Fragen an Christen:darf man keine Hasen & Schweine essen & muss eine bestimmte Frisur tragen sowie nicht rasieren(Leviticus 19)? Oder hebt Jesus diese Gesetze?

10 Antworten

Fragen wie diese sind nicht neu – sie kommen oft von Menschen, die das Evangelium nicht verstehen wollen oder sich am Rande biblischer Gebote aufhalten, um das Zentrum zu umgehen: Jesus Christus, den Sohn Gottes, gekreuzigt, auferstanden, lebendig. Ja, Leviticus 19 enthält Gebote, wie sie dem Volk Israel im alten Bund gegeben wurden – Zeichen der Absonderung, Ausdruck einer zeremoniellen Reinheit, die auf etwas Größeres hinwies.

Aber diese Vorschriften – ob es um Schweinefleisch, Hasen oder Bärte geht – wurden durch das Kommen Jesu nicht einfach „aufgehoben“, sondern erfüllt. In Ihm ist der Schatten zur Wirklichkeit geworden. In Christus wurde das Gesetz nicht ausgelöscht, sondern ans Kreuz genagelt – nicht, weil es falsch war, sondern weil es sein Ziel erreicht hat: uns zur Wahrheit und Heiligkeit zu führen, die nicht aus dem Äußeren, sondern aus einem neuen Herzen kommt.

Jesus selbst sagte in Markus 7, dass nicht das, was in den Mund hineingeht, den Menschen unrein macht, sondern das, was aus seinem Herzen hervorkommt: Gier, Lüge, Unzucht, Stolz. Und der Apostel Paulus macht es glasklar in Kolosser 2,16: „So lasst euch nun niemand ein Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder in betreff eines Feiertags oder Neumonds oder Sabbats.“ Denn Christus ist das Haupt, nicht das Regelwerk.

Wer also in Christus lebt, ist frei von den zeremoniellen Geboten des alten Bundes. Aber diese Freiheit ist kein Freifahrtschein für Beliebigkeit. Sie ist der Ruf zur radikalen, innerlichen Heiligung. Nicht ob ich Schwein esse, sondern ob ich im Licht wandle. Nicht ob ich rasiert bin, sondern ob ich meine Schuld bekannt habe. Nicht ob ich eine Locke trage, sondern ob ich das Kreuz trage.

Deshalb: Wer Jesus kennt, versteht, warum wir uns nicht an rituelle Vorschriften ketten – aber auch, warum wir nicht im Fleisch leben, sondern im Geist. Denn „der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig“ (2Kor 3,6). Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit – Freiheit zur Heiligkeit, nicht zur Verwirrung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ela Nazareth 💆‍♀️🐴😸🏳️‍🌈

Kurze Antwort: Christen müssen nicht das Gesetz des Mose halten.

Ausführlichere Antwort:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Nein, die Speisegebote wurden sogar mehrmals durch Gott aufgehoben. Er hat uns einen neuen Bund angeboten, ihm sind wir unterstellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Für das Volk Israel galten diese Gebote als Zeichen der Absonderung und Heiligkeit.

Im Neuen Testament aber sagt Jesus in Markus 7,18-19:

„Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann? ... Damit erklärte er alle Speisen für rein.“

Auch Paulus schreibt: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird.“ (1. Timotheus 4,4)

Fazit: Christen sind nicht mehr an die Speisegebote des Alten Testaments gebunden.

Frisur(Levitikus 19*27):

Dort steht:

„Ihr sollt euer Haupthaar nicht rundherum abschneiden noch euren Bart stutzen.“

Das war damals ein Zeichen der Abgrenzung zu heidnischen Bräuchen. Im Neuen Testament gibt es keine Vorschrift dazu. Entscheidend ist die innere Haltung, nicht das Äußere (vgl. Galater 5,1).

Kurz gesagt:

Jesus hat diese alttestamentlichen Gesetze für Christen aufgehoben. Entscheidend ist die Beziehung zu Gott – nicht, was du isst oder wie du aussiehst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – I'm a devil of my word.
Oder hebt Jesus diese Gesetze des Alten Testaments auf?

Ja.

"Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes; von da an wird die gute Botschaft vom Reich[6] Gottes verkündigt" Lk 16,16

"Also ist das Gesetz unser Erzieher auf Christus hin geworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt werden. 25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher; 26 denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus." Gal 3,24ff