Für ein Jahr mit Pferd in den Norden hoch?


11.05.2023, 12:44

Bitte sagt mir nicht das es egoistisch ist oder so ihm eine so lange fahrt zu zumuten. Meine Entscheidung steht fest und ich hab auch meine Gründe dafür.

Der Fässelträgerschaden ist nicht so schlimm wie viele vielleicht vermuten zudem ist er auch schon wieder am abheilen. Und wir lassen sein Bein demnächst auch wieder mit Ultraschall anschauen das wir auch wirklich sicher sind das es gut ist.

Zu dem das er nervös ist, ist er aber sehr gut händelbar also an sich nicht wirklich ein Problem.

Und Hängertraining machen wir schon seit Jahren was zwar nie wirklich was gebracht hat weil er am einen tag problemlos rein ging und am nächsten wieder nicht… Aber wir werden es auf jedenfall vorher machen.

6 Antworten

Genau das ist einer der Hauptgründe, warum ich davon abrate, in jungen Jahren schon ein eigenes Pferd zu haben. Weil genau sowas dabei raus kommt.

Das 20-jährige Tier wird jetzt aus seiner Umgebung gerissen, verliert nicht nur die Pferde, die es kennt, sondern kommt in eine Umgebung mit völlig anderen Nährstoffen. Ein junges fittes Pferd braucht ein Jahr, bis da alles wieder fit ist. Dieses vermutlich länger. Bevor es sich vollständig erholt hat, wird munter wieder umgezogen.

Wenn dich deine Abenteuerlust durch die Welt zieht, lass wenigstens das Pferd in Ruhe in seiner Umgebung weiter leben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Hat da jemand Erfahrung oder könnte uns sogar ein gutes Unternehmen empfehlen?

Da lassen sich bestimmt einige Transporteure finden - persönlich kenne ich diese hier: https://horseluck.de/lucky-pferdetaxi/

Und ebenfalls persönliche Erfahrungen mit Dirk Bongartz. https://www.pferde-transport.eu/pferdetransporte-kontakt.php Allerdings halt eher so im Westen - vll. gibts es auch noch etwas in deiner Umgebung. Auf jeden Fall ne gute Idee - dann kannst du deinen ggf. vorhandenen Anhänger nämlich mit Stall-Krempel oder sperrigen Gegenständen zupacken.

Und würdet ihr bei so einer langen Fahrt Transportgamaschen anziehen und/oder nh Decke, wenn ja was für eine?

Nein und nein. Es wird schon warm genug dadrin, da braucht man die Sehnen so lange nicht unnötig erwärmen. Decken sind auch nicht nötig.

Soll ich wenn er dann angekommen ist ihn in die Box stellen oder eher noch etwas in der Halle oder so Schritt führen?

Kommt drauf an, wie er aus dem Hänger steigt. Würde ich nach Bauchgefühl machen. Beine vertreten nimmt auch etwas Aufregung raus.

Was soll ich die ersten paar Tage mit ihm machen? Er ist recht kuckig und nervös wenn er in unbekannter gegent ist. Erstmal nur bisschen longieren, laufen lassen oder so oder auch schon reiten?

Würde ich auch nach Bauchgefühl handhaben. Je nachdem, wie gut er jeweils händelbar ist, ist es ganz gut, das gewohnte Programm nach kurzer Zeit wieder aufzunehmen.

Er hat momentan noch ein Fesselträgerschaden der am abheilen ist (wir sind momentan wieder am Traben laut Tierarzt), könnte da auch wenn’s noch paar Monate hin sind die lange Fahrt schaden?

Möglich - umso mehr ein Grund, nicht die Beine einzupacken und die Sehnen so aufzuheizen. Es sind ja auch noch ein paar Monate bis dahin - und der TA scheint ja guter Dinge zu sein.

Muss ich sonst noch was beachten bei der langen Fahrt oder dann das Jahr da oben?

Solltest du selbst fahren, Wasser anbieten und mehrere Heunetze stopfen. Vorher Hängertraining machen - und das am besten jetzt schon, wenn er so schlecht drauf geht. Solltet ihr in einen oder mehrere Staus kommen, werden aus 11 Stunden ganz locker 16-18 Stunden - und dann macht es Sinn, ggf. eine Übernachtung einzuplanen. Deshalb macht ein Unternehmen an der Stelle wirklich Sinn.

Bei meinem Umzug vor einigen Jahren aus Düsseldorf nach hinter HH (also eigentlich so in ca. 5-6 Stunden mit Hänger erledigt) sind wir noch ein anderes Pferd weg gefahren und meiner Stand somit 11 Stunden auf dem Hänger. Kalkuliert hatte ich so 8 Stunden....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Sammyboy15 
Fragesteller
 11.05.2023, 12:31

Oke, danke für deine hilfreiche Antwort:)

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pony  11.05.2023, 12:48
Solltet ihr in einen oder mehrere Staus kommen, werden aus 11 Stunden ganz locker 16-18 Stunden - und dann macht es Sinn, ggf. eine Übernachtung einzuplanen

die übernachtung ist pflicht.

so lange darf in D nämlich kein lebendes tier am stück transportiert werden. wird beim ADR zwar nur kurz angerissen, hab ich aber da gelernt. das gilt nicht nur für gewerblichen transport, sondern auch für privaten.

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Punkgirl512  11.05.2023, 12:51
@pony

Danke für die Info - welche Grenzen gelten da an Stunden?

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Sammyboy15 
Fragesteller
 11.05.2023, 13:13
@pony

Oke, wusste ich jetzt tatsächlich auch nicht . Ich kenne einige die ungefähr die strecke schon gefahren sind ohne pause und ein Transportunternehmen hat gemeint sie wären glaub 13 h unterwegs (die sind professionell). Aber ich werd mich auch nochmal mehr schlau machen, danke

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Never ever so eine lange Fahrt mit dem Hänger!!! Nur Transportunternehmen, da stehen die Pferde wesentlich sicherer und komfortabler, haben Zugang zu Futter und Wasser. Zudem vorher mit dem TA abklären, ob das überhaupt möglich ist mit dem Pferd. Ist ja schon für ein jüngeres, gesundes Pferd eine echte Tortur, für ein älteres dazu krankes geht sowas uU echt ans Eingemachte. Transportunternehmen, welche diese Tour fahren kannst du googeln. Ich bin viel mit Ingo Müller gefahren https://mueller-pferdetransporte.de/ allerdings ist die Frage, ob das bei dir streckenmäßig passt.

Ich will das er es einfach best möglich hat, das auch alles gut geht und ich nichts falsch mach.

Dann lass ihn Zuhause in seiner gewohnten Umgebung. Du reißt in da jz raus, mutest ihm einen krassen Transport und eine komplett neue Umgebung, Herde,... zu - für grad mal 1 Jahr. Das wäre mir persönlich unter den Umständen die Sache im Interesse meines Pferdes nicht wert. Ich würde mir jmd suchen, der ihn in gewohnter Umgebung betreut, dann kann er in Ruhe den Fesselträgerschaden ausheilen und hat keinen Stress, der ihn im blödesten Fall noch mehr an Gesundheit kostet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Honeysuckle18  11.05.2023, 12:54

Genau SO - danke vielmals ! ;)

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HeyHey250  11.05.2023, 13:32

amen! :)) wie immer.

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Willst du ihm das wirklich antun - noch dazu von den Lebensjahren her, mitsamt seiner Diagnose ?

Ich weiss, dass ein Pferd mit 20 noch nicht wirklich "alt" ist, dennoch :

Was ist schon ein Jahr ?

Es vergeht so schnell - bis man sich eingewöhnt hat, ist es wieder rum...

Überlege dir gut, ob du ihm diesen Wechsel nicht lieber ersparen möchtest - vor allem vor dem Hintergrund, dass er vorläufig eh` nicht geritten wird...

Darüberhinaus sind 11 Stunden+ als Fahrtzeit schon `ne "Hausnummer" - unabhängig vom Alter und seiner Diagnose...

Wie auch immer du dich entscheiden wirst:

Alles Gute für euch beide ! ;)


Sammyboy15 
Fragesteller
 11.05.2023, 12:24

Ich war mir anfangs auch erst sehr unsicher aber ihm geh es hier Psychisch nicht gut da wir seit einem Jahr ein neues recht junges Pferd am Stall haben das er überhaupt nicht leiden kann und sie kämpfen auch ständig miteinander so das wir sie seit paar Monaten getrennt haben auch wegen seinem Fesselträgerschaden. Wir sind ein kleiner Stall mit 3 Pferden (meiner, der Junge und ein alter ca 30). Und wir haben die Hoffnung das es ihm da oben besser geht, da er dort mit anderen auch wieder auf die Weide darf und somit nicht mehr alleine stehen müsste und vielleicht der Junge nach dem Jahr aus dem Stall draußen ist.

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Honeysuckle18  11.05.2023, 12:58
@Sammyboy15

Dein Pferd sollte aber nicht als "Versuchskaninchen" herhalten müssen - für deine diffusen Zukunftspläne...

Wenn es deinem Pferd zumal im "alten" Stall nicht gutgeht, dann steht das auf einem ganz anderen "Papier" !

Dann musst du das klären, bevor du wegfährst...

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Transportunternehmen würde ich mal gucken, dass du jemand findest, der das nicht "im großen Stil" macht.

Die großen Unternehmen achten eher weniger auf Pausen, Fressen etc. Such dir jemand, der zB innerhalb Deutschlands nur fährt, oder Ö und S mit nimmt.

Wie weit du aus dem Süden bist, wäre noch interessant, kenne hier in Franken eine tolle Person, die fahren könnte :)

Pausen sind suuuuper wichtig, denn die Balance halten ist schwer für Pferde, vor allem über so viele Stunden. Am besten fährst du hinterher mit dem eigenen Auto und wenn ihr alle 1-2h eine Pause einlegst, führst du das Pferd ein wenig, lässt es grasen, saufen, pinkeln, und was es halt noch so muss.

Dauert dann halt noch länger, der ganze Trip, aber wird schon!

Transport würde ich wetterabhängig mit Decke machen, kannst ja in der ersten Pause entscheiden, ob eindecken Sinn ergibt, oder nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Sammyboy15 
Fragesteller
 11.05.2023, 13:04

Danke für deine Antwort. Wir sind direkt an der Schweizer Grenze. Das Problem ist wir sind uns unsicher das wenn er ausgeladen wird unterwegs ob er dann auch wieder rein geht.

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Punkgirl512  11.05.2023, 13:26
@Sammyboy15

Deshalb solltest du jetzt über den gesamten Sommer das ein und Ausladen üben. Das ist für so einen Transport absolut elementar! Sitzt das nicht, lass ihn in der Heimat.

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Kisajelo  15.05.2023, 15:11

Jede Stunde oder alle zwei Stunden eine Pause ist übertrieben.

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