Gibt es an der Uni auch so Klassen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist an der Uni nicht ganz so. Grundsätzlich gibt es mehr eine Art Liste von Kursen, die man im Lauf seines Studiums mal gemacht haben muss, zB einen Kurs zu Methoden, ein Seminar zu einer bestimmten Epoche - je nach Disziplin eben. Da schaut man dann jedes Semester was angeboten wird und wie/ob man das in seinen eigenen Zeitplan bekommt. Das heißt, es gibt keine Klassen mehr in dem Sinne, aber man sieht schon immer mal die selben Leute in unterschiedlichen Veranstaltungen weil alle ja ähnliche Veranstaltungen brauchen.

  • vor allem Vorlesungen werden von allen besucht, die das Thema noch nicht kennen, die es interessiert oder die das als besucht anrechnen müssen. Theoretisch kann da also jeder kommen, Grundlagenvorlesungen sind aber natürlich vor allem für die unteren Fachsemester von Interesse, aber nicht nur.
  • Seminare sind meistens für eine bestimmte Semestergruppe primär ausgelegt, zB braucht jeder im ersten oder zweiten Semester ein Methodenseminar.
  • Dann gibt es Veranstaltungen die sich gezielt an Erstsemester richten, zB Tutorien zum richtigen Zitieren.

Das heißt, man trifft immer wieder mal auf Kommilitonen, die man bisher noch nicht gesehen hat. Hin und wieder gibt es auch Hochschulwechsler, aber eher selten. Manchmal ist mal jemand ein Semester nicht da und taucht dann wieder auf. Je nach dem wieviele Studenten im Studiengang sind kennt man sich aber nach einer Weile zumindest vom Sehen.

NinjaNini 
Fragesteller
 18.05.2021, 10:53

Also ich hab es nicht ganz kapiert aber trotzdem sehr hilfreich danke!

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Es gibt Vorlesungen und du kannst sicher auch verschiedene Vorlesungen mit den selben Leuten haben, immerhin fangen ja viele mit dir gleichzeitig das selbe Studium an und das studium gibt ja auch vor was besucht werden muss.

Aber es gibt keinen Klassenverband in dem Sinne weil du ja nicht wie in der Schule sitzenbleiben kannst. So kann es sein das du Leute in einem Kurs hast die du in keinem anderen hast einfach weil die den wiederholen oder aus einem anderen Grund erst jetzt belegen. Andererseits kann es auch sein das jemand mit dem du z.b. in Mathe 1 warst jetzt nicht in Mahte 2 bist weil er Mathe 1 nicht bestanden hat. Ihr seid aber beide in Physik 2.

NinjaNini 
Fragesteller
 05.05.2021, 18:04

Ohaaa das ist ja voll kompliziert

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dieLuka  05.05.2021, 18:20
@NinjaNini

Überhaupt nicht. Im Grunde verschiebt sich nur das system etwas.

In der Schule ist alles pro Klasse. Du bist in der 9a also besuchst du alle Klassen der 9a. Entweder du bestehst die 9a oder nicht. Wenn du nur wegen Franze die 9a vergeigst musst du alle Fächer der 9a wiederholen.

Studium (ich hab hier erfahrungen mit der FH aber UNI ist ähnlich) ist Kursbasiert.

Du brauchst die Kurse abc zu deinem Abschluss. Ggf hängen einzelne Kurse voneinander ab z.b. Mathe 1 und Mathe 2. Ggf gibt es bedingungen bei uns z.b. eine gewisse Punkteanzahl aus den Semestern 1-3 um Kurse aus 4 belegen zu dürfen.

Aber Primär ist es so das dein Studim vorgibt was du besuchen musst und in ungefähr welcher reihenfolge. Du legst fest was du wann besuchst und wenn die wahl besteht bei welchem Prof. Wenn du durch was durchrasselst dann eben nur durch das Fach, aber nicht durch das ganze semester.

Dadurch hast du eben keinen Klassenverband aber auch viel mehr Flexibilität und du wiederholst nicht unnötigerweise Dinge die du bestanden hast.

Und es hält dich ja niemand davon ab zwischen den Vorlesungen Freundschaften zu pflegen.

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Es kommt mitunter auch darauf an, wie groß die Fakultät ist bzw. wie viele Studierende sich in das Fach eingeschrieben haben.

Grundsätzlich hat man als Student einen Arbeitsplan, welche Module ("Fächer", je 1 Semester lang) man erfolgreich absolviert haben muss, um den Abschluss zu bekommen. Ein Teil davon sind Pflichtmodule, zum Teil hast du die Wahl zwischen zwei Modulen, zum Teil hast du eine sehr freie Auswahl.

Daraus, dass manche Module nur jeweils im Winter- oder Sommersemester stattfinden, dass manche Module erst gemacht werden dürfen wenn wenn man andere bestanden hat und dass sich ggf. Lehrveranstaltungen überschneiden, überlegt sich der Student dann "welche Module mache ich dieses Semester". Und vielleicht hat man tatsächlich auch eine Clique, mit der man sagt "lass' uns zusammen dieses Semester das Modul XY machen".

Im Endeffekt machst du dann in jedem Modul gemeinsam mit den anderen Studenten, die dieses Modul ebenfalls in diesem Semester belegt haben. Da sind sicherlich immer einige dabei, die den gleichen Studiengang machen wie du und (ungefähr) im gleichen Semester sind. Aber die machen dann vielleicht ein anderes Wahlmodul als du oder haben sich vorgenommen, dieses Semester etwas kürzer zu treten und nur drei Module zu machen, während du regulär sechs oder sieben machst.

An kleinen Fakultäten, wo sich in manchen Studiengang jedes Semester sowieso nur 10-15 Studenten einschreiben, gibt es ggf. etwas weniger Fluktuation, weil es eigentlich nur ein, zwei sinnvolle Optionen gibt, was man im jeweiligen Semester machen kann. Dann kann sich das Semester durchaus ein Bisschen wie eine Schulklasse anfühlen, in der nur mal ein Bisschen Schwund ist und mal jemand Neues dazu kommt.

So ein Modul kann auch für mehrere Studiengänge nötig/anrechenbar sein; das Modul Einführung in die Quantenchemie, an dem ich zurzeit verzweifle, ist auch ein Pflichtmodul für die Physiker an meiner TU und mein Modul Einführung in die Mikrosystemtechnik ist Pflichtmodul für die Medizintechniker sowie Wahlpflichtmodul für drei weitere Studiengänge.

NinjaNini 
Fragesteller
 06.05.2021, 17:42

Danke für die lange Antwort du hast dir bestimmt sehr viel Mühe gegeben! Aber ich hab fast nichts verstanden 😅

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NinjaNini 
Fragesteller
 06.05.2021, 17:44
@RedPanther

ich kenne viele Wörter nicht zum Beispiel Fakultät oder Modul oder Semester oder Fluktution und so weiter. Weil ich bin in der 5. Klasse

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RedPanther  06.05.2021, 18:05
@NinjaNini

Heißer Tip, wenn du beim Lesen mal auf ein Wort stößt, das du nicht kennst: Einfach mal bei Google, Wikipedia oder Duden.de eintippen ;)

Eine Universität oder Hochschule ist in Fakultäten eingeteilt. Das sind Verwaltungseinheiten nach Fachgebiet. Es kann an einer Uni zum Beispiel eine "Fakultät für Medizin" geben, die für medizinische Fächer zuständig sind. Oder eine "Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaft", in der die Mathematiker und Naturwissenschaftler mit ihren Lehr- und Forschungsgebieten zu finden sind. Normalerweise dreht jede Fakultät ihr eigenes Ding und hat nicht allzu viel mit den anderen Fakultäten derselben Uni zu tun.

Das Studium läuft in Semestern. Das sind Halbjahre, also immer 6 Monate (semi = "halb"). Normalerweise gibt es ein Wintersemester, das vom Herbst bis ins Frühjahr läuft und ein Sommersemester, das vom Frühjahr bis in den Spätsommer läuft. Dazwischen gibt es ggf. ein paar Wochen Ferien.

Ein Modul ist eine Lehreinheit und geht normalerweise ein Semester (ein halbes Jahr) lang. Zum Modul gehören normalerweise unterschiedliche Veranstaltungen (z.B. eine Vorlesung und eine Übungsrunde pro Woche) und am Ende des Semesters eine Prüfung. Wenn du diese Prüfung bestanden hast, hast du das Modul bestanden. So etwas wie mündliche Noten gibt es in der Regel nicht.

Fluktuation heißt quasi "ändert sich immer ein Bisschen hin und her". Bei einer Gruppe Menschen heißt das zum Beispiel, dass immer wieder Leute weg gehen und dafür andere dazu kommen, sodass die Gruppe zwar immer ungefähr gleich groß bleibt, aber eben nicht immer genau die gleichen Menschen.

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Du hast Kurse und Seminare.

Du wirst sicherlich die meisten Kurse und Seminare mit den selben Studenten haben. Aber auch manchmal mit andere

Nein gibt es nicht. Jeder Student stellt sich sein Semesterplan selbst zusammen. Man hat gewisse Vorgaben, was erreicht werden muss, beim wie und wann gibt es aber je nach Studiengang mehr oder weniger Freiheiten.

Dadurch siehst du manche Studenten öfters wieder, wenn sich eure erstellten Pläne ähneln, andere, die es anders geplant haben als du, siehst du weniger.