Fleisch essen und tiere lieben geht das?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Ja geht 77%
Nein 20%
kommt drauf an wie viel und welches fleisch 3%

13 Antworten

Ja geht

Klar geht das, sieht man doch ständig wenn Leute ihre Haustiere lieben und dann jeden Tag Wurst essen?

Viele Menschen scheinen sehr gut verdrängen zu können wo die Wurst herkommt...

turnmami  14.04.2019, 08:26

Warum muss ich das verdrängen?

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matmatmat  14.04.2019, 08:27
@turnmami

Hast Du mal nem Tier beim töten in die Augen geschaut? Ich bin mir sicher die meisten Menschen würden kein Fleisch oder sehr viel weniger Fleisch essen hätte jeder mal das Erlebnis. Aber graue, hygienische Putenbrust die nicht mehr aussieht wie das Tier oder Wurst in Bärchenform sauber im Supermarkt, da kann man gut ausblenden was vorher passiert ist.

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Ja geht

Ich bin beispielsweise Angler und war vor einigen Tagen mit einem Kollegen am See, um mir Fische zu fangen.

Auf dem Rückweg lag eine Blindschleiche auf dem Weg, wo viele Leute, Hunde und Fahrradfahrer lang kommen. Links und rechts jeweils direkt Seen ohne großen Randstreifen und schwimmen können Blindschleichen ja nicht. Wir haben sie in ein Waldstück umgesetzt, um sie zu schützen. Da frage ich mich, ob andere Leute oder "Schützer / Rechtler", die hier große Reden schwingen das auch so gemacht hätten.

Wie man sieht schließen sich die Sachen nicht aus....und das war nur EIN Beispiel von vielen.

Ja geht

aber Pflanzen essen und Tiere lieben wird schon schwieriger.

z.b.

  • Pestizde, die auf 97% aller Pflanzen gesprüht werden die es in DE zu kaufen gibt, müssen, damit sie in Deutschland eine zulassung bekommen durch einen Tierversuch geteste werden. z.b. dem Tier werden die Augenlieder abgeschnitten um die Folgen bei Augenkontakt zu testen, damit sie nicht blinzeln können um das Testergebnis nicht zu verfälschen. Das Tier leidet und verreckt.
Der Hund gilt als das ideale Versuchstier um Pestizide zu testen. Der klassische Versuchshund ist der Beagle, da er gutmütig, klein und handlich ist. Es werden aber auch Golden Retriever und andere Rassen verwendet.

https://www.aerztefuertierschutz.ch/index.html?id=40

  • Pestizde die auf Felder gesprüht werden führen z.b. zu Unfruchtbarkeit bei Feldhasen, Rehen, Wirdschweine, Feldhamstern...usw. und zu fehlgeburten.
  • Pestizide töten Tiere z.b.
Pflanzenschutzmittel auf Feldern entfalten in nahen Gewässern offenbar tödliche Wirkung: Untersuchungen haben ergeben, dass dort erschreckend viele Arten verschwinden.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/landwirtschaft-pestizide-verringern-artenvielfalt-in-gewaessern-a-906263.html

Durch Ackerbau sterben nicht nur Kleintiere sondern Rehe, Fische, Vögel usw. Es raubt ihnen den Lebensraum dass sie Aussterben.

und das nur für den kurzen Genuss von Pflanzen. Das nennt man Speziesismus den Tieren in freier Natur das Leben abzusprechen und sich nur auf Nutztiere beschränken.

Rechtfertigt der Genuss von Pflanzen die qualvolle Vergiftung und Zerstückelung von Milliarden Tieren, Raubbau, Ausrottung ganzer Arten durch Monokulturen, die Vernichtung von Nahrungsmitteln, die Wasserverschwendung durch nährstoffarme Pflanzen, Feinstaub durch Massenimport/export, Treibhausgase die den Klimawandel verschlimmern, Regenwaldvernichtung wegen Südfrüchten und Palmöl, Wasservergiftung durch massiven Pestizideinsatz und Kunstdünger, obwohl es nicht notwendig ist?

Es gibt sicher Leute die Fleisch essen und der Meinung sind, Tiere zu lieben. Aber Tiere als selbstbestimmte Wesen wie sich selbst zu sehen und zu respektieren und gleichzeitig Fleisch zu essen, das geht sicher nicht.

7Marius  19.04.2019, 12:38

Was hältst du eigentlich von diesem Argument der Userin frida001, dass das Tier ein glückliches Leben geführt hatte?

Man stelle sich folgendes Szenerio vor. Ein Mörder tötet einen Mensch und argumentiert vor Gericht:" Wieso werde ich angeklagt, das Opfer hatte doch ein schönes Leben bevor ich es getötet habe?"

Gerade wenn das Tier ein glückliches Leben führte, ist es umso grausamer, weil es aus diesem glücklicken Leben gerissen wurde. Was hältst du von meiner Denkweise?

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BerwinEnzemann  19.04.2019, 16:35
@7Marius

Ich bin der Meinung, dass eine Mär ist. Kein Tier will ausgebeutet werden, kein Tier will eingesperrt sein, und kein Tier will sterben. Glückliche Schlachttiere sind ein Mythos der Werbeindustrie. Ähnlich perfide wie das Märchen vom Schlaraffenland, wo sich vorgebratene Schweine mit Messer und Gabel bereits im Rücken steckend dem geneigten Schlemmer darbieten voll Freude, dass ein Stück aus ihnen herausgeschnitten wird, und die Bratenten einem bereitwillig direkt in den Mund fliegen. An Zynismus nicht zu überbieten.

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Nein

Zu meinen omnivoren Zeiten hätte ich eindeutig mit Ja abgestimmt. Ich habe mir zu dieser Zeit einfach keine Gedanken darüber gemacht. Man konnte Tiere gerne haben und dann trotzdem Fleisch essen, dass war einfach kein Widerspruch. Ich habe da einfach nicht permanent daran denken müssen, wo das Steak oder die Wurst eigentlich herkommt.

Ich sehe das inzwischen anders. Das liegt aber in einem Erlebnis begründet, welches mich veranlasst hatte, ab diesem Moment auf Fleisch zu verzichten. Trotzdem kann ich da niemandem einen Vorwurf machen, da ich mich noch gut an meine eigene damalige Sichtweise erinnere.

7Marius  19.04.2019, 12:40

Das klingt sehr spannend. Darf ich fragen, was dich dazu veranlasst hat?

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Svensson70  19.04.2019, 15:08
@7Marius

Das Erlebnis, welches ich erwähnt habe, hatte ich, als es mir persönlich gerade nicht gut ging. Vermutlich ist man sensibler, wenn man psychisch angeschlagen ist, vielleicht ist man einfach empfänglicher für Dinge, welche um einen herum geschehen...ich weiß es nicht.

Ich stand zu dieser Zeit mal an der Ampel neben einem Tiertransporter. An eins der Tiere kann ich mich besonders erinnern, da ich ihm direkt in die Augen schauen konnte. Das hat mich in diesem Moment so tief getroffen (ich wusste ja, wohin der Transporter gerade unterwegs war), die Tiere darin haben mir derartig leid getan, dass ich mir geschworen habe, niemals wieder ein Stück Fleisch zu essen. Ich wollte an derartigen Dingen nicht mehr beteiligt sein, wollte für so etwas nicht mehr verantwortlich sein. Und letztendlich hat es mich einfach nur zur für mich richtigen Entscheidung geführt, da ich Fleisch noch nie wirklich gerne gegessen hatte.

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