Fundkatze, darf man kastrieren?
Moin, wir haben eine Katze vor einigen Tagen gefunden.
Er ist ca. 8 Monate alt, nicht gechipt und nicht kastriert.
Es wurde auch schon das Tierheim informiert und Anonzen geschaltet um den Besitzer zu finden.
Ich glaube jedoch stark das er ausgesetzt wurde, da wir ihn in einem Einkaufszentrum gefunden haben und seine Persönlichkeit stark Hyperaktiv ist.
Nun zum Problem, da er hyperaktiv ist und dazu auch noch sehr dominant (Verfolgt meine kastrierte Katze und Kater stundenlang - nappt ihnen auch immer in die Seiten - kennt kein Stopp). Er versucht auch häufig Dinge wie eine Decke zu besteigen.
Nun ist die Frage ob man den Kater kastrieren darf und ob dies ggf. Etwas an diesem Verhalten verbessern würde.
Wir würden ihn halt nur sehr ungerne in ein Tierheim geben, da diese auch überfüllt sind und er dort sonst 6 Monate nicht vermittelt werden dürfte. Kein schönes Leben dann, daher suche ich nach Möglichkeiten wie es hinzubekommen ist.
Hat jemand eine Idee/Erfahrung?
5 Antworten
Also wenn er nicht gechippt ist und niemand innerhalb der nächsten Wochen Besitzansprüche stellt, würde ich ihn kastrieren lassen. Ist eh besser, damit keine weiteren Streuner entstehen.
Ob es sein Verhalten ändert, glaube ich allerdings nicht. Es gibt einfach Katzen, die extrem viel Energie haben, besonders wenn sie noch jung sind. Da ändert dann auch eine Kastration nicht viel. Kastration hilft nur gegen Markieren in der Wohnung und reduziert den Sexualtrieb.
Von dem her solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr seinem Spiel- und Bewegungsdrang gerecht werden könnt. Klingt für mich, als sollte er auf jeden Fall draußen sein dürfen, damit er sich austoben kann.
Bei der Dominanz bin ich mir halt auch nicht sicher, ob das weggeht. Wenn es sexuell motiviert ist, dann wahrscheinlich schon. Aber wenn er einfach grundsätzlich dominant ist, denke ich nicht.
Der Eine meiner zwei Kater ist auch recht dominant und das hat sich auch durch die Kastration nicht verändert. Er sitzt immer noch manchmal auf den anderen drauf, beißt ihn in den Nacken und brummelt. Jagen tut er allerdings nicht.
Vielleicht passt die Katzen auch einfach charakterlich nicht zusammen. Kann mir vorstellen, dass sich ältere Katzen mit so einem jungen Raufbold schwer tun. Die ziehen sich dann komplett zurück, weil sie das Verhalten stresst. Müsste man echt gut beobachten und dann abwägen, ob eine Vermittlung über das Tierheim nicht doch besser ist. Gerade junge Katzen haben ja gute Chancen ein Zuhause zu finden.
Die Fundkatze ist sehr wahrscheinlich nicht separiert worden und vorsichtig mit den anderen vergesellschaftet?
Was passiert, wenn du ihn versucht rauszulassen? Steht er manchmal vor der Tür/dem Fenster und vokalisiert? Der Hintergrund meiner Frage: Dass was du mit "hyperaktiv" meinst wirkt auf mich so, als wäre er rastlos, unruhig, suchend und durch die anderen Katzen gestört. Du könntest es mit Zylkene 75mg bis 5 Kilo KM versuchen. Das entspannt sehr oft. Dazu müsste der Kater eine gute Nestpflege als Kitten erlebt haben. In diesem Falle ohne Hintergrundgeschichte würde ich es erst einmal damit versuchen. Hier mehr dazu: https://www.drhoelter.de/vetoquinol-zylkene-hund-katze-nahrungsergaenzung-angst-stress.html
Er versucht auch häufig Dinge wie eine Decke zu besteigen. Macht meiner täglich und der ist kastriert.
Bei der Dominanz bin ich mir halt auch nicht sicher, ob das weggeht. Wenn es sexuell motiviert ist, dann wahrscheinlich schon. Aber wenn er einfach grundsätzlich dominant ist, denke ich nicht. Du, der Kater ist erst ein paar Tage dort, nach einem sehr verstörenden Ereignis, in einem neuen Rudel, mit neuer Umgebung, mit neuen Menschen. Er sowie die anderen Katzen brauchen Wochen bis Monate um sich im Rudel auszurichten, anzukommen und die Rangordnung abzuklären. Dieser Kater ist ein ungebetener Einbruch in ihr(!) Revier, das die beiden bereits super aufgeteilt haben. Jetzt kommt er, dazu noch unkastriert, nicht ordentlich und vorsichtig in die Wohnung eingeführt, sondern sehr wahrscheinlich einfach so reingesetzt und schwupps beginnen die Probleme. Es wird keine 2 Minuten dauern und man findet in Google on mass an Blogs dazu. Das Googeln nach der Rechtslage bezogen auf Kastration&Fundtier hat nicht mal 30 Sekunden gedauert.
Ob der Kater wirklich "dominant" ist, oder einfach komplett verunsichert, dadurch überdreht, dass kann man nach so wenigen Tagen gar nicht einschätzen. Ich würde meinen der ist ängstlich, überdreht, dadurch unruhig und rastlos sowie angespannt.
Er hat sehr wahrscheinlich auch noch keinen sicheren Rückzugsort für sich finden können und kommt dadurch nie zur Ruhe.
Hinzu kommt, dass wir gar nicht wissen, wie lange er da draußen rumstreuner musste und ob er nicht vielleicht auch so rastlos ist, weil er überlegt, wie er aus dieser Nummer wieder rauskommt. ;-)
Die Katze benimmt sich für diese Erfahrungen und für diese Situation nach meinem Empfinden absolut angemessen und normal.
"Also wenn er nicht gechippt ist und niemand innerhalb der nächsten Wochen Besitzansprüche stellt, würde ich ihn kastrieren lassen. Ist eh besser, damit keine weiteren Streuner entstehen." Das ist leider rechtlich komplett falsch und solch Rat könnte den Fragesteller im schlimmsten Fall eine Schadenersatzklage einbringen. Bitte zu solchen Rechtsthemen vorab einlesen. Deine Antwort ist - und das kann ich menschlich nachvollziehen - sehr subjektiv und somit aus deiner Sicht mitgeteilt.
Grundsätzlich kann der Eigentümer Schadensersatz fordern wenn ihr den Kater einfach kastrieren lasst - er gehört euch ja nicht und das Eigentum bei Fundsachen geht nunmal erst nach 6 Monaten auf euch über.
Ausnahme: es gibt in eurer Gemeinde eine Kastratiospflicht - mach dich mal schlau.
Es ist übrigens eher unwahrscheinlich, daß das Dominanzverhalten durch die Kastration aufhört.
Vielen Dank! :-) Du bringst oft die Dinge so wundervoll klar, einfach und kurz auf den Punkt. Mich hat es wenige Sekunden meines Lebens gekostet das zu "ergoogeln" und meine beiden Quellen stehen ganz ob in Googeln im Ranking. Die Sache ist ziemlich klar. ;-)
Besteht in eure Gemeide eine Kastrationspflicht? Falls ja muss der Kater kastriert sein, wenn er ein Freigänger ist. Im Tierheim würden sie ihn auch Kastrieren lassen und sollte der Besitzer auswendig gemacht werden muss er die Kosten tragen.
Falls du in der Sache unsicher bist kannst du auch den TA fragen ob in eure Gemeinde eine Pflicht dafür besteht. Aber es wäre auf jeden Fall das beste da er bald anfängt zu Makieren was nicht schön ist und auch stinkt und auch sein Verhalten wird sich danach ändern. Wie sehr weiß man nicht, weil jede Katze einen anderen Charakter hat aber es dürfte besser werden. Kann auch sein das er vieles noch nicht gelernt hat und es erst durch eure Katzen lernt was er darf und was nicht.
Es ist auch sehr lieb von euch das ihr ihn aufgenommen habt anstatt ihn im Tierheim abzugeben.
Deine Frage: Fundkatze, darf man kastrieren?
Zitat: "Da es sich um eine Fundkatze handelt, die im Eigentum eines Dritten Menschen steht und für Sie daher (noch) ein fremdes Tier ist, würde eine Kastration eine „Sachbeschädigung“ darstellen, die möglicherweise zu einer Schadensersatzforderung führen könnte." Quelle: https://www.tasso.net/Service/Gesundheit-und-Recht/Tier-und-Recht/Fragen-Antworten/3349/Anfrage--Darf-ein-Fundtier-kastriert-werden-?kat=&searchtext=&page=#:~:text=Da%20es%20sich%20um%20eine,zu%20einer%20Schadensersatzforderung%20f%C3%BChren%20k%C3%B6nnte.
Eventuell auch noch interessant:
Zitat: " Schadenersatzklage wegen Kastration... Ein fremdes Tier/Fundtier sollte erst dann kastriert werden, wenn nach der ordnungsgemäßen Fundmeldung (!) bei der zuständigen Behörde die sechsmonatige Frist abgelaufen ist und sich kein Halter hat finden lassen, da erst dann ein Eingentumswechsel stattfinden kann. ...." Quelle: https://www.tasso.net/Service/Gesundheit-und-Recht/Tier-und-Recht/Fragen-Antworten/1203/Schadenersatzklage-wegen-Kastration
Weihnachtliche Grüße von DaLi, 😺Leo und 😺Mishu🎄
Ein halbes Jahr lang bleibt die Katze eine Fundsache. Egal, ob sie direkt im Tierheim lebt, oder du als Pflegestelle fungierst. Als dein Tier kannst du sie erst beanspruchen, wenn sich 6 Monate lang niemand meldet.
Gib dem Tierheim, der Polizei und bei Tierärzten/Kliniken bekannt, dass dir ein Tier zugelaufen ist und versuche, einen eventuellen Besitzer zu finden. So bist du rechtlich auf der sicheren Seite.
Ja das Tierheim ist informiert, leider erreiche ich dort nur sehr schwer nun jemanden um das mit der Kastration zu klären, bzw. Ob es helfen würde.
Ich würde einfach hinfahren. Ist oft einfacher, als telefonisch. Und vor Ort kann man dann auch direkt den Papierkram erledigen.
Ähnliches findest du auch in meiner Antwort https://www.gutefrage.net/frage/fundkatze-darf-man-kastrieren#answer-525412978 inklusive Quellenangaben
Das Tierheim und die Polizei würde dir höchstens den Tipp zum behalten geben. Das mit der Fundsache sollte man nicht so ernst nehmen. Immerhin geht es um ein Tier und nicht um einen Gegenstand was hin und her geschoben wird.
Das mit der Fundsache sollte man nicht so ernst nehmen
Bis sich ein Besitzer meldet und der Streit los geht. Ja, ist bei Katzen nicht so wahrscheinlich, wie bei anderen Tieren, aber einfach kommentarlos behalten ist mies.
"Das Tierheim und die Polizei würde dir höchstens den Tipp zum behalten geben." Behalten im Sinne von Besitz, das empfiehlt keine der beiden Stellen. Solange bei sich unterzubringen, bis der/die Besitzer sich melden ja, oder nach 6 Monaten - ohne dass der/die Besitzer gefunden wurden - dann das Fundtier adoptieren.
"Immerhin geht es um ein Tier und nicht um einen Gegenstand was hin und her geschoben wird." Menschlich und, weil ich meine Katzen oder Katzen sehr liebe, bin ich bei diesem Satz komplett bei dir. Rechtlich gesehen ist die Katze leider noch "eine Sache" wie ein Gegenstand. :-(
Im Optimalfall meldet sich der/die Besitzer in den kommenden Tagen und/oder das Tier kann bei dem Finder alt werden. Beide Optionen sind klasse! 👍😺
Bei mir nehmen die Tierheime keine Katzen mehr an und geben wirklich den Tipp
Ich denke, dass sie den Tipp geben, dass die Katze/das Fundtier beim Finder bleiben kann. Dass bedeutet NICHT, dass der Finder deshalb der Besitzer ist. Da greifen immer noch die rechtlichen Vorschriften.
Wer will denn mir die Katze wieder wegnehmen? Falls sich keiner meldet....wer denn? Und wieviele Katzen sind im Tierheim die niemals von einem vermisst werden? Das ist fast jede 3te Katze.....
Siehe meinen vorherigen Kommentar. Da es dir in der Diskussion im wesentlichen um dich selbst geht, ist für mich hier die Unterhaltung beendet, da nun alles gesagt wurde. Der Finder und Fragesteller dieses Threads wird anhand unserer aller Antworten die für sich und das Tier beste Lösung finden.
Hey danke für die Antwort, der Spieldrang/Anspruch ist nicht unbedingt das Problem, wir können oft und viel mit ihm toben. Jedoch die Verfolgungen, das Dominanzverhalten sind sehr problematisch.