Gewinnmaximierung?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Gewinn gleich Erlös minus Kosten, also G(x)=px-K(x), wobei p der konstante Preis auf einem Markt mit vollständiger Konkurrenz ist, bei dem ein einzelnes Unternehmen den Marktpreis nicht mehr bestimmen kann.

Das Maximum einer Funktion liegt da, wo ihre Ableitung gleich Null ist.

Es muß also gelten: G(max)=px'-K'(x)=p-K'(x)=0

Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn K'(x)=p, wenn die Grenzkosten, die Kosten für jedes mehr produzierte Gut, gleich dem Marktpreis sind.

K'(x)=p nennt man auch die Grenzkosten-Preis-Regel.

Die Aussage gilt also für einen Markt mit vollständiger Konkurrenz, bei dem der Preis bereits feststeht. Ein Unternehmen kann also seinen Gewinn nicht dadurch steigern, daß es den Preis für sein Produkt erhöht, denn dann würde die Kundschaft da einkaufen, wo es billiger ist, sondern die Produktion so anpassen, daß die Kosten für jedes weitere Produkt nicht über dem Preis liegen.

Herzliche Grüße,

Willy

Willy1729  07.11.2021, 19:14

Vielen Dank für den Stern.

Willy

0

Die Aussage will die Veränderung beschreiben. In einem Maximum ist die Steigung 0. Eine weitere Produktionseinheit bringt nicht mehr Gewinn. Die nächste Produktionseinheit hat entweder höhere Kosten als Ertrag oder gleich hohe Kosten wie Ertrag.

Produktionseinheiten sind meistens diskrete Mengen. Das bedeutet, rechnerisch kann sich theoretisch das Maximum zwischen zwei Produktionseinheiten ergeben.
Der Aussage folgend würde man das Maximum auf die erste der beiden festlegen, d. h. man würde abrunden.
Theoretisch könnte der Gewinn bei der zweiten Produktionseinheit höher sein als bei der ersten von den beiden, zwischen denen das Maximum liegt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mathematik
Freaky3851 
Fragesteller
 19.10.2021, 09:41

Danke für deine Antwort. Also beschreibt das Gewinnmaximum einen mathematischen Zusammenhang, nämlich wenn die Steigung der Funktion Null ist.

Das hat mit der umgangssprachlichen Verständnis "der Gewinn ist am maximalsten, wenn die Differenz zwischen Kosten und Erlös am größten ist" nichts zu tun?

0
Suboptimierer  19.10.2021, 09:46
@Freaky3851

Manchmal gibt es mehrere Möglichkeiten, einen Sachverhalt darzustellen und beides ist richtig (äquivalente Aussagen).

"Wenn der Gewinn ab einem Punkt nicht mehr wächst, ist das Maximum erreicht" ist genauso logisch wie wenn man sagt, dass Erlös - Kosten maximal ist, weil Erlös - Kosten = Gewinn.

Einen kleinen Stolperstein sehe ich in der Aussage

"der Gewinn ist am maximalsten, wenn die Differenz zwischen Kosten und Erlös am größten ist"

Man muss eigentlich dazu fordern, dass der Erlös größer ist als die Kosten, denn wenn man Kosten von 1 Mio hat und ein Erlös von 1, ist die Differenz vielleicht am größten, aber nicht der Gewinn, sondern wahrscheinlich eher der Verlust.

Außerdem gibt es keine Steigerung von maximal.

0
DerSchopenhauer  19.10.2021, 09:48
@Freaky3851
Das hat mit der umgangssprachlichen Verständnis "der Gewinn ist am maximalsten, wenn die Differenz zwischen Kosten und Erlös am größten ist" nichts zu tun?

SO IST ES...

0
Ist der Gewinn dann nicht gleich 0 laut dieser Aussage?

Der Gewinnzuwachs pro prodizierter Einheit ist = 0, also nimmt der Gesamtgewinn auch nicht mehr zu und hat sein Maximum erreicht. Bei noch mehr produzierten Einheiten übersteigen die Grenzkosten den Grenzerlös, man zahlt also drauf und der Gesamtgewinn ist wieder rückläufig.

Kosten, Erlös und Gewinn sind Funktionen;

Grenzkosten (= Kostenzunahme pro Stück), Grenzerlös (= Erlöszunahme pro Stück) und Gewinnzunahme pro Stück sind die Ableitungen dieser Funktionen, entsprechen also den Steigungen der Funktionen.

Wenn die Ableitung einer Funktion = 0 ist, hat sie ihr Maximum erreicht.

Schau mal in der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort steht:

Ziel der unternehmerischen Tätigkeit in einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung. Die Differenz zwischen den Erlösen aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Leistungen und den Kosten für deren Erstellung soll dabei möglichst groß sein (maximiert werden).
Der Gewinn ist am größten, wenn so viel produziert wird, dass die Kosten einer zusätzlichen Gütereinheit (Grenzkosten) gerade dem Erlös dieser zusätzlichen Gütereinheit (Grenzerlös, Preis) entsprechen. Solange der Preis höher ist als die Grenzkosten, kann das Unternehmen durch Ausweitung der Produktion seinen Gewinn steigern. Liegt der Preis unter den Grenzkosten, entsteht ein Verlust. Das Unternehmen wird die Produktion verringern. Diese Bedingung für ein Gewinnmaximum wird auch als Grenzkosten-Preis-Regel bezeichnet.

Hast du richtig verstanden, wenn der Gewinn sich durch mehr Produktion nicht mehr steigern lässt (also mit der letzten Produktionseinheit 0 ist) dann Ostufer Gewinn maximiert eben weil keine Steigerung mehr möglich ist.