Gab es Vorbilder oder warum wollte unbedingt die DB privatisieren?
Der Staat hat in 30 Jahren mehr in Konzern investiert als es Geld für den verkhessektor gab gibt
5 Antworten
Die Privatisierung der Bahn fiel in die Zeit in der die Politik sehr an die Segnungen des Neoliberalismus glaubte. Bei Post und Telekom hat das ja auch gut funktioniert. In anderen Bereichen stellte es sich als Schnapsidee heraus. Allen voran die Bahn. Aber das war die Zeit in der klamme Kommunen Cross Border Leasing mit wichtiger Infrastruktur betrieben oder 80% ihrer genossenschaftlichen Sozialwohnungen an Firmen wie die Deutsche Annington (heute Vonovia) verkauften.
Heute erkennt man das als Fehler. Und gerade ÖPNV ist ohne Subventionen nicht möglich und ziemlich uninteressant für private Investoren. 100% der Bahn-Aktien gehören noch immer dem Bund.
In Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden, wo die Bahn noch immer staatlich ist funktioniert sie besser und zuverlässiger.
Aber dank der Privatisierung gibt es ja verschieden Anbieter auf dem Markt, die seit dem alle ihr eigenes Netz gebaut haben! -Und das weit nach 1982.
Wie man sieht funktioniert freier Wettbewerb und Privatisierung echt super.
Post und Telekom sind auch keine guten Beispiele für eine erfolgreiche Privatisierung. -Eher im Gegenteil.
Ich weiß noch als ich nach dem England-Austausch mit knapp 16 danach wieder zuhause war und eine Freundin in England hatte.
Meine Eltern: "Ferngespräche nach England kommen nicht infrage." Ihre Eltern sahen das genauso, also schrieben wir uns Briefe.
Die Gebühren waren einfach sauteuer, Flatrate unbekannt.
Das traf aber auf beide Länder zu. Die Technik war damals einfach noch nicht so weit.
Man sollte nicht die Zeiten vergleichen, sondern die Orte. Und hier schneidet Deutschland im Vergleich zum Test von Europa ziemlich schlecht ab.
Umso weniger verstehe ich warum die deren Privatisierung als gut gelungen bezeichnest.
Und ich vergleiche Deutschland und Schweden: Das eine Land hat einen staatlichen Internetprovider und mobiles Internet bis in die letzte Blockhütte und bis zum einsamsten Elch und das andere Land hat mit die höchsten Kosten.
Es war die Regierung, die das geschafft hat, nicht etwa private Anbieter:
https://digital-strategy.ec.europa.eu/de/policies/broadband-sweden
Öffentlicher Nah- und Fernverkehr ist nicht kostendeckend durch Fahrpreise zu finanzieren.
Durch eine Privatisierung in Form einer Aktiengesellschaft werden die öffentlichen Haushalte von den Subventionen entlastet und die Bahn durch Investoren aus der Wirtschaft finanziert.
So jedenfalls die Theorie.
Der Haken bei der Sache - Investoren tun das nur bei einer sicheren Rendite und die ist bei einem Verkehrsunternehmen mehr als fraglich.
Damals (1993/94) stellte die FDP den Wirtschaftsminister unter Kohl und die FDP vertrat damals wie heute eine neoliberale Ideologie. Der Staat soll sich raushalten, weil private Firmen sowieso alles besser können als Beamte..so das Credo. Wie gesagt, das vertitt die FDP noch heute, und noch viel stärker die AfD.
Globalisierung und Privatisierung waren die Götzen, die angebetet wurden.
Nun ist es aber so, dass sich diese Idee weltweit und in vielen Bereichen als falsch herausgestellt hat, besonders wenn es um lebenswichtige Infrastrukur geht. Private Unternehen denken kurzfristig in Quartalen und wollen möglichst viel Rendite aus dem Unternehmen ziehen. Darunter leiden die langfristigen Ziele und häufig genug wird die Substanz vernachlässigt oder gar verscherbelt. Die CEOs handeln nach dem Motto, hauptsache hohe Prämien und nach mir die Sintflut.
Vor allem GB ist ein gutes Beispiel, dass Privatisierung der Infrastruktur nur Probleme bringt. Dort hat man die Bahn und das Wasser privatisiert und beides damit an die Wand gefahren. Das Abwasser in GB ist vieler Orts dreckiger als in Bangladesch. Die Bahn ist maroder als im Kongo. Denn die Käufer entlassen als erstes die Leute von der Wartung und plündern die Unternehmen so sehr aus, dass sie kaum noch in der Lage sind, zu arbeiten.
Na klar gab es Vorbilder für die erfolgreiche Privatisierung von Staatsbetrieben, die Telekom beispielsweise. Vor allem bringen Privatisierungen Geld in die chronisch leeren Kassen.
die Telekom beispielsweise.
Deswegen haben wir in Deutschland auch so gutes und schnelles Internet um das uns fast das gesamte Europa beneidet. -Und das zu einem Preis, von dem die meisten Länder nur träumen...
Ich kann mich nicht beklagen. Ich habe eine 1.000er Glasfaserleitung und hervorragendes 5G-Netz.
Dein Einwand geht übrigens ins Leere:
- Haben wir keine Telekommunikations-Monopol.
- Ist der Telekommunikationsmarkt in allen Ländern der EU privatisiert
- Hat der Bund mit der Privatisierung der und der Versteigerung der Frequenzen hunderte Milliarden verdient. Insofern war es aus Sucht des Bundes, der privatisiert, ein absolutes Erfolgsmodell
Du musst nur Deutschland mit dem Rest von Europa vergleichen um zu sehen dass das hier absolut kein Erfolg ist.
Für den Bund schon. Und darum ging es m. E. in der Frage.
Zumdem liegen die Gründe für die Defizite, wie ausgeführt, nicht explizit an der Privatisierung. Das siehst du am von Dir erwähnten Rest Europas. Schließlich sind dort die Telekommunikationsmärkte auch überall privatisiert. Insofern kann das nicht der Grund für den Unterschied sein.
Außer bei der DB da hat man Infrastruktur abgebaut festgestellt ups ohne scheinen kein Umsatz da DB Kein Geld hat hat den Staat zahlen lassen
Genau.
Bekanntlich haben wir in Deutschland das beste Netz der Welt. -Nicht zu vergleichen mit Schweden oder so...
Und bei der Post werden ja auch gerade die Zustellfristen weiter verkürzt... -War doch so, oder?