verloren haben! Schau doch mal, ob du da was passendes bei dir in der Nähe findest.

Dieser Austausch mit anderen Betroffenen, darüber, was und wie sie rund um den Verlust empfinden, welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen, wie sie es erleben, kann sehr hilfreich sein, weil du so merkst, dass du mit deinen Gedanken und Gefühlen nicht irgendwie "falsch" oder "komisch" und auch nicht allein bist, sondern dass es anderen genau so oder ähnlich geht. Probier das doch mal aus, vielleicht tut dir das ja gut!

Hallo Lilly,

es tut mir sehr leid, dass Du so etwas Schreckliches durchmachen musst! Mein herzliches Beileid! Es gibt sicher kaum etwas Schlimmeres, als in so jungen Jahren seinen Vater oder seine Mutter durch den Tod zu verlieren!

Bestimmt hat der Verlust Deines Vaters ein riesiges Loch in Dein Leben gerissen und Du fragst Dich, wie Du mit der Verzweiflung und Trauer am besten umgehen sollst. Aber auf keinen Fall brauchst Du Dich wegen Deinen Gefühlen zu schämen! Es ist mehr als verständlich, dass Du Dich nach dem Tod Deines Vaters an Deine Mutter klammerst. Vielleicht sprichst Du einmal mit Deiner Mutter über Deine Gefühle.

Es hört sich vielleicht etwas banal an: Durch Weinen kann man sich seelisch große Erleichterung verschaffen! Wenn Dir daher danach zumute ist, dann reiß Dich nicht zusammen, sondern lasse Deinen Tränen freien Lauf! Es kann allerdings auch sein, dass Du gar nicht weinen kannst. Das ist nicht unnormal, und Du musst nicht denken, dass Du Dich zum Weinen zwingen musst.

Um die traurigen Gefühle besser zu verarbeiten, könnte Dir auch das Führen eines Tagebuchs helfen. Darin könntest Du z. B. einige schöne Erinnerungen an Deinen Vater festhalten oder notieren, was Du ihn noch gern gesagt hättest. Oder schreib zwei oder drei Fragen auf, die Du ihm noch gern gestellt hättest und versuche mit Deiner Mutter darüber zu sprechen.

Manchen jungen Leuten ergeht es so, dass sie von Schuldgefühlen geplagt werden. Da sie möglicherweise glauben, etwas zu tun versäumt zu haben, fühlen sie sich mitschuldig am Tod des Verstorbenen. Solche Gefühle können durchaus auftreten. Dennoch sind sie eigentlich fehl am Platz. Wenn der Betreffende gewusst hätte, was passieren wird, hätte er wahrscheinlich das eine oder andere anders gemacht.

Ein guter Rat ist auch, mit jemanden, dem Du vertraust, über Deine Gefühle zu sprechen. Wenn Du merkst, dass Dein Zuhörer Dich versteht und mit Dir mitfühlt, kann Dir das große Erleichterung geben. Und ganz bestimmt wird Dir Dein Gesprächspartner auch das eine oder andere Tröstende sagen!

Falls Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass Du Dich jederzeit an ihn wenden kannst! In der Bibel wird uns gesagt: "Vertraut auf ihn zu allen Zeiten. Vor ihm schüttet euer Herz aus. Gott ist uns eine Zuflucht" (Psalm 62:8). Wenn wir also mit Gott sprechen, dann brauchen wir uns nicht über unsere Worte Gedanken zu machen. Wir können ihm ganz frei alles sagen, was wir auf dem Herzen haben!

Für alle, die um einen Toten trauern, hat Gott ein sehr schönes Versprechen. Jesus Christus sagte voraus: "Das sollte euch nicht wundern, denn es kommt die Zeit, wo alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden " (Johannes 5:28, 29).

Das, was Jesus hier beschrieb, wird sich nicht im Himmel abspielen, sondern hier auf der Erde! Wir werden die Verstorbenen so sehen, wie wir sie gekannt haben. Es ist dann ungefähr so, als seien sie von einer langen Reise zurückgekehrt. Kannst Du Dir die Freude vorstellen, dann Deinen Vater wieder in die Arme schließen zu können?

Es stimmt, bis es soweit ist, haben wir alle noch unter dem Schmerz der Trauer zu leiden. Ich wünsche Dir für die die kommende Zeit viel Kraft und liebe Menschen an Deiner Seite, die sich um Dich kümmern und Dich unterstützen!

LG Philipp

Eltern zu verlieren ist was schlimmes du siehst sie nie wieder vermisst sie und kannst nicht dahin.Ja es ist schlimm und bleibt es

Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Falls Du noch zur Schule gehst: Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute

Tjoa. Alle lieben Worte nutzen nichts. Es ist nunmal die Aufgabe der Kinder, die Eltern unter die Erde zu bringen. Da müssen wir alle durch. Die einen früher, die anderen später. Bei mir sterben sie momentan auch alle wie die Fliegen um mich rum.


Stellwerk  28.08.2025, 21:38

Meine Güte, auch wenn liebe Worte nicht viel helfen, kann man einem jungen Menschen in Trauer durchaus empathisch gegenüber treten und sich so einen Zynismus sparen. Ja da müssen wir alle durch, aber du könntest ja auch ein paar Ratschläge geben, WIE.

ListigerIvan  29.08.2025, 00:53
@Stellwerk

Ach… Bla. Könnte man? Sicher. Bringts was? Nein. So what?

Zu den geforderten Ratschlägen:

Was bringts meine Lösungsmöglichkeiten darzustellen. Jeder hat seinen eigenen Weg. Meiner hat mit überdurchschnittlichem Tempo und Spritverbrauch zu tun. Und jetzt?