Glaubensfragen Christentum?

14 Antworten

Glaube ist ein lebenslanger Prozess, der nicht nur aus dem Verständnis von Dogmen und der Bibel besteht, sondern auch aus der persönlichen Beziehung zu Gott. Es ist daher durchaus möglich, sich als Christin zu bezeichnen, selbst wenn man Zweifel hat oder nicht alle Regeln kennt oder befolgt. Es ist wichtig, ehrlich mit sich selbst und Gott zu sein und seinen Glauben als persönliche Reise zu betrachten.

Gedankliche Selbstgespräche, die an Gott gerichtet sind, können als Gebet betrachtet werden, da Gebet im Wesentlichen eine Kommunikation mit Gott ist.

Wenn das Umfeld kein Verständnis für den Glauben hat, kann es hilfreich sein, das Thema nicht zu forcieren, sondern es als etwas Persönliches zu betrachten und sich von negativen Kommentaren nicht beeinflussen zu lassen.

Zweifel sind Teil des menschlichen Lebens und können dazu führen, dass man tiefer in den Glauben eintaucht und seine Beziehung zu Gott stärkt. Es ist daher keine Schande, als gläubig zu gelten, selbst wenn man manchmal zweifelt.

Wenn du spezifische, theologische Fragen zum Glauben hast, kann ich dir sie gerne beantworten und erklären.

LG

Hallo TalliMaus123,

sorry, wenn ich nicht auf alle Deine Fragen eingehe, die Du hier gestellt hast! Auf eine möchte ich hier etwas genauer eingehen. Sie lautet:

Darf ich ohne 100% streng gläubig zu sein und mich an alle Regeln zu halten und nicht mal die Bibel genauer verinnerlicht zu haben eine Christin nennen?

Beim Christentum geht es in der Hauptsache darum, an Jesus Christus als den Sohn Gottes zu glauben, seinem Beispiel genau nachzufolgen und ein Leben zu führen, das sich durch Liebe und Hingabe an Gott auszeichnet.

Das schließt natürlich vieles ein, was ich an dieser Stelle im Einzelnen gar nicht aufzählen kann. Die Bibel enthält dennoch kein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk. Ein paar grundsätzliche Dinge möchte ich aber nachfolgend kurz erwähnen.

Zum Beispiel zeichnet sich ein echter Christ dadurch aus, dass er seinen Glauben nicht für sich behält, sondern gern mit anderen darüber spricht. Wenn wir an Jesu Leben denken, dann fällt auf, dass er hauptsächlich mit der Verkündigung der guten Botschaft (oder dem Evangelium) beschäftigt war. Will jemand sein Nachfolger sein, dann sollte die Verkündigung ebenfalls einen wichtigen Platz in seinem Leben einnehmen.

Das betonte Jesus, als er seinen Jüngern den so wichtigen Auftrag gab: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Es gibt natürlich vieles Weiteres, das zum Leben eines Christen gehört, wie z.B. Gott und seinen Nächsten zu lieben, anderen Gutes zu tun, friedliebend zu sein, nicht zu lügen oder zu stehlen etc. Wer Jesus nachfolgt, ist genauso wie er darum bemüht, Gottes Willen zu tun und ihn an die erste Stelle in seinem Leben zu setzen. Er sieht das nicht als eine Last an, sondern tut das voller Freude!

Das Leben eines Christen kann auch gewisse Härten mit sich bringen. Jesus machte mit folgenden Worten darauf aufmerksam: "Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig" (Matthäus 16:24). Sich selbst zu "verleugnen" kann z.B. heißen, eigene Wünsche und Interessen hintenan zu stellen. Und der sinnbildliche "Marterpfahl" kann Verfolgung, Leiden und sogar den Tod mit einschließen!

Bevor sich daher jemand entschließt, Christ zu werden, sollte er das machen, was Jesus einmal gleichnishaft beschrieb, als er sagte:"Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, konnte [es] aber nicht zu Ende bringen" (Lukas 14:28-30).

Dazu, "die Kosten zu berechnen" gehört es eben auch, sich zu fragen: "Bin ich bereit, alles zu halten, was Jesus Christus geboten hat oder ist mir einiges davon zu schwer?" Wer verstanden hat, was wahres Christentum alles einschließt, ist auch dazu bereit die Worte zu bedenken, die Jesus in dem vorangehenden Vers sagte: "Wer nicht seinen Marterpfahl trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14:27).

Wenngleich der Weg eines Christen also nicht unbedingt der einfachste ist, so ist er dennoch nach der Überzeugung vieler der beste Lebensweg und der einzige, der zu wahrem und dauerhaftem Glück führt!

LG Philipp

Für mich sind Religionen Anleitungen zu einem anständigen Leben. Es bleibt jedem selber überlassen, ob er gläubig ist oder nicht. Naturgemäß hat man immer Phasen im Leben, in denen Kirche einem mal wichtiger, mal weniger wichtig ist. Damit bist du nicht alleine. Besonders in einem kirchenkritischen Umfeld gehört Mut dazu, sich christlich zu engagieren. Wenn dir das zuviel wird, dann erzähl es halt nicht jedem.

Du zahlst vermutlich Kirchensteuer. Damit bist du "Mitglied" und hast auch vollen Anspruch auf alle Leistungen, die die Kirche anbietet. Dazu gehören eben auch Messebesuche, Gespräche mit Geistlichen oder die Inanspruchnahme anderer kirchlicher Einrichtungen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie viel Erfahrung auf dem Gebiet haben. Es ist erwiesen, dass Gläubige eine etwas längere Lebenserwartung und Lebenszufriedenheit haben. Das zeigt, dass hier ein Grundbedürfnis besteht und auch erfüllt wird.

Du zweifelst. Das ist völlig ok. In jeder Gemeinschaft ist es vernünftig die Dinge zu hinterfragen und zu prüfen.

Ich bin sogar Atheist, bin aber in der Kirche geblieben. Eine Messe ist für mich eine Form der Meditation und die Zusammenarbeit und die Gespräche mit meinen gläubigen Mitbürgern bereichern mein Leben positiv. Ich weiß, das ist nicht überall so. Aber in meinem Umfeld gibt es viele gute Menschen, die versuchen anständig zu leben und ich bin gerne ein Teil davon.

und übrigens. Du scheinst in einem Heilungsprozess zu sein. Wenn der Glaube dir dabei hilft, wäre es mir völlig egal, was andere dazu meinen oder sagen. Meine Gesundheit und mein Seelenfrieden geht andere nichts an. Du brauchst das und schadest niemandem, was also ist daran falsch?

Deine Zweifel sind viel zu sehr von den übertriebenen Zweifel der Muslime geprägt, die bei allem in Panik leben etwas falsch zu machen. Das färbt bereits auf unsere Gesellschaft ab, auch wenn man es garnicht konkret bemerkt.

Jesus war kein Lehrer mit einer Peitsche in der Hand.

Du musst tun, wobei du dich wohl fühlst. Du musst lernen dich selbst zulieben. Alle andern Zweifel kannst du vergessen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen, versucht Jesus nicht eine eingeschworene Gemeinschaft zu bilden die dann die Elite sind und alle anderen "Ungläubige" sind nicht würdig, Nein, hier zählen die ehemaligen Zweifler und Rückkehrer (also was du als Betrüger bezeichnest) mehr als ständige Mitglieder.

Es gilt auch nicht "alle Ungläubigen kommen in die Hölle" und solcher Quatsch. Grundaussage ist: Liebet Eure Nächsten wie ich euch geliebt. Weitere Gebote braucht ihr nicht.

NKgermany  10.04.2023, 12:04

Das stimmt nicht ganz. Es gibt Himmel und Hölle, wie Tag und Nacht. Wie Gut und Böse. Wie Duft und Gestank. Wie dick und dünn. Wie Liebe und Hass. Wie Frieden und Krieg. Wie reich und arm. Wie Leben und Tod.

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