Futterumstellung Pferd was beachten?

SuperB18  04.10.2022, 14:14

Kannst du mal gegenüberstellen was vorher und was jetzt gefüttert wird?

Emmely684 
Fragesteller
 04.10.2022, 14:29

Es wird jetzt und wurde vorher die maisflocken von Eckersmann, Luzerne (Krämer), Hafer, Argrobs alpengrpn mash und Basu Kraft mineralfutter gegeben

4 Antworten

Kommt drauf an, wie empfindlich das Pferd ist.

Meiner hatte nie ein Problem mit Futterumstellungen - wenn ich jedoch ein magenempfindliches Pferd habe, kann das anders aussehen und man muss kleinschrittiger vorgehen.

Sämtliche Müslis können aus meiner Sicht problemlos sofort abgesetzt werden. Dann belasten sie den Stoffwechsel auch nicht weiter mit dem Ganzen Zucker und anderem Schrott, der da in der Regel so drin ist.

Neues Futter schrittweise einführen - da sich Hafer dafür eh anbietet und man die Menge sowieso austesten muss, fängt man bei 2 Hand voll Hafer an, wenn man merkt, dass Heu alleine nicht ausreicht.

Alternativ kann man auch Grünhafer, Luzerne oder ähnliche Alternativen füttern, die mehr Faser enthalten. Auch hier fängt man mit kleinen Mengen an und arbeitet sich langsam hoch.

In vielen Ställen wird Kraftfuttergabe aber auch angeboten - ich persönlich greife darauf nicht zurück, da ich deutlich geringere Mengen füttere als viele Stallbesitzer füttern würden. Statt "1 Schaufel Hafer" gibts bei mir vll. 400g Hafer - oder weniger. Ich selbst habe leider schlechte Erfahrungen gemacht, wenn der Stall Futter anbietet und dieses auch dosiert - allerdings habe ich inzwischen ausreichendes Wissen, um mein Pferd sachgerecht zu füttern.

Für etwas mehr Wissen bieten sich die Bücher von Conny Röhm z.B. an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Wenn ich neue Pferde einstalle, lasse ich grundsätzlich alles weg außer Heu (und evtl. Stroh) und bei nicht stoffwechselstörungsgefährdeten und angegrasten Pferden freien Zugang zur Koppel.

Dann gebe ich mein Mineralfutter in einer erfahrungsgemäß für den Pferdetypen passenden Dosierung.

Nach ein paar Wochen, sofern ich überhaupt Bedarf an Kraftfutter beobachten kann, fange ich mit Hafer an. Beginnend mit einer Förderungsspindel (70 Gramm) pro Tag und dann alle 5 bis 20 Tage um eine weitere Spindel steigernd oder senkend, bis ich die optimale Menge für das Pferd und die aktuelle Jahreszeit gefunden habe. Braucht ein Pferd kein Kraftfutter, verträgt es aber, belasse ich es bei einer Spindel, also 70 Gramm in 24 Stunden, da es dann in der Station einmal täglich "Erfolg" hat und sich somit gerne auf den Weg macht, nachzusehen, ob es nicht gerade etwas gibt. In der Regel findet es dann ein, zwei daneben gefallene Körner und sammelt diese auf.

Sehe ich, dass ihm 24/7 Weidezugang nicht gut tun, schränke ich diese etwas ein, wissend, dass dies ein paar km Bewegung täglich kostet. Das ist meist ein iterativer Prozess, bis man ermittelt hat, wie viel Weidegang einem Pferd langfristig gut tut. Genauso wird der Raufutterzugang nachgesteuert, wenn man merkt, das Durchschnittsmaß passt nicht zum Pferd. Zum lernen können sie ruhig freien Zugang zu Raufutter und Gras haben, die haben eh noch zu wenig "Routinen", um alles abzuholen, was sie bekommen. Wenn sie sich mal einen Tagesablauf aneignen und davon zu rund oder zu schmal werden, optimiert man eben entsprechend.

Da sich auch die Inhaltsstoffe des Leitungswassers, des Heus, des Strohs, des Weidegrases und des Hafers innerhalb weniger km deutlich unterscheiden können, sagt ein Blutbild bei bzw. direkt nach Umzug nicht wirklich was aus. So lange das Pferd keine Mangelsymptome zeigt, warte ich 6 bis 12 Monate ab und mache dann ein Blutbild. Daraufhin kann ich dann die Fütterung noch optimieren, z. B. die Wahl des Mineralfutters ändern oder Mineral an sich kürzen und nur Einzelkomponenten als Einzelgabe etwas höher setzen, SOLLTE das Blutbild aus der bisherigen langfristigen Fütterung (deshalb erst nach ein paar Monaten) Bedarf zeigen.

einfach das ganze sinnlose gemixe sein lassen.

heu, etwas hafer, mineral. fertig.

jeden tag eins der andern futtermittel weglassen. weglassen führt nicht zu koliken. hinzufügen von futtermitteln führt schnell mal zu koliken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Es wird jetzt und wurde vorher die maisflocken von Eckersmann, Luzerne (Krämer), Hafer, Argrobs alpengrpn mash und Basu Kraft mineralfutter gegeben

Ohne zu wissen, welches Futter du zukünftig geben wirst, kann dir keiner konkrete Tipps geben außer: langsam ausschleichen.

Ich habe ja so meine Zweifel, dass all das Futter notwendig ist. Wenn es keine stichhaltigen Argumente für den ganzen Kram gibt, würde ich alles absetzen, ein Blutbild machen und danach zusammen mit dem TA ein Mineralfutter auswählen. Bis dahin gibt es einzig und allein Heu. Ja, auch Hafer braucht kaum ein Pferd. Das ist alles nur gut beworbenes Modefutter.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren