Gott oder die Unendlichkeit?

5 Antworten

Ein christlicher Biologe hat den Urknall wie folgt beschrieben:

In einer Druckerei gibt es eine gewaltige Explosion. Dadurch entsteht ein fix-fertiges, fehlerloses Lexikon.

Ich habe Gott in so vielen Lebens-Stürmen und nach Gebeten erlebt, dass es für mich eindeutig ist, dass es ihn gibt.

Hallo Nomad61,

könnte es sein, dass Du anstelle des Begriffs "Gott" den Begriff "Unendlichkeit" gesetzt hast? Aber musst Du nicht zugeben, das zwischen diesen beiden Begriffen inhaltlich ein großer Unterschied besteht?

Wenn man nach dem Ursprung des Universums fragt, könnte man folgende Überlegung in Betracht ziehen: Das Prinzip der Kausalität zeigt, dass aus dem Nichts kann nichts entstehen kann!

Das kosmologische Standardmodell zur Frage der Entstehungsursache des Universums ist der Urknall (obwohl inzwischen nicht mehr alle Wissenschaftler damit einiggehen). Daran schließt sich die Frage an, was vor diesem Ereignis war.

Da gibt es z.B. das "Inflationsmodell" des Physikers Alan Guth, eine Theorie, die besagt, die gesamte Materie sei vor dem Urknall unendlich klein gewesen (Singularität). Dann sei sie mit Überlichtgeschwindigkeit in besagtem Urknall expandiert. Allerdings erklärt diese Theorie nicht, was diesen Urknall bewirkt hat und woher die stark komprimierte Materie gekommen ist.

Dr. Andrej Linde drückte es in einem Artikel der Zeitschrift Scientific American so aus: „Eine solche anfängliche Singularität zu erklären, wie der Urknall sie darstellt, ist noch immer das widerspenstigste Problem der modernen Kosmologie.“

Bewiesen ist allerdings, dass das Universum einen Anfang hat. Doch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, wie es zu diesem "Anfang" kam. Robert Jastrow, Professor der Astronomie und Geologie an der Columbia-Universität, schrieb:

"Der astronomische Beweis für einen Anfang versetzt die Wissenschaftler in eine unangenehme Lage, denn sie glauben, daß jede Wirkung eine natürliche Ursache hat . . . Der britische Astronom E. A. Milne schrieb: ‚In bezug auf den Stand der Dinge [am Anfang] haben wir nichts anzubieten; bei dem göttlichen Schöpfungsakt ist Gott unbeobachtet und unbezeugt‘ “ (The Enchanted Loom—Mind in the Universe).

Wie dieser Wissenschaftler zum Ausdruck bringt, kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass die Entstehung des Universums auf einen gewollten Schöpfungsakt zurückzuführen ist!

In diesem Zusammenhang sind auch die im gesamten Universum herrschenden vier fundamentalen physikalischen Kräfte erwähnenswert: Gravitation, Elektromagnetismus, die starke Kernkraft und die schwache Kernkraft.

Die physikalische Theorie der Feinabstimmung der Naturkonstanten zeigt, dass selbst die minimalste Abweichung bei einer dieser Kräfte dazu geführt hätte, dass das Leben sowie die Natur als ganzes niemals hätte entstehen können. Als Beispiel möchte ich einmal die Gravitation herausgreifen.

Die Stärke der Gravitation ist entscheidend verantwortlich dafür, dass die Sonne überhaupt scheinen kann. Dr. Reinhard Breuer schrieb in dem Buch Das Anthropische Prinzip: Der Mensch im Fadenkreuz der Naturgesetze : „Bei geringeren Schwerkräften würden die Sterne kleiner ausfallen, der Schwerkraftdruck in ihrem Innern würde die Temperaturen nicht genügend hoch treiben, um Kernverschmelzungsreaktionen in Gang zu setzen: Die Sonne könnte nicht scheinen.“

Man könnte sich nun fragen: Warum existiert überhaupt diese Feinabstimmung, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben ist? Könnte es einen "Jemand" geben, der die allseits bestimmenden Gesetzmäßigkeiten festgelegt hat?

Das sind Fragen, die wissenschaftlich nicht beantwortet werden können. Hier ist aus meiner Sicht ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft auf der einen und Spiritualität auf der anderen Seite. Die Entscheidung, welcher Seite man den Vorzug gibt, kann nur jeder für sich persönlich treffen!

LG Philipp

weil vor dem Urknall ja ein Dasein gewesen sein muss

Du postulierst mit dem Wort "vor" indirekt, dass bereits Zeit existierte. Dem ist nicht so...

Aber mal ganz allgemein: Die Pysik bzw. sämtliche Naturwissenschaften bewegen sich in fest vorgegebenen Grenzen. Alles jenseits dieser Grenze, ist weder richtig noch falsch, sondern naturwissenschaftlich schlicht nicht definiert.

Ob man sich das alles nun rein philosophisch oder theologisch erklärt, ist jedem selbst überlassen. Kritisch wird das ganze nur dann, wenn jemand seine subjektive Überzeugung als gemeingültig verkauft. Genau dazu neigen Kirchen gerne. Alleine dieser Umstand gilt als die große Differenz zwischen Glauben und Wissenschaft. Ansonsten kann das gut miteinander einher gehen.

Nein.

Der Urknall kam aus einer Singularität.

Es gibt Zeit nur mit Raum. Vor dem Urknall gab es keine Zeit. Daher gibt es auch keinen Zeitpunkt vor dem Urknall. Die Zeit wurde erst, so wie der Raum, mit dem Urknall erschaffen.

Ich empfehle:

Eine kurze Geschichte der Zeit

von Stephen Hawking

Ein wunderbares Buch, leicht verständlich.

Materianer  27.11.2022, 09:10
Vor dem Urknall gab es keine Zeit.

Wir können keine Aussagen darüber machen was vor dem Urknall war. Dass Die uns bekannte Zeit mit diesem begann stimmt aber.

Deswegen hat die katholische Kirche 1951 auch erklärt dass das Urknallmodell im Einklang mit der Bibel steht.

Ein wunderbares Buch

Kann ich auch nur empfehlen.

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