Frage zu Sekten?
Meine Frage ist, muss eine Sekte immer zwangsweise negativ sein? Weil man hört, in der Presse immer nur negative Dinge über Scientology, den Zeugen Jehovas und der gleichen. Oder gibt es vielleicht auch Sekten, die nicht negativ behaftet sind?
10 Antworten
Es kommt darauf an, wie der Begriff "Sekte" definiert wird. Aus religionswissenschaftlicher Sicht ist eine Sekte zunächst einmal eine Religion, die aus einer bereits existierenden Religion hervorgeht und sich teils auch auf diese bezieht. Zu der ursprüngliche Lehre aber eigene Schriften oder Offenbarungen hinzufügt, die die ursprüngliche Religion stark verändern und in der Regel auf gleicher Stufe stehen, oder als höher eingestuft werden. Erst wenn diese Sekten eine gewisse Größe und Eigenständigkeit erreichen wird der Begriff Sekte fallen gelassen und man nimmt an, dass es sich um eine eigene Religion handelt.
So war das Christentum ursprüngliche eine jüdische Sekte, der Islam eine jüdisch christliche Sekte usw.
Nach diese Definition ist Scientology übrigens keine Sekte, sondern etwas komplett eigenständiges.
Im normalen Sprachgebrauch hingegen versteht man unter Sekten eher religiöse Gemeinschaften die ihre Mitglieder in eine komplette Abhängigkeit von der Gemeinschaft treiben und eine totale Absonderung von der bösen Außenwelt fordern. Eine weitere Eigenart ist es, dass deren Mitglieder in der Regel so mit Arbeit zugeschüttet werden, dass sie praktisch keine anderes Leben mehr haben. Häufig kommt noch massive Kontrolle durch die Kaste die das Sagen hat oder die anderen Mitglieder dazu die enormen psychischen Druck ausüben.
Aus diesen Sekten wieder raus zu kommen, kann extrem schwierig sein, teils sogar lebensgefährlich.
Bei Scientology zum Beispiel wirst du beim Verlassen kaum noch ein Bein auf den Boden kriegen. In der Regel ist bei Scientology alles darauf ausgelegt, dass du dich als Normalverdiener komplett bei Scientology verschuldest, häufig Millionenbeträge die du nie mehr wieder zurück zahlen kannst. Wenn du über Interner sprichst, musst du damit rechnen, von einer Klagewelle überzogen zu werden usw. Zudem verlierst du natürlich dein komplettes soziales Umfeld.
Es ist absolut ratsam sich vorher genau zu informieren, womit man es da zu tun hat und sich vor allem auch zu informieren, was einem droht, sollte man die Gemeinschaft wieder verlassen wollen.
Die Gruppierungen die du genannt hast, sind bereits solche Sekten und Sondergemeinschaften, denen man in gewisser Weise auch etwas positives abgewinnen kann.
Du musst bedenken daß es niemand schaffen würde es allen recht zu machen.
Doch es gibt in diesen Gruppen Leute die durchaus dort gut aufgehoben sind, wo das Karma für sorgt das sozusagen der Deckel auf dem Topf passt. Die fühlen sich dort dann auch noch wohl, obwohl es Sekten im umgangssprachlichen Sinne sind.
Irgendwas müssen die also haben wieso sich Leute dort wohl fühlen, selbst wenn es pikere Umstände sind die dort vorherrschen.
Mit entsprechenden Prägungen kann man jemanden einreden, das Aktivitäten rund um die Gruppe sinnvoll sind und glücklich machen. Folglich kann ein leicht beeinflussbares Individuum tatsächlich sich dort glücklich fühlen.
Man muss also gar nicht weit suchen.
Doch kritisiert wird eigentlich jede Gruppierung irgendwie. Keine kommt durchweg gut davon.
Hm...
Diese "Sekte"
war (und ist immer noch (Lk. 12,32)
die Richtige (Apg.24,14).
Doch "Andere" drängen sich vor (Offb.17,1-4).
Im Sprachgebrauch sind sie immer negativ.
Aber wenn es im Sinne der Wortherkunft genutzt wird (von secare=durchschneiden) dann kann es natürlich auch neutrale oder positive Sekten geben.
Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir bei keiner Sekte etwas positives ein. Dazu zähle ich auch die Zeugen Jehovas, auch wenn sie nicht mehr als Sekte gezählt werden.
Zielgruppe von Sekten und ihren fadenscheinigen Lehren sind die Schwächeren unserer Gesellschaft. Ziele der Sekten sind Macht über Menschen und deren Eigentum.