AMA: Blickwechsel 25. Juli 2024
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Fühlt man sich als Game Designer heutzutage verheizt?

1 Antwort

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, das kann auch ziemlich anstrengend sein. Ich hab auch schon Crunchzeiten durch, eine absolute Unsitte. Es wird Zeit, dass die Arbeitskräfte in der Branche sich mal zusammenraufen und sich dagegen stark machen. Junge, naive, aber dafür hochmotivierte und talentierte Leute werden da wirklich teilweise ausgebrannt.

Und ich persönlich hatte tatsächlich auch schon 2 Burnouts. Ironischweise hatte ich die aber immer genau dann, wenn ich zwischenzeitlich mal NICHT in der Spielebranche gearbeitet habe (bin eben Freiberufler, such mir meine Projekte/Kunden aus). Auf jeden Fall zerhackt dir diese Burnout-Kacke echt das Leben. Also bitte: Egal in welcher Branche, achtet darauf, wie weit ihr bereit seid zu gehen, kennt eure Grenzen, und passt auf eure Gesundheit auf! Wenn ihr es nicht tut, macht es keiner für euch.

Thema Daedalic und Gollum: Solche Katastrophen können schnell mal entstehen, wenn die Chefetage einen Deal mit einer anderen Firma macht, etwa um sich die Nutzungsrechte der IP zu sichern. Wenn sich da verschätzt wird, was den Aufwand angeht, oder wenn man den Aufwand beschönigt, weil man seine Arbeit zu einem möglichst attraktiven Preis verkaufen möchte, ja dann wird die ganze Firma eben auf ein viel zu niedriges Budget festgenagelt ... und du kannst dir denken worauf das hinausläuft. Stress, Überstunden, Crunch, und wenn die Deadline eingehalten werden muss, müssen Features gestrichen, Bugs können nicht gefixt werden und das finale Polishing bleibt dann meist für die hintere Hälfte des Spiels gern Mal auf der Strecke. Also deswegen: Immer schön realistische Kostenvoranschläge machen und Puffer einplanen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hab 10 Jahre in der Games Branche gearbeitet