Fleisch essen?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Ich bin unter den genannten, und esse kein Fleisch 42%
Ich bin keines der genannten, und esse Fleisch 38%
Ich bin keines der genannten, und esse kein Fleisch 8%
Ich bin Klimaschützer und esse Fleisch 8%
Ich bin unter den genannten, esse Fleisch, aber 4%
Ich könnte kein Tier töten und esse Fleisch 0%

6 Antworten

Ich bin keines der genannten, und esse Fleisch

es ist nicht jedermanns Sache, ein Tier zu töten - meine Großeltern hatten noch Hasen und Gänse/Hühner und ich wusste schon, dass sie getötet wurden, um bei uns auf dem Teller zu landen - war manchmal ein wenig mulmiges Gefühl - über eines bin ich mir jedoch sicher:

hätte ich genügend Hunger, würde ich auch ein Tier töten, um es zu essen

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all die Berufungen (ich nenne sie mal so), die du oben angeführt hast, sind zwar in großen Teilen wünschenswert und gut - ich vermute aber, wenn es -wie oben beschrieben- um die Existenz geht, dann geht der größte Teil dieser schönen Welt in die Brüche

Pazifisten - der friedfertigste Mensch wird sich zur Wehr setzen, wenn man ihm an den Kragen will - das sehe ich als normal an

Klimaschützer - ein kalter Winter treibt dich in den Keller, um die Heizung in Gang zu setzen, selbst wenn du dir den Klimaschutz doppelt und dreifach auf die Fahnen geschrieben hast - und wenn du lange genug gefroren hast, ist es dir auch ziemlich egal, welche Treibhausgase dein Feuer freisetzen wird - du brauchst Wärme, egal wo sie herkommt

Weltverbesserungsexperten gibt es genug auf dieser Welt - ein richtig gutes Rezept hat noch keiner gefunden, sonst sähe es auf der Welt besser aus - aber auch ein Weltverbesserungsexperte benötigt Geld zum Leben und wo bekommt er es her?

unter den Grünen findest du alle drei oben genannte Gruppen vertreten - ich müsste sie also nicht gesondert betrachten : aber wo sind die Grünen gelandet? Waffen in die Ukraine, also alle guten Vorsätze über Bord geworfen? Ich würde sagen, die Realität hat sie eingeholt und das wird sich auch auf andere politische Betätigungsfelder ausdehnen - ganz krass gesehen: wenn ein Grüner Klimaschützer seinen Urlaubsort per Schiff anfährt und dieses Schiff auf hoher See sinkt - es kommt ein alter, rostiger Frachter mit pfui-Diesel angetrieben zu Hilfe: wird sich dieser Klimaschützer dann weigern, sich von diesem Schiff mitnehmen zu lassen? Ganz sicher nicht!

Auf die Linken will ich gar nicht eingehen - da ist Hopfen und Malz verloren

MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 16:34

Danke für deine ausführlich geschilderte Ansicht.

Das der Teufel in der Not fliegen frisst ist denke ich auch jeden Bewusst, dass kann auch keinem angekreidet werden, so fair bin ich schon! Ich rede hier von dem normalen Menschen der in keiner Notlage ist und sich eine Schnitzelsemmel gönnt während er mit seinem IPhone14 und seinem ReusableCup einen Post über die erfolge der letzten Gerneration absetzt

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apt2nowhere  22.10.2023, 16:41
@MipiPann

das ist treffend beschrieben - natürlich gibt es das - und das in verschiedenen Varianten gggg

ich denke, es gibt zu viele schwarz-weiß-Denker, die keine Grauzonen zulassen können

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Ich bin unter den genannten, und esse kein Fleisch

Ich gehöre zu den "Pazifisten, Klimaschützern und Weltverbesserungsexperten" 😂 und esse weder Fleisch noch Milchprodukte.

Auch um industriell verarbeitete Lebensmittel mache ich einen großen Bogen und kaufe selten etwas, was eine Fabrik von innen gesehen hat.

Ich wohne in einem kleinen Dorf mit großem, umweltfreundlichen, verwilderten Garten, fliege nicht, fahre auch kein Auto mehr, sondern nutze eine Mitfahrgelegenheit, wenn sie sich bietet, sonst auch schon mal per Anhalter.

Schätzungsweise 80% meiner Nahrung stammt aus der Restekiste im Bioladen und ich ernte viele Wildkräuter in meinem Garten.

Ich benutze weder Kühlschrank noch Kühltruhe und eine Restmülltonne brauche ich auch nicht.

Ich heize erst, wenn ich 10-12 ° in der Wohnung halten will und erst dann hab ich auch wieder fließend warmes Wasser. Im März 2016 hab ich 3000 Liter Heizöl gekauft und im Dezember 2022 waren die aufgebraucht. Dann hab ich umgeschaltet auf die beiden anderen 1000 Liter Tanks und damit muss ich solange wie möglich auskommen.

Ich liebe dieses Leben und vermisse nichts, ausser jemanden, der dieses Leben mit mir teilen möchte 😂. Ich glaub, solche Leute sind recht selten.

MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 21:39

Sehr coole Einstellung!

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5Leonarda  22.10.2023, 22:10
@MipiPann

Das war nicht so geplant, hat sich aber mit der Zeit so ergeben 😉. Ich bin auch stark gegen Atomenergie, also kann ich mich doch nicht daran beteiligen, Energie sinnlos zu verbraten!

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Ich bin keines der genannten, und esse Fleisch

Ja, ich esse Fleisch, ich müsste lügen, wenn ich sage ich täte es nicht. im Urzustand esse ich sehr selten Fleisch, viel öfter in weiter verarbeiteten Produkten, vorallem in Form von Rohwurst wie Salami und Prosciutto.

Noch paradoxer finde ich Menschen die von sich selbst behaupten, nie ein Tier töten zu können/wollen jedoch Fleisch essen.

Nun, dazu gibt es Fleischer die das tun, um das Klima zu schützen, muss man nicht auf Fleisch verzichten finde ich. Wenn man es seltener tut und dafür auf gute Qualität und Tierwohl achtet, sehe ich nichts, was nicht mit dem Gewissen unvereinbar wäre.

MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 18:47

Danke!

Ich sehe es allerdings Heuchlerisch an zu sagen, ich würde soetwas niemals selber tun(töten), aber den Auftrag geben kann man schon. Auch vor Gericht zum Beispiel wäre wenn ein Mord passiert der Auftraggeber genau so am A** wie der Mörder, um diesen Vergleich einmal zu ziehen. Hier finde ich ist es charakterlich sehr schwach zu sagen, jaja macht der Fleischer

Und das mit dem Klima sehe ich auch eigenartig an, aber hier sehe ich noch Diskussionsspielraum hingegen dem töten lassen.

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Narrativium  22.10.2023, 18:58
@MipiPann

Muss man auf etwas verzichten, nur weil man selbst es nicht tun könnte? Nach dieser Denkweise, müsste jeder auch seinen Salat, sein Sauerkraut und seinen Hopfen selbst anbauen können, wirklich können, tuns aber nur die Landwirte.

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MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 19:01
@Narrativium

Ich rede hier von der moralischen Seite und nicht davon dass es jeder selbst tun muss. Wenn du es moralisch nicht schaffst Pflanzen auszureißen solltest du sie auch nicht essen.

In meinen Augen hat man keinen Charakter wenn man moralisch kein Tier töten könnte, es jedoch machen lassen kann.

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DerJens292  23.10.2023, 01:05
@MipiPann

"es moralisch nicht schaffst Pflanzen auszureißen"

Es geht nicht um die Moral beim Pflanzenausreißen, sondern um die Faulheit sich zu bücken.

Gemüseernte ist eine schwere Arbeit. Wer nicht in der Lage ist, wenigstens seine eigene Nahrungsmenge zu ernten, sollte keine Pflanzen essen.

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MipiPann 
Fragesteller
 23.10.2023, 01:10
@DerJens292

Mir geht es bei meiner Frage um die Moral, nicht um die Arbeit, die Frage ob sich jemand die Arbeit machen würde wäre eine eigene! Da würde ich dir dann natürlich zustimmen, aber bei dieser Frage geht es nicht darum!

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DerJens292  23.10.2023, 01:17
@MipiPann

Moral. Arbeitslose wollen keine Erntearbeiten durchführen. Keine schwere Arbeit für Deutsche Bürgergeldempfänger. Sollen das die Ausländer machen. Das ist wohl Moral?

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Ich bin Klimaschützer und esse Fleisch

Imgrunde schütze ich das Klima, indem meine Kühe Gras fressen.

Durch das Graswachstum wird CO² aus der Atmosphäre entnommen und ein Teil als Humus im Boden gespeichert. Dadurch sinkt der CO² Gehalt in der Atmosphäre.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wir-brauchen-mehr-Menschen-die-Rindfleisch-essen-article23617204.html

https://www.farmingforabetterclimate.org/resource/integrating-livestock/

Das hat sich in Deutschland noch nicht so herumgesprochen. Hier werden nur Bruchteile vom Großen Klimaproblem erzählt. Deshalb bleiben manche Zusammenhänge im Dunklen und man ist nicht in der Lage, sinnvoll zu agieren.

MipiPann 
Fragesteller
 23.10.2023, 00:51

Ich merke, man kann es sich immer igendwie zurechtbiegen

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MipiPann 
Fragesteller
 23.10.2023, 01:08
@DerJens292

Der Klimawandel ist mir ehrlicherweise Furz egal, mich interessiert bei dieser Frage einzig und alleine die Charakterstärke und das eigene Moralverständnis der genannten Gruppen. Ich habe das Gefühl du gehörst nicht wirklich dazu

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DerJens292  23.10.2023, 01:14
@MipiPann

Ich bin da Praktiker und handle und schütze dadurch das Klima, anstatt mich irgendwo festzukleben und zu fordern, daß IHR ENDLICH DAS KLIMA SCHÜTZEN müsst.

Oder Charakterstärke zu zeigen und die 5 Mastschweine in ihrem engen Stall zu lassen, anstatt 1 davon zu schlachten , damit die anderen 4 mehr Platz haben. Veganer wollen die Tiere sogar noch Jahrelang in dem engen Stall lassen. Und was machen die Tiere dann, zusätzlich dazu, daß das Quälerei wäre? Was hast du gelernt? Stoßen die etwa Klimagase aus? Das wollen die Veganer verlängern. Schützen die so das Klima? Eben nicht. Wirst du nicht verstehen, aber sei es drum.

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MipiPann 
Fragesteller
 23.10.2023, 01:20
@DerJens292

Akzeptiere ich, vernünftig!

Ich habe allerdings Leute wie dich nicht als typische Linke Klimafreunde gemeint, sondern die Kollegen die einen dogmatisch etwas aufs Auge drücken wollen

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DerJens292  23.10.2023, 01:27
@MipiPann

Wenn große Hungersnot wäre, könnten viele Menschen plötzlich Tiere schlachten. Auch ich. Das Schlachten überlasse ich aber Fachleuten, damit das tier nicht leidet.

Stelle dir nur mal vor, ich würde das versuchen, betäube das Tier, steche zu und kippe aus den Latschen, wenn das Blut spritzt. Irgendwann wacht das verletzte Tier auf und dann leidet es.

Deshalb: nicht selber machen.

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MipiPann 
Fragesteller
 23.10.2023, 01:29
@DerJens292

In der Not frisst der Teufel fliegen, das hatte ich hier schonmal irgendwo, davon rede ich nicht. Ich rede von dem durschnittlichen Bürger welcher es moralisch verwerflich findet ein Tier zu töten, sich jedoch Schnitzelsemmeln reinpfeffert

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Weiss leider nicht, welche Begründung am besten passt darum Antworte ich lieber ohne abzustimmen.

Ich beschäftige mich mittlerweile schon sehr lange und intensiv mit dem Thema Veganismus. Bin selber nicht vegan. Ich habe es mehrfach versucht aber nie geschafft, ich habe zu meiner Esstörung noch andere psychische Erkrankungen, die es mir echt schwer machen.

Ich befürworte Veganismus, weil man einfach nicht widerlegen kann, dass die Nutztier Industrie äusserst Klimabelastend ist in diesem riesen Ausmaß und es unheimlich viel Ressourcen verschwendet. Dazu kommt natürlich noch der Leidensaspekt der Tiere, der einfach nicht vertretbar ist weil tierische Produkte in diesem Ausmass einfach alles andere als essenziell sind für uns.

Jedoch verstehe ich vorallem auch aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann Vegan zu leben. Ernährung ist, für manche mehr für andere weniger, ein riesen Thema in unserem Leben, wir verbinden damit viel und es hat in jeglicher Hinsicht einen grossen Einfluss auf unser Leben und auf unsere Psychie. Daher finde ich es absolut falsch zu sagen, jeder kann heutzutage problemlos Vegan leben.

Ich empfinde es also für ein sehr wichtiges Thema, dass ernster genommen werden sollte. Allerdings merke ich deutlich, wie wenig dieser extremistische Aktivismus mehr Nach- als Vorteile bringt. Es löst deutlich mehr kognitive Dissonanz aus, Leute so direkt und persönlich zu konfrontieren. Ich kann es nachvollziehen, dass man mit drastischen Massnahmen handeln möchte um für die Tiere zu kämpfen aber in dem man Leute fast schon beleidigt und ein schlechtes Gewissen einredet macht man sich mehr feinde. Damit bewirkt man meistens nur, dass die Leute grundsätzlich negativ auf das Thema eingestimmt sind und garnichts mehr davon hören wollen. Ich halte es für sinnvoller, transparent und ohne Druck oder “aufzwingen” über die Auswirkungen der Nutztier Industrie auf unser Klima, unsere eigene Wirtschaft, Gesundheit, Tierleid etc. aufzuklären. Auch den Menschen vegane Ernährung näher zu bringen, Rezepte und Produkte zeigen, die Vielfalt der veganen Lebensmitteln zeigen, in welchen Lebensmitteln man welche Nährstoffe findet etc etc… Positiv darüber sprechen, Menschen darüber Aufklären, statt auf Angriff zu gehen. Miteinander und nicht gegeneinander.

Ich halte es für wichtiger die Menschen dazu zu bewegen, mehr auf die Ernährung zu achten und weniger tierische Produkte zu konsumieren, als auf eine 100% vegane Ernährung zu bestehen. Wenn “alle” nurnoch ein drittel an tierischen Produkte konsumieren würden, hätte es eine deutlich grössere Auswirkung auf das Problem als wenn noch ein paar mehr Leute vegan leben würden. Ich finde diese “Ganz oder Garnicht” Einstellung schlimm und halte sie für das grösste Problem.

Hier alle Aussagen intensiver auszuführen hätte den Rahmen gesprengt, darum möglichst zusammengefasst meine Ansicht dazu. Wenn du dazu Fragen hast darfst du aber natürlich gerne Nachfragen!:)

Liebe Grüsse

MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 19:14

Danke für deinen ausführlichen Text!

Ich kann deine Ansicht leider nicht akzeptieren.

Wenn jemand zu mir kommt und mir sagt "es ist mir egal ich esse gerne Fleisch", antworte ich mit "Mahlzeit"

Aber jemand wie du der im Kopf vegan ist und "es nicht kann" das akzeptiere ich nicht.

Ich esse absolut null gekauftes Fleisch zum Beispiel, mir ist das Klima Furzegal, moralisch habe ich keine Bedenken ein Tier zu töten. Wo ich hadere ist das man die Tiere unfair behandelt und hinter dem Töten eine richtige Industrie steckt. Lieber schieße ich mit einem Kleinkalibergewehr aus dem Fenster und hole mir einen Feldhasen, anstatt mir moralisch den "haxen" zu stellen

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intotheabyss109  22.10.2023, 19:24
@MipiPann

Gerngeschehen:)

Finde es schade, dass du dafür kein Verständnis empfinden kannst. Vielleicht habe ich mich auch zu wirr ausgedrückt. Ich wollte einfach mitteilen, was meiner Meinung nach der bessere und vorallem wirksamere weg wäre um Veganismus weiter zu bringen. Denn nur die Auswirkungen und Vortschritte sind wichtig um unsere Klima und damit auch unsere Gesellschaft zu schützen. Falls du noch etwas besser verstehen möchtest, Beantworte ich gerne deine Fragen. Ansonsten ist es natürlich auch in Ordnung und ich akzeptiere deine Ansicht trotzdem.

Einen schönen Abend wünsche ich dir!

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MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 19:31
@intotheabyss109

Wenn dir der Veganismus so wichtig ist, wieso bist du nicht Vegan? Wieso willst du etwas voranbringen, was du selbst nichteinmal voranbrringst? Fühlst du dich nicht so als würrdest du dich selbst verraten?

Mir geht es absolut um keine Politik, ich will nur die charakterlichen Fragen und Gedankengänge verstehen wie man für etwas sein kann und dagegen handelt?

Selbst ich schaffe es (weil es gerade um das Thema geht) vielleicht mit Glück alle 5 Jahre einmal Fleisch zu essen wenn sich eine fruchtbare Situation ergibt obwohl es mir extrem gut schmeckt! Aber lieber stehe ich zu meiner Haltung (ob diese jetzt richtig oder falsch ist sei mal dahingsteltt) und lasse mir meinen Sabber runterrinnen anstatt gegen mich selbst zu argumentieren

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intotheabyss109  22.10.2023, 19:44
@MipiPann

Weil ich es wie gesagt nicht schaffe. Selbst wenn ich es schaffen würde, dann aktuell nicht ohne meine gesundheit zu gefährden. Aber tatsächlich auch physisch nicht, ich handle manchmal völlig unkontrolliert und impulsiv, da ich eine Esstörung habe und Essen ein riesen Thema für mich ist, handle ich vorallem dort besonders Impulsiv. Man kann es bisschen als Suchtverhältnis betrachten, ein Drogensüchtiger ist oft nicht in der lage klar und rational zu denken oder zu handeln weil das Verlangen zu stark ist und das Gehirn dabei einfach ausklinckt. Daher zwinge ich mich nicht mehr dazu, das bringt weder mir noch anderen was. Ich strebe es natürlich dennoch an, in Zukunft zunehmend Vegan zu leben.

Trotzdem ist mir die Umwelt nicht egal und mein Versagen dem aktiv nachzugehen unterdrückt nicht mein Wissen über Veganismus und die Auswirkungen davon. Ich kann momentan nicht vegan leben, sollte ich deswegen mich gegen Veganismus aussprechen oder nichts dazu sagen oder beitragen dürfen? Ich akzeptiere mich und andere denen es ähnlich geht, ohne meine Meinung/Wissen/Ansicht zu unterdrücken.

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MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 19:48
@intotheabyss109

Danke für deine Erhlichkeit!

Die Krankheit mit welcher man Fleisch essen muss würde mich sehr interessieren?

Ich verstehe Sucht sehr gut, jedoch höre ich aus Überzeugung sogar zum Atmen auf wenn es sein muss!

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intotheabyss109  22.10.2023, 20:17
@MipiPann

Es ist nicht die Krankheit direkt wegen der ich Fleisch essen muss, sondern deren Einfluss auf meine psychische Gesundheit, urteilsfähigkeit und Handeln.

Meine Diagnosen sind ad(h)s, mittelgradie depressive verstimmung, eine kombinierte Persönlichkeitsstörung aus einer Ängstlich-Vermeidenden Persönlichkeitsstörung und einer Borderline Persönlichkeitsstörung, bulimia nervosa als “begleiterkrankung” der borderline störrung. Essen ist für mich wie eine Droge, ich kann den drang danach manchmal nicht kontrollieren und handle dann impulsiv und esse alles was gerade da ist oder mein “verlangen” befriedigt. Da ich bei meinen Eltern wohne sind immer tierische Produkte im Haus, aber auch auswärts wo quasi überwiegend nicht vegane Lebensmittel erhältlich sind kommen diese “Änfälle” durchaus vor. Das meinte ich mit es ist mir physisch nicht möglich, weil ich mein Handeln manchmal nicht kontrollieren kann durch psychisch bedingte faktoren. Sorry, war etwas unklar ausgedrückt, hoffe ist jetzt besser verständlich:)

Finde es wirklich bemerkenswert, dass du diese Stärke besitzt nach deiner Moral handeln zu können egal was es für dich bedeutet. Für dich ist es wahrscheinlich keine Stärke und fällt dir vielleicht sogar leicht, konsequent zu sein. Jedoch ist das bei vielen Menschen anderst. Was den einen leicht fällt und nebensache ist, ist für einen anderen ein zentrales problem das schwer sein kann zu überwinden 🙏🏼

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MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 20:22
@intotheabyss109

Jeder hat die Stärke Bro, es ist nur der Komfort der dich zurückhält!

Aber ich will deine Sachen garnicht kleinreden, es ist deine Sache wie du was machst, mich hat es nur interessiert

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intotheabyss109  22.10.2023, 20:36
@MipiPann

Nein das ist es leider nicht. Ich nimm dir das nicht böse weil ich weiss das allgemein Verständnis fehlt und psychische Krankheiten zu wenig ernst genommen werden. Trotzdem ist es immer wieder ernüchternd sich sagen zu lassen, dass die Auswirkungen seiner Krankheit nicht echt sind und nur ausreden sind für seine Schwächen. Beispielsweise würde man einem körperlich Beeinträchtigtem Menschen der im Rollstuhl sitzt auch nicht sagen, dass seine Krankheit nur eine Ausrede ist um nicht laufen zu müssen und er es nur aus Komfort macht. Nur weil psychische Beeinträchtigungen nicht sichtbar sind, sind sie nicht nicht existent. Es wird stark unterschätzt welchen Einfluss die psychie auf den Menschen hat und wie stark psychische Anstrengung genauso Kraft raubend ist wie physische. Wie gesagt, ist nicht böse gemeint, ich möchte es dennoch aussprechen um mehr Verständnis zu gewinnen für kranke Menschen, weil viele genau darunter leiden, dass sie nicht ernst genommem werden. Es ist verständlich, dass du das nicht nach empfinden kannst und da bin ich auch froh, weil man das nur als Betroffener wirklich wissen kann. Jedoch kann man sich bemühen, sich mehr damit befassen um wenigstens Verständnis dafür zu gewinnen, dass man kein Verständniss hat und dementsprechend nicht über die Auswirkungen zu urteilen.

So oder so bedanke ich mich für die respektvolle Diskussion/Konversation mit dir und hoffe, dass ich es dir vielleicht doch ein wenig verständlicher machen konnte:)

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MipiPann 
Fragesteller
 22.10.2023, 20:39
@intotheabyss109

Du bist ein richtiger Ehrenmann!

Ich muss dir allerdings sagen, dass ich durchaus ein bisschen was davon verstehe und dich besser nachvollziehen kann als du glaubst. Mir ist deine Situation wahrscheinlich(wissen kann ich es ja nicht) bewusster als du glaubst und ich bin Froh selbst nichtmehr in einem Loch zu sein.

Ich sehe das mittlerweile von außen und könnte mir selbst in den Arsch beissen wieso ich die Dinge nicht einfach so getan habe wie ich sie heute mache.

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intotheabyss109  22.10.2023, 20:47
@MipiPann

Hahaha Ehrenfrau, aber danke xD

Erstmal freut es mich zu hören, dass du es rausgeschafft hast:) Jedoch tuen es nicht alle bzw noch nicht. Ich verstehe was du meinst, ich denke mir in einer besseren Phase manchmal über mich selbst immer wieder “ist doch garnicht so schwer” und merke dann immer wieder, dass es in nem anderen psychischen zustand dann halt doch, so schwer ist. Bei mir ist es eben ein ständiger wechsel der gefühle und emotionen, psychieches befinden etc. die ziemlich unkontrollierbar sind für mich, ich bin auf dem weg zur besserung, aber auf dem weg sind ständige hindernisse und rückschläge die mich teilweise etwas zurückwerfen. Im Schnitt geht’s Bergauf, langsam aber Bergauf:)

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