Findet man Feiern und Partys sinnlos, wenn man Hacker ist?
Ein Bekannt von mir war seine Jugend vor 2010.
IRC, Hacking, Carding, Programmierung, Geldmachen Online illegal
Dabei gab es Flowerlebnis wo zeit schnell vorging, weil man mental stark eintaucht und geniesst. Leidenschaft.
Wenn er dorthin geht, meint er : Was das für eine kindische Zeitverschwendung? Ich bleibe lieber mit meinem Whiskey vorm Rechner und hacke ich Datenbanken, bringe ich viel Geld, programmiere ich Servern, chatte ich mit kriminellen etc lieber.
7 Antworten
Was für ein Haufen haltloser Vorurteile...
Ich bin Softwareentwickler und das ist auch mein Hobby. Und ja, ich gehe nicht auf Parties, dafür gibt es auch einen ziemlich simplen Grund: Ich finde es furchtbar. Ich mag es nicht, mich zu betrinken, ich befasse mich nicht gerne mit betrunkenen Menschen, ich finde die Lautstärke in den Clubs schlicht unerträglich, ich mag keine dichten Menschenmengen und finde die typische "Party-Musik" häufig eher abstoßend.
Also warum sollte ich auf solche Parties oder in Clubs gehen?
Viel lieber mag ich die kleine Runde unter Freunden oder Kollegen, ggf. ein Grillabend auf dem Balkon, Musik bei der man sich unterhalten kann, etc.
Ich habe den Eindruck, dass in unserer Gesellschaft die "gesunde Freizeitgestaltung" insbesondere in jungen Jahren häufig gleichbedeutend mit übermäßigem Alkoholkonsum ist - und das ist alles andere als gesund.
Gibt es bestimmt.
Gibt bestimmt auch „Hacker“ die auf raves gehen. Sich irgendwas chemisches oder botanisches rein ballern.
Oder welche die in guter Gesellschaft ein paar Bier trinken.
Findet man Feiern und Partys sinnlos, wenn man Hacker ist?
Nein - aber ich habe gerade jemanden mit ausgeprägten vorurteilsbehafteten Schubladendenken gefunden.
- Hacker erleben beim Coden/Hacken einen intensiven Flow-Zustand: Das Gehirn wird mit Dopamin überflutet, wenn komplexe Probleme gelöst werden.
- Dieser Rausch ist für sie berechenbar und kontrollierbar – im Gegensatz zu sozialen Interaktionen, die als unvorhersehbar gelten.
- Resultat: Alles außerhalb dieses "technischen Highs" wirkt flach und unbefriedigend.
[X] Vorurteilsbehaftetes Schubladendenken bestätigt => Check! 👍
Es ging hier um einen Bekannten. Eine einzige Person.
Interessant, wie Du anekdotische Evidenz mit Deiner Frage verallgemeinerst.
Wenn Du es so spezifisch wissen willst, dann frag ihn.
Wir keinen Deinen Bekannten nicht und können es nicht einschätzen.
In sofern dürften so manche Antworten hier prinzipiell wertlos sein. 🤷♂️
Nun, diesen "Flow" gibt es, das stimmt. Das gibt's aber nicht nur in der IT, davon wird dir jeder Mensch berichten können, der einem langjährigen Hobby nachgeht.
Alles außerhalb dieses "technischen Highs" wirkt flach und unbefriedigend.
Das ist - sorry für die harte Wortwahl - schlicht weltfremder Müll.
Punkt 1: Es ist kein "technisches High", sondern ein ganz normales psychologisches Phänomen, wenn ein Mensch sich für etwas begeistert. Ob ich nun Software entwickle und komplexe Probleme löse, oder in der Werkstadt irgendein handwerkliches Projekt umsetze, sie alle erleben die gleiche Glücksgefühle, weil sie sich mit etwas befassen, was sie sehr gerne machen.
Punkt 2: Es wirkt nicht alles andere "flach und unbefriedigend". Mag sein, dass Menschen gibt, denen es so geht - das nennt man dann Sucht. Aber es ist nicht pauschal so und kein Resultat vom "Flow". Ich schätze diesen "Flow" und ebenso schätze ich den Kontakt mit Mitmenschen.
[X] Ad Hominem bestätigt => Check 👍
(War ja leider mit erhöhter Wahrscheinlichkeit zu erwarten!)
Allgemeiner Hinweis:
Du tust gerade alles um von potentiellen Antwortgebern komplett und meist zeitlos ignoriert zu werden.
...wie sagte das MCP so schön: "End of line".
(Versteht natürlich niemand, der nur sinnlos(e) Party(s) feiert. 😂)
Ach ja: End of line.
Nur in Leidenschaft eintauchen und Alles außerhalb dieses "technischen Highs" wirkt flach und unbefriedigend.
Das ist ein Modell. Einige sind so. Kann sein, dass sie Sucht haben, was nicht selten ist.
Dein Modell : Leidenschaft plus normaleres Leben ist auch vorhanden.
Ich stimme dir zu, dass eine Sucht durchaus denkbar ist, aber nicht, dass es nicht selten ist. Ich arbeit seit > 10 Jahren in dem Bereich, habe also einen gewissen Einblick und ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der süchtig danach ist.
Viel eher ist "Leidenschaft plus normaleres Leben" die Normalität - wobei "normales Leben" natürlich sehr subjektiv ist. Für die einen ist jedes Wochenende Party und Blackout ein normales Leben, ich finde es eher abstoßend.
Es mag Süchtige geben, aber bei einer Sucht spielt auch ein gewisser Zwang und Kontrollverlust eine große Rolle und das habe ich bisher noch bei keinem (ehemaligen) Kollegen gesehen.
PS:
Wobei ich gerade an einen früheren Kollegen denken musse, der war der Inbegriff des Informatiker-Klischees inkl. "fischartigem" Händedruck und Keller-Menatlität.
Kann mir nicht vorstellen, dass da ein Zusammenhang besteht. Es gibt auch haufenweise Leute, die keine Hacker sind und trotzdem keinen Bock auf Partys haben. Womöglich eher so eine Sache vonwegen introvertiert und extrovertiert...
Jo Programmierer gehen allgemein weniger in die Sonne und Öffentlichkeit, ist kein Geheimnis. Trading, Hacking und Co kann ja auch mega Spaß machen, das verstehe ich schon. Ich persönlich würde es tun, wenn nicht so vieles im Illegalen Bereich wäre, spannend ist es schon, nur bin ich ethisch zu korrekt dafür.
- Hacker erleben beim Coden/Hacken einen intensiven Flow-Zustand: Das Gehirn wird mit Dopamin überflutet, wenn komplexe Probleme gelöst werden.
- Dieser Rausch ist für sie berechenbar und kontrollierbar – im Gegensatz zu sozialen Interaktionen, die als unvorhersehbar gelten.
- Resultat: Alles außerhalb dieses "technischen Highs" wirkt flach und unbefriedigend.
Da habe ich eine andere Theorie. Man kann in allem in einen Flow kommen. Auch bei Parties. Da ist das Dopamin beim Tanzen, Küssen, Trinken und im Mittelpunkt stehen ausgeschüttet. Auch dieses Ereignis kann man ein Stück weit erlernen, berechnen und hervorrufen. Dasselbe kann man auch beim Malen oder Lesen erreichen. Egal worin man sich vertieft. Leute die nur am PC hängen, kennen ganz einfach nichts anderes mehr und weisen oft soziale Inkompetenzen auf. Das weiß ich, weil ich entsprechende Kompetenz selbst nachgeholt habe als Ex-Gamer.
Kommt darauf an, ob du dich dafuer interessierst.
Flowerlebnis ohne Interesse kommt nicht.
Keine Lust auf Lesen kein Flow.
Flowerlebnis ohne Interesse kommt nicht.
Hm - wäre ich mir nicht so sicher.
Ich denke, es ist eher eine Frage des Charakters und der Konzentrationsfähigkeit.
Klar, wer etwas leidenschaftlich mag, der kann sich viel leichter darauf konzentrieren und kommt leichter in diesen "Flow-Zustand".
Ich denke aber, dass es auch ohne Leidenschaft geht, wenn man sich trotz der fehlenden inneren Motivation lange und intensiv darauf konzentrieren kann.
Dazu kommt noch, dass in vielen tieferen IT-Bereich (Softwareentwicklung und auch Hacking) die Konzentrationsfähigkeit ein entscheidender Bestandteil und in gewissen Maß sogar eine zwingende Voraussetzung ist, weshalb es hier nochmal einen weiteren Zusammenhang gibt.
Natürlich wird niemand sich ohne Grund so intensiv mit etwas befassen, ohne sich auch dafür interessieren, aber z.B. im beruflichen Kontext halte ich das schon für realistisch.
Dann hat die Person Sucht, der alles ausser seine Leidenschaft als Flach und unbefriedigend empfindet.
Das mag so sein, auch wenn ich das nicht so pauschal bestätigen würde, da das Thema Sucht weit komplexer ist. Deshalb ist aber nicht pauschal jeder Softwareentwickler oder Hacker süchtig.
Die meisten Softwareentwickler sind ordentliche Menschen.
In der Frage oben ging es um ganz andere Menschen, die oft nicht in Deutschland leben. eher in armen Laendern wie Serbien, Russland, etc
Carding ( Kreditkarten hacking), Programmierung ( um Geld illegal zu erreichen)
oft gibt es community auch. vor 2010 : IRC Chat. Channels wo es Hackers gibt. Sie chatten da miteinander. Verkaufen illegale Dinge etc.
Das ist ganz andere Welt und ich glaub da gibt es mehr Sucht.
Nun, ich lebe in Deutschland und war nie in Serbien oder Russland, ich hatte aber mal eine russische Kollegin/Kunding (ich hab als Externer mitgearbeitet). Super nette Frau, sehr engagier und motiviert, führt eine glückliche Ehe.
Softwareentwicklung und Hacking haben sehr starke Übeschneidungen, die kognitiven und individuellen Herausforderungen sind sehr ähnlich, häufig sogar gleich. Tatsächlich sind Hacker am Ende auch "nur" Programmierer. Der Unterschied ist eher das Ziel dahinter, ich möchte anderen Kollegen und Kunden die Arbeit erleichtern, während Hacker Spaß daran haben, die Zweck von etwas zu verdrehen, das hab ich auch schon gemacht, kann wirklich Spaß machen, aber am Ende fehlt mir der praktische Nutzen.
Bedenke dabei auch die ursprüngliche Bedeutung von Hacking: "Ein Hacker ist jemand, der versucht einen Weg zu finden, wie man mit einer Kaffeemaschine Toast zubereiten kann". Manche missbrauchen diese Fähigkeiten für kriminelle Machenschaften, genauso wie ein geschickter Buchhalter die Fähigkeiten für gezielte Steuerhinterziehung missbrauchen kann.
In Deutschland geht es den Menschen mehrheitlich sehr gut (auch wenn viele das anders sehen), während es in anderen Ländern ggf. häufiger eine gewisse Notwendigkeit gibt, auf kriminellem Weg das Gehalt aufzubessern. Und von Russland heißt es, dass die Internet-Kriminalität gegen westliche Staaten regelrecht gefördert wird. Außerdem ist die Internet-Kriminalität (z.B. durch Phishing) vergleichsweise einfach und lukrativ und Länder wie Deutschland, in denen so gut wie jeder Mensch ein potentielles Opfer ist (im Gegesatz zu vielen anderen ärmeren Staaten), sind dabei natürlich sehr beliebt.
Und nein, auch da hat das nichts mit Sucht zu tun. Wie gesagt: Eine Sucht ist durch den Kontrollverlust charakterisiert. Viel eher ist es ein häufig in Filmen, Serien und anderen Medien dargestellte Vorurteil, dass Hacker häufig(er) einsame "Kellerkinder" mit Intern-/Computer-Sucht und ohne soziale Kontakte sind. Das ist Quatsch. Hacking ist sogar ein anerkannter Beruf (White-Hat-Hacker)
Keine Lust auf Lesen kein Flow.
Richtig. Man kann aber Dinge liebgewinnen, wenn man sie viel tut und gut darin wird, auch wenn man anfangs dachte, das ist nichts für mich.