Gasalternative;Russland: Wären längere Laufzeiten für Kernkraftwerke eine Lösung?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Nein, weil 90%
Ja, weil 10%

9 Antworten

Nein, weil
  1. Weil das Uran auch aus Russland kommt. Insoweit vollkommen sinnlos.
  2. Weil man die Entscheidung vor 3 Jahren hätte treffen müssen. Man kann die Kraftwerke nicht einfach ein wenig weiterlaufen lassen. Die gesamten Brennstoff und Wartungspläne sind ja auf die Abschaltung ausgelegt. Ein Weiterbetrieb würde daher hohe Investitionskosten verursachen und würde auch Zeit brauchen.
  3. Weil Kernkraftwerke Grundlastkraftwerke sind. Das heißt sie liefern idealerweise gleichmäßig Strom und sind nur begrenzt regelbar. Typischerweise ist das so zwischen 50% und 100% der Nennleistung. Wobei wirtschaftlich die Investitionskosten überwiegen, so das man möglichst lange mit voller Leistung fahren will.
Nein, weil

hier nur wenige mit el. Energie heizen, viele technische Prozesse mit Gas laufen, ihre Kapazität vergleichsweise gering ist, die AKWs langfristig und jeweils speziell angefertigte Brennstäbe benötigen, die nicht mal eben zur Verfügung stehen.

Nein, weil
  1. Als erstes müssten für ein „einfach weiter so“, Brennelemente zur Verfügung stehen. Diese haben eine Lieferzeit von typisch 18 Monaten, aufgrund der zurück gegangenen Nachfrage eher länger. In den KKWs sind die kostenintensiven Brennelemente auch nur im notwendigen Umfang vorhanden, also für die geplante Laufzeit.
  2. Dann müssten auch die Fachleute für den Betrieb da sein, die aber längst Anschlussbeschäftigungen gefunden haben, die sie nicht „einfach so“ wieder aufgeben würden.
  3. Schließlich ist der TÜV für die aktuelle Laufzeit abgenommen und müsste ggf. erneuert werden, was Zeit und Geld benötigt.
  4. Ach ja, das lobe Geld! Wären denn die Firmen bereit das Investitionsrisiko zu übernehmen, für eine Anlage, die erst nur mit verminderter Kraft (noch vorhandene Brennstäbe), dann nach einer Wartungspause (TÜV und „Findings“) und dann sowieso nur bis zu einer baldigen Abschaltung laufen würde? Wohl eher nicht. Und klar könnten jetzt wieder wir anderen alle das finanzielle Risiko übernehmen, aber wenn „die Politik“ sich hier engagiert, heißt das einfach auch nur höhere Kosten für alle.

Das wird wohl alles nicht passieren und es ist m. E. nach auch richtig so.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik
Nein, weil

Kernkraftwerke benötigt man um Strom zu erzeugen. Wie soll das eine Alternative zu russischem Gas sein?

Von Experte MacMadB bestätigt
Nein, weil

Es sind eh nur noch 3 in Betrieb und die Beschaffung neuer Brennstäbe würde zu lange dauern um warm über den nächsten Winter zu kommen.

Man hätte sich vorher Gedanken über die Energieabhängigkeit von Russland machen sollen.

Eisenschlumpf  19.04.2022, 15:11

Die Energieabhängigkeit ist nicht das primäre Problem. Nur hat sich Russland dank dem Zaren wieder gewandelt.

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